Schwerlasttransport von Bahnwaggons
Schwerlasttransport von Bahnwaggons
- Datum:
- Ort:
- Stetten am kalten Markt
- Lesedauer:
- 2 MIN
Bei Stetten am kalten Markt werden mit einem Schwerlasttransport mehrere Waggons der Deutschen Bahn für die Bundeswehr angeliefert. Verschiedene Szenarien, etwa Terrorismusabwehr oder Geiselbefreiungen, sollen hieran trainiert werden. Eine logistische Herausforderung, die eine sorgfältige Planung und Durchführung voraussetzt.
Storzingen – ein beschaulicher Ort der Gemeinde Stetten am kalten Markt. In den Morgenstunden des 23. April werden hier zwei tonnenschwere Kräne aufgebaut, auch ein nicht minder beeindruckender Schwerlasttransporter rückt an. Mehrere Bahnwaggons sollen mit diesem Transportfahrzeug befördert werden. Ihr Ziel: der nur wenige Kilometer entfernte Truppenübungsplatz Heuberg.
Planung ist der halbe Schwertransport
Monate im Voraus wurde der Schwertransport geplant – Hindernisse wie enge Kurven, Brücken oder Straßen mit niedriger Durchfahrtshöhe vermessen, denn der Teufel steckt im Detail. Zahlreiche Genehmigungen mussten eingeholt werden, auch die Polizei ist involviert, um den Transport abzusichern.
Verantwortlich dafür ist das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Stetten am kalten Markt. Von einem Depot der Deutschen Bahn auf der Insel Rügen kommen die Waggons auf dem Schienenweg, noch auf ihren eigenen Achsen, bis nach Storzingen. Näher kommt man mit der Eisenbahn nicht an den Truppenübungsplatz. Die letzten Kilometer werden per Spezialtransport zurückgelegt.
Knapp 52 Tonnen wiegt der schwerste der etwa 27 Meter langen Waggons. Kein Problem für die beiden Kräne, die bis zu 250 Tonnen anheben könnten. Nach der Verladung geht es mit dem Schwerlasttransport über zahlreiche Höhenmeter zum Truppenübungsplatz. Für die 15 Kilometer zum Ziel braucht der bärenstarke Lkw mit Spezialauflieger mit 34 Meter Gesamtlänge jeweils 45 Minuten.
Waggons für Spezialkräfte der Bundeswehr
Auf dem Truppenübungsplatz werden die Waggons auf dort installierte Gleisanlagen einer Schießbahn gesetzt und mit schweren Maschinen des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt in ihre finale Position geschoben. Sie dienen der Truppe, allen voran verschiedenen Spezialkräften der Bundeswehr.
„Hier sollen sie die alten Gleisfahrzeuge ersetzen, die seit Jahrzehnten auf einem Teil des Truppenübungsplatzes stehen und Übzwecken dienten“, erklärt Stephan K.* vom BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt, der den Transport organisiert hat. Geübt wird in und an den Waggons bespielsweise eine Geiselbefreiung.
Ihre Lieferung konnte nicht zugestellt werden
Planung ist alles, aber nicht alles lässt sich planen – gegen 14:00 Uhr ist die Fahrt für den letzten Reisezugwagen vom Bahnhof zur Schießbahn terminiert. Aufgrund eines Großeinsatzes der Feuerwehr in Stetten am kalten Markt kann die Polizei den Transport an diesem Tag jedoch nicht mehr wie vorgesehen begleiten. Der dritte Zug wird nur noch auf den Tieflader verladen. Erst am nächsten Vormittag verlässt dann schließlich der letzte Transport das Bahnhofsgelände in Storzingen – wieder mit Begleitung der Polizei und reibungslos wie bei den vorherigen Fahrten.
Nach erledigter Arbeit können die Männer der Transportunternehmen und vom BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt zufrieden sein. Zustellung erfolgreich. Was nun noch fehlt ist der Abtransport der alten Waggons vom Truppenübungsplatz. Diese haben ihren Nutzen mehrfach bewiesen und wurden bereits im Vorfeld über die Verwertungsgesellschaft des Bundes (VEBEGVerwertungsgesellschaft für besatzungseigene Güter) verkauft.
*Name zum Schutz abgekürzt.