Weltraumüberwachung – Bundeswehr baut Augen für das All
Weltraumüberwachung – Bundeswehr baut Augen für das All
- Datum:
- Ort:
- Meßstetten
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- 2 MIN
Die Bundeswehr baut ein System zur Überwachung des Weltraums auf. Das Gemeinschaftsprojekt stellt künftig neue Fähigkeiten für die Bundeswehr bereit. Das Infrastrukturvorhaben beschreitet dabei neue Wege – und liegt auf Kurs.
Die Bundeswehr erweitert ihren Blick in den Weltraum. In Meßstetten, Baden-Württemberg, entstehen zwei hochmoderne Teleskopsysteme, die es ermöglichen, Objekte im Orbit präzise zu überwachen. Diese neue Technologie stärkt nicht nur die militärischen Fähigkeiten, sondern setzt auch Maßstäbe in der effizienten Verzahnung von Rüstungs- und Infrastrukturprojekten. Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) setzt das Projekt zusammen mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) um. Beide gehören zur Bundeswehr.
Schnell, effizient, zukunftsweisend
Um das Projekt in Rekordzeit umzusetzen, wurde ein Generalunternehmer beauftragt. Für das System werden zwei etwa acht Meter hohe Türme mit modernster optischer Sensortechnik errichtet – eine Bauleistung, die Maßstäbe setzt. Denn in kürzester Zeit wird der Rüstungs- und der Infrastrukturanteil des Systems nicht nur ausgeplant, sondern auch errichtet sein. Hierfür wurde eigens ein Pilotverfahren etabliert. „Beschleunigung durch Minimierung von Schnittstellen“ lautet die Devise. Zur Entlastung der Bauverwaltung des Landes Baden-Württemberg werden erstmals die operativen Aufgaben des Bauherrn vom BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Kompetenzzentrum Baumanagement (KompZKompetenzzentrum BauMgmtBaumanagement) Stuttgart übernommen. Da es sich dabei auch um eine Rüstungsmaßnahme handelt, zeigt sich auch das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr für diesen Anteil verantwortlich.
Bereit für die Zukunft
Trotz winterlicher Bedingungen auf der Schwäbischen Alb sind die Bauarbeiten bereits in vollem Gange. Und das Projekt liegt im Plan. Die ersten Strukturen stehen und bis September 2025 soll das gesamte System einsatzbereit sein. Mit Teleskopen will die Bundeswehr den Weltraum in einer Entfernung zwischen 400 und 36.000 Kilometern beobachten. Die gewonnenen Daten sollen an das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr (WRLageZ) in Uedem übermittelt werden. Dieses ist zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik die zentrale Ansprechstelle der Bundesregierung für die Weltraumlage – etwa bei der Risikobewertung von Weltraumschrott. Mit den neuen Teleskopen nimmt die Bundeswehr künftig eine Schlüsselrolle in der Weltraumüberwachung ein – ein entscheidender Schritt für die Sicherheit und Kontrolle im Orbit.