Zah­len, Da­ten, Fak­ten

Ausgewählte Kennzahlen geben einen Einblick in die großen Anstrengungen zur Förderung des Umwelt- und Naturschutzes in der Bundeswehr.

Eine Tafel mit sechs digitalen Anzeigen zur Leistung der Photovoltaik Anlage in der Altmark Kaserne.

Eine Auswahl an Eckdaten

Das Bundesministerium der Verteidigung und die Bundeswehr leisten einen erheblichen Beitrag zum Erreichen der umweltpolitischen Ziele der Bundesregierung. Grundsätzlich ist der aktive Umweltschutz seit 50 Jahren eine fest verankerte Aufgabe der Bundeswehr. Seitdem bauen wir den Anteil an Verbesserungen im Umweltschutz, Naturschutz und in der Nachhaltigkeit weiter aktiv aus und werden dies auch in Zukunft kontinuierlich weiterverfolgen. Unter anderem in einem jährlichen Umwelt- und einem Nachhaltigkeitsbericht werden diese Anstrengungen mit Zahlen belegt. Eine Auswahl an Eckdaten gibt einen Einblick in die umfangreichen Anstrengungen.

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  • Ein rostiges Wrack eines Panzers als Ziel auf einem Truppenübungsplatz
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    NATURA 2000 Naturschutzgebiete

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte > 135.000 hektar Natura 2000 Flächen.

    Mehr als die Hälfte der Flächen auf den Übungsplätze der Bundeswehr sind Natura 2000 Gebiete.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    Von den annähernd 228.000 Hektar Gesamtfläche aller Übungsplätze der Bundeswehr sind über 135.000 Hektar ausgewiesen als „Natura 2000“ Schutzgebiete. Diese Gebiete, die etwa dreieinhalb mal so groß sind wie der Bodensee, bilden wichtige Lebensräume für seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Weitere mehr als 1.000 Hektar stehen unter dem besonderen Schutz der UNESCO als Kernzone Biosphärenreservat, das Wattenmeer als Weltkulturerbe. Auf unseren Übungsplätzen wurden bisher 177 Tierarten und 303 Pflanzenarten nachgewiesen, die auf der Roten Liste verzeichnet sind.

    Eine blutrote Heidelibelle sitzt auf einem Schilfblatt.

    Stillgewässer bieten auch für Insekten einen Rückzugsort.

    Bundeswehr/Marcus Rott
  • Ein Küstenstreifen mit Sand, Steinen und einem Hinweisschild „Militärischer Sicherheitsbereich“ auf einem Hügel.
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    Schutz der Meere

    Grauer Polygon Hintergrund und Gingko Blatt, die Texte 45 Meeres-Naturschutzgebiete und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr

    Auch Übungsgelände in Nord- und Ostsee sind besondere Schutzbereiche.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    Zahlreiche Übungsgebiete in Nord- und Ostsee gehören zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000. In der sogenannten „ausschließlichen Wirtschaftszone“ AWZ jenseits der Zwölfmeilenzone wurden 45 Naturschutzgebiete ausgewiesen. Diese bilden Lebensräume für zahlreiche geschützte Tierarten. Neben Säugetieren und diversen Fischarten gilt dies auch für verschiedene Vogelarten.

    Ein zweimotoriges Propellerflugzeug über dem Meer. Darunter ein Tanker.

    Eine DO 228 auf Überwachungsflug über dem Meer.

    Bundeswehr/Alexander Golz

    Zum Schutz der deutschen Seegebiete gegen Verschmutzung patrouilliert die Marine mit zwei Mehrzwecktransportflugzeugen vom Typ DO 228 LM. Mit den beiden speziell ausgerüsteten „Öljägern“ unterstützt das Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ das Havariekommando in Cuxhaven. Dieses überwacht im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums die deutschen Seegebiete.

  • Drei männliche Personen, zwei in Uniform, beugen sich über eine Landkarte, die auf der Motorhaube eines Geländewagens aufliegt.
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    Fachpersonal für den Umweltschutz

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte > 1000 Fachpersonal und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    In der gesamten Bundeswehr kümmern sich Fachleute um das Thema Umweltschutz.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    In der Bundeswehr beschäftigen sich mehr als 1.000 Menschen mit Aufgaben des Umweltschutzes. Dazu zählen über 600 militärische Umweltschutzberater, -bearbeiter und -techniker. Zusätzlich beschäftigt die Bundeswehr über 400 hauptamtliche zivile Umweltschutzfachleute aus mehr als 10 Fachdisziplinen (darunter Geologie, Biologie, Abfallwirtschaft, Umwelt- und Agraringenieurwesen, Ökologie). Sie sorgen für die Integration des Umweltschutzes in die Auftragserfüllung der Bundeswehr.

    Ein Pionierpanzer Dachs zieht eine Stahl-Schleppe hinter sich her, zur Landschaftspflege.

    Einsatz des Pflegepanzers mit seiner Schleppe gegen ungewollten Baumwuchs auf dem Truppenübungsplatz Baumholder.

