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Moore und andere Feuchtgebiete ermöglichen Artenvielfalt und schützen vor Dürre und Überschwemmungen. Sie gehören allerdings zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen der Erde. Die Bundeswehr wirkt auf ihren Übungsflächen aktiv darauf hin, diese wertvollen, schützenswerten Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen.

Bäume, Büsche und sumpfähnliches Gewässer

Bedrohtes Ökosystem: Moorlandschaft auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow

Bundeswehr/Tom Twardy


Intakte Moore sind seltene und schutzwürdige Lebensräume. Neben ihrer natur- und artenschutzfachlichen Bedeutung tragen sie zur Kühlung der Lufttemperatur und zur Speicherung von Wasser und CO2Kohlendioxid bei und leisten damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Moorflächen, die wertvolle, schützenswerte Lebensräume für seltene und bedrohte Arten bieten, sind der Bundeswehr auch auf ihren Übungsflächen bekannt und werden bei Naturschutzmaßnahmen entsprechend berücksichtigt, wie derzeit in Köln. Das Naturschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Wahner Heide, mitten im Ballungsraum Köln/Bonn gelegen, reicht in seiner Naturausstattung von Wäldern über diverse Grünlandgesellschaften bis hin zu Heiden und Mooren. Der Landschaftsraum Wahner Heide wird bereits seit 1817 militärisch genutzt. In Teilen noch vorhandene „Rest-Moore“ der Wahner Heide liegen auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr auf bundeseigener Fläche. Diese sind zwar – wie die Fachleute sagen – „stark gestört“, aber doch wertvolle Moor-Relikte. 

Der Nationalen Moorstrategie folgen

Die Bundeswehr und der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser beabsichtigen daher, diese Moore wieder zu vernässen und so in einen naturnäheren, moortypischen Zustand zu entwickeln – diese Maßnahme setzt zugleich die Ziele der Nationalen Moorstrategie um. 
Seitens der Bundeswehr wird das Projekt vom Kompetenzzentrum Baumanagement Düsseldorf (KompZKompetenzzentrum BauMgmtBaumanagement) fachlich begleitet. Dieser dislozierte Teil der Abteilung Infrastruktur des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) nimmt unter anderem regionale Schutzaufgaben in den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege wahr.

„Ziel der Maßnahme ist es, einen oberflächennahen Wasserstand im Oberboden herzustellen“, erläutern Dr. Harald Grote, der zuständige Ökologe im KompZKompetenzzentrum BauMgmtBaumanagement Düsseldorf, und Achim Urmes, Bundesförster und forst- und naturschutzfachlich Projektverantwortlicher des Bundesforstbetriebs Rhein Weser. „Hierfür werden in das vorhandene Grabensystem hintereinander mehrere stauende Elemente, sogenannte Querriegel, eingebaut. Dafür wird überwiegend Holz und Erde aus dem Umfeld verwendet. So kann das hangabwärts fließende Wasser für einen längeren Zeitraum in dem leicht abschüssigen Gelände gehalten werden.“ 

Feuchtgebiet mit Gräsern, Hügeln und Bäumen im Hintergrund

Wiedervernässungsmaßnahme auf dem Standortübungsplatz Wahner Heide. Bereits wiedervernässtes Moorgebiet. Sichtbares Ziel der Renaturierungsmaßnahme.

Bundeswehr/Ilja Derstroff

Militärische Nutzung und Naturschutz – kein Widerspruch

Nach derzeitigen Berechnungen geht der Ökologe davon aus, dass durch diese Maßnahme eine Fläche von über 100.000 Quadratmetern wiedervernässt wird. Einzigartige Biotopstrukturen eines Moores mit seiner besonderen Flora und Fauna wie dem Torfmoos, dem Sonnentau oder der Kleinen Moosjungfer und vielen anderen Arten sollen sich entwickeln können. Zudem werden auch die auf Wasser beziehungsweise hohe Feuchtigkeit angewiesenen Lebensraumtypen wie Nass- und Feuchtgrünland gefördert.

Die Moore der südlichen Wahner Heide sind und bleiben Teil des aktiv genutzten Standortübungsplatzes“, resümiert Dr. Grote. „Sie zeigen die Vereinbarkeit der militärischen Nutzung mit aktivem Klima- und Naturschutz.“ Und dies gilt nicht nur für die Wahner Heide, sondern auch für weitere Moorflächen auf den Übungsplätzen der Bundeswehr.

von Carsten Koslowski  E-Mail schreiben

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