    Bundeswehr/Marcus Rott
  • Ein Kran mit einer Bohrvorrichtung bohrt ein Loch in die Erde.
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    Altlastenprogramm der Bundeswehr

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte > 1000 Sanierungen und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    Seit über 30 Jahren existiert ein spezielles Altlastenprogramm.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    In enger Abstimmung mit den zuständigen Umweltbehörden wurden bis April 2020 bereits über 1.000 kontaminierte Flächen durch Dekontaminations- oder Sicherungsmaßnahmen im Auftrag der Landesbauverwaltungen saniert. Zur Gefahrenabwehr bei akuten Gefahren wurden unabhängig von der regulären Bearbeitung Sofortmaßnahmen eingeleitet.

    Bundesweit bestand aufgrund der Nutzung oder anderer Hinweise auf über 15.000 Flächen der Verdacht einer Kontamination. Diese Flächen wurden im Rahmen der Ersterfassung einheitlich erfasst und bei Bestätigung des Kontaminationsverdachtes weiter untersucht.

    In der über 30-jährigen Geschichte des Altlastenprogramms der Bundeswehr wurden fast 500 Millionen Euro aufgewendet, um Kontaminationen auf den genutzten Liegenschaften zielgerichtet zu bearbeiten.

    An einem mit Absperrband gesicherten Waldrand arbeitet ein Bagger, um diesen herum mit Planen bedeckte Erdhügel.

    Aushub der noch untersucht werden muss auf dem Gelände einer ehemaligen Sprengstofffabrik in Stadtallendorf.

    Bundeswehr/Kompetenzzentrum Baumanagement Wiesbaden
  • Große Photovoltaik Fläche in einer Kaserne der Bundeswehr, dahinter ein Gebäude.
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    Klimaschutz durch erneuerbare Energien

    Grauer Polygon Hintergrund mit Gingko Blatt, die Texte 61 % Erneuerbare Energie und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    Die Bundeswehr nutzt hauptsächlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    2019 lag der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen (EE) bei über 61 Prozent, beim Gesamtenergieverbrauch liegt er bei fast 25 Prozent. Die Bundeswehr leistet durch die stetige Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien und den Einkauf von „grünem“ Strom sowie Herkunftsnachweisen für die eigenen Liegenschaften einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Beispiele dafür sind der direkte Einsatz regenerativer Wärme- und Stromquellen, wie Pelletheizanlagen, Biogas-, Solar- und Geothermieanlagen sowie die Nutzung von Photovoltaik und Wasserkraft. Zusätzlich wird in manchen Liegenschaften Fernwärme aus erneuerbaren Energien bezogen.  Das energiepolitische Ziel der Bundesregierung für 2020 (18% EE-Anteil am Gesamtenergieverbrauch) wurde im Jahr 2019 mit einem Anteil von 24,25% erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch des inländischen Liegenschaftsbetriebs der Bundeswehr deutlich übertroffen.

    Zwei Betriebsgebäude und ein Tank einer Geothermie-Anlage auf einem Bundeswehrgelände.

    Betriebsgebäude und Tank der Geothermie-Anlage in der Staufer-Kaserne.

    Bundeswehr/Anja Viering-Kamp
  • Eine Tafel mit sechs digitalen Anzeigen zur Leistung der Photovoltaik Anlage in der Altmark Kaserne.
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    CO2Kohlendioxid Emissionen durch Liegenschaftsbetrieb

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte -20 % CO2 Emmissionen und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr

    In den Liegenschaften der Bundeswehr konnte ein deutliche Reduzierung der CO2Kohlendioxid Emmissionen erzielt werden.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    Im Jahr 2019 emittierte die Bundeswehr knapp 0,82 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid CO2 durch die Strom- und Wärmenutzung im Liegenschaftsbetrieb, die Mobilität wird hierbei nicht berücksichtigt. Dies entspricht einer Reduktion um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf den Beginn des Betrachtungszeitraumes im Jahr 2008 ergibt sich sogar eine Reduktion um ca. 46,5 Prozent. Neben der Nutzung regenerativer Energiequellen liegt eine Ursache für die Einsparungen in der Beschaffung durch das Zentrale Energieversorgungsmanagement.

    Blick auf Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Lagergebäudes.

    Bereits in Betrieb: Photovoltaik-Anlage in der Staufer-Kaserne.

    Bundeswehr/Michael Schiewe
  • Ein Kampfflugzeug Eurofighter der Bundeswehr fliegt über einen Windpark.
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    CO2Kohlendioxid Ausstoß von Militärfahrzeugen

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte -46% CO2 Emmissionen und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    Die Militärfahrzeuge der Bundeswehr stoßen weniger CO2Kohlendioxid aus.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    Die jährlichen CO2-Emissionen der Bundeswehr durch ihre militärischen Fahrzeuge (Land, Luft, See) wurden von 2005 bis 2019 von 1,18 Millonen Tonnen. auf 0,63 Millionen Tonnen reduziert. Im Vergleich zu dem Beginn der standardisierten Erfassung im Jahr 2005, bedeutet dies eine Abnahme um 46,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen dagegen laut Umweltbundesamt die gesamten deutschen CO2-Verkehrsemissionen um 1,9 Prozent. Der Anteil der jährlichen CO2-Emissionen durch mobile Bundeswehrsysteme beträgt an den durch das Umweltbundesamt gemeldeten deutschlandweiten Verkehrsemissionen für 2019 lediglich 0,39 Prozent.

    Dies unterstreicht die positive Entwicklung der „grünen Mobilität“ in der Bundeswehr.

    Panzer auf Übungsplatz

    Panzer während einer Übung im Gelände.

    Bundeswehr/Jane Schmidt
  • Eine E-Ape und drei E-Werkstattfahrzeuge e-WORKER stehen vor einem ausgemusterten Alpha Jet der Bundeswehr.
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    E-Nutzfahrzeuge in der Bundeswehr

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte 333 E-Nutzfahrzeuge und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    Vor allem in den Liegenschaften kommen auch Elektro-Fahrzeuge zum Einsatz.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    Bis Ende des Jahres 2019 ist die Zahl der Elektro-Nutzfahrzeuge auf 333 gestiegen. Sie werden vor allem von den Bundeswehr-Dienstleistungszentren in den Bereichen der Geländebetreuung und des technischen Gebäudemanagements eingesetzt. Die sogenannten „E-Worker“ verfügen über eine robuste Ladepritsche mit einer Nutzlast bis zu 543 Kilo­gramm. Die Aufladung der Batterien ist über jede „normale“ Steckdose (mit 16 Ampère/230 Volt) möglich und dauert circa sechs bis acht Stunden. Auch im Segment der handelsüblichen PKw der Bundeswehr-Fuhrparkgesellschaft (BwFPSBundeswehrFuhrparkService) steigt die Zahl der Elektro- und Hybridfahrzeuge. Bis Jahresende 2019 konnten 162 Elektroladestationen in den Liegenschaften der Bundeswehr installiert werden. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden durch die BwFPSBundeswehrFuhrparkService GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung im Jahr 2019 erstmals zwei Wasserstoff-Fahrzeuge beschafft.

    Ein Soldat lädt ein Elektroauto

    Auch Hybrid- und E-Fahrzeuge gehören zum zivilen BwBundeswehr Fuhrpark.

    Bundeswehr/Stephan Ink
  • Ein Mann in Uniform steht auf einem Schiff neben einem Mikrofon, im Hintergrund ein Hubschrauber.
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    Messen für den Umweltschutz

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte 32 Messpunkte und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    Durchschnittliche Lärm-Messungen im Jahr als Kontrolle.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    Die Immissionsmessstelle der Bundeswehr führt unter anderem Lärm- und Erschütterungsmessungen durch, um sicherzustellen, dass beim Übungsbetrieb der Bundeswehr und ihrer verbündeten Streitkräfte die Immissionsrichtwerte in der Nachbarschaft eingehalten werden. In den Jahren 2019 und 2020 wurden von März bis Oktober durchschnittlich 32 Messpunkte vermessen. Dabei sind in der Regel fünf Angehörige der Messstelle bis zu einer Woche vor Ort im Einsatz. Ihre Messungen führen sie an mehreren Tagen, an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Entfernungen durch. Die Ergebnisse fließen unter anderem in die Gestaltung des Übungsbetriebes oder in die Planungen von Neubauten ein. Für August 2021 ist geplant, zusätzliche sechs Messanhänger zur dauerhaften Überwachung von akustischen Immissionen in Betrieb zu nehmen.

    Ein Soldat mit Gehörschutz und einem Lärm-Messgerät steht auf einer Standortschießanlage hinter zwei Soldaten.

    Neben den Lärm-Messungen in größerer Entfernung wird zur besseren Auswertung auch direkt beim Schützen der Geräusch-Pegel gemessen.

    Bundeswehr/Ilja Derstroff
  • Blick auf ein verglastes Gebäude mit verglasten geometrischen Objekten davor.
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    Verantwortung tragen – nachhaltig Bauen

    Grauer Polygon Hintergrund darauf ein Gingko Blatt, die Texte 15 Pilotprojekte und 50 Jahre Umweltschutz bei der Bundeswehr.

    Speziell für Unterkunftsgebäude erpobt die Bundeswehr veschiedene Konzepte für nachhaltiges Bauen.

    Bundeswehr/Kai Segelhorst

    In 2019 hat die Bundeswehr 15 Pilotprojekte für den Neubau von Unterkunftsgebäuden gestartet, bei denen die erste bundeswehr-spezifische Variante des Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) angewendet wird. Diese Weiterentwicklung beruht auf den Erfahrungen aus den seit 2014 laufenden 14 Pilotprojekten an verschiedenen Gebäudetypen, bei denen das BNB erprobt wurde. Künftig sollen nachhaltige baufachliche Vorgaben für weitere Gebäudetypen der Bundeswehr auf der Grundlage des BNB entwickelt werden.

    Blick auf ein Gebäude aus Holz, das durch eine verglaste Front mit einem länglichen Anbau verbunden ist

    Das Familienbetreuungszentrum in Stetten am kalten Markt.

    Bundeswehr/Martin Sigmund

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