Jobporträt

Immer auf Tour für gutes Essen: der Regionalmanager

Immer auf Tour für gutes Essen: der Regionalmanager

Datum:
Ort:
Leer
Lesedauer:
4 MIN

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Moritz M. ist einer von 38 Regionalmanagerinnen und Regionalmanagern des Verpflegungsamts der Bundeswehr. In fünf Kasernen führt er die Truppenküchen und kümmert sich um die Verpflegung und Betreuung der Standorte. Eines ist sicher: Ohne ihn und sein Küchenteam bleiben die Teller leer.

Mann mit Schlüssel, Laptop und Handy steht hinter der geöffneten Fahrertür eines Autos für ein Foto

Smartphone, Laptop, Dienst-KfzKraftfahrzeug, und es kann losgehen. Regionalmanager Moritz M. macht sich auf den Weg zu seinem ersten Termin des Tages.

Bundeswehr/Marcus Rott

Als Regionalmanager des Verpflegungsamts der Bundeswehr (VpflABwVerpflegungsamt der Bundeswehr) ist Moritz M. zuständig für die Truppenküchen und Einrichtungen der bewirtschafteten Betreuung von Leer bis Wilhelmshaven. Seine Hauptaufgabe ist es, Verpflegung und Betreuung in den Standorten sicherzustellen. Dazu gehört es, insbesondere Qualität, Hygiene und Kücheninfrastruktur zu kontrollieren. Moritz M. ist Fachvorgesetzter von rund 75 Küchenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern.

Das Verpflegungsamt in Oldenburg betreibt sämtliche Truppenküchen der Bundeswehr im Inland. Moritz M. ist das Bindeglied zwischen dem Amt und den Bundeswehr-Dienstleistungszentren (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum), denen das Personal in den Truppenküchen angehört. Aber auch für die Truppe vor Ort ist er jederzeit ansprechbar.

Kochen und Bundeswehr: Der Mix macht die Karriere

Moritz M. ist 38 Jahre alt, geboren in Oldenburg in Niedersachsen, verheiratet und hat zwei Töchter. Nach der Lehre zum Koch in Westerstede war er acht Jahre Verpflegungssoldat. Es folgte eine Fortbildung zum Küchenmeister. Danach arbeitete er zunächst als „Springer“ für das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Oldenburg in verschiedenen Truppenküchen. Im Jahr 2017 konnte er dann auf den „Regionalmanager 25 Bereich Leer“ umsteigen. 

Seine vorherige Dienstzeit als Soldat hielt auch noch ein ungewöhnliches Highlight bereit: Im Jahr 2011 bewarb sich Moritz M. bei der jährlichen Culinary Military Challenge (CMC) für einen Platz in der Koch-Nationalmannschaft der Bundeswehr – und wurde aufgenommen. Vier Jahre lang kochte er mit dem Team auf höchstem Niveau bei offiziellen Veranstaltungen und hochklassigen internationalen Wettbewerben wie dem Culinary World Cup oder der Olympiade der Köche. Diverses Edelmetall räumte der Spezialist für Desserts in dieser erfolgreichen Zeit ab.

Koch in Arbeitskleidung verziert eine Unterlage mittels kleinem Spritzbeutel mit Muster aus Schokolade

Goldenes Händchen: Moritz M. richtet einen Nachtisch bei einem internationalen Wettbewerb an.

Bundeswehr/Andrea Bienert
Gold-, Silber- und Bronzemedaillen an Halsbändern auf einem Tisch

Die Medaillensammlung des Moritz M.: In vier Jahren erkocht

Bundeswehr/Marcus Rott

Kaum ein Tag verläuft wie geplant

„Ein Regionalmanager ist stets unterwegs in seinem Bereich“, erläutert Moritz M. Deshalb kann bei ihm von „Arbeitsalltag“ keine Rede sein. Seine wichtigsten Arbeitsmittel sind Smartphone, Laptop, Dienstwagen sowie seine Dauerdienstreise-Genehmigung. Der Tag beginnt meist mit Büroarbeit in der Eversburg-Kaserne in Leer. Dann geht es hinaus: In seinen Küchen erwarten ihn seine Küchenteams. Irgendetwas steht immer an. „Jeder Tag kann eine neue Herausforderung mit sich bringen. Kurzfristige Begehungen, kleine Vakanzen in Truppenküchen, Ausfälle der Küchentechnik, Beantwortung von Anfragen, Hilfestellung bei Anträgen, Einhaltung des Systems – und natürlich der tägliche persönliche Kontakt mit den Mitarbeitern“, sagt Moritz M. 

Auch auf dem Plan: Regionale Küche und Betreuung

Und kann der Regionalmanager bei einem zentral vorgegebenen Verpflegungsplan vielleicht doch dafür sorgen, dass es in seinen Küchen ab und zu auch „regional“ schmeckt?  „Grundsätzlich halten wir uns an den Plan“, sagt Moritz M., „aber regionale Speisezetteländerungen sind schon drin.“ Wenn beispielsweise in einer Küchenausschusssitzung der Wunsch vorgebracht wird, es könne gerne mal wieder Grünkohl in Leer geben. 

Männliche Person in weißem Hygienekittel steht in einer Großküche

In seinem Element: Moritz M. ist Herr über fünf Truppenküchen.

Bundeswehr/Marcus Rott

Auch in der bewirtschafteten Betreuung, also bei Kantinenpächterbetrieb oder Heimbetriebsgesellschaften, ist der Regionalmanager der erste Kontakt zum Betreiber der Einrichtung. „Bewirtschaftete Betreuung stellt traditionell einen wichtigen Bestandteil des Pausen- und Freizeitangebots dar. Hier können sich die Soldatinnen und Soldaten während oder nach der Dienstzeit eine Auszeit nehmen, sich austauschen und die Kameradschaft pflegen“, sagt Moritz M. Die Regionalmanager halten den engen Kontakt, unterstützen und vermitteln, falls es Klärungsbedarf zwischen dem Betreiber und dem Nutzer vor Ort gibt.

Sehr zufrieden mit dem Ergebnis

Gerade das ständige Unterwegssein, die vielen Termine, reizen Moritz M. Außerdem: „Die abwechslungsreiche Tätigkeit, die Herausforderung, gemeinsam mit den Mitarbeitern der Truppenküchen unsere Gäste abwechslungsreich und ausgewogen zu verpflegen.“ Denn das sei ihr aller Anspruch in den Truppenküchen: Dass sich die „Verpflegungsteilnehmer“ wie „Gäste“ fühlten und gerne wiederkämen. „Und das tun sie in unserem Bereich“, zeigt sich Moritz M. auch stolz. „Die Leute sind höchst zufrieden, es gibt wirklich so gut wie keine Beschwerden.“ Und er weiß natürlich auch, dass dies nicht an ihm allein liegt. „Es ist eine Freude, täglich mit einem sehr engagierten Team zusammenarbeiten zur dürfen. Ohne diese Mitarbeiter wäre das alles gar nicht möglich“, lobt Moritz M. „Sie machen alle einen sehr guten Job, unter manchmal herausfordernden Bedingungen.“

Beruf = Berufung

Bliebe noch eines zu klären: In den letzten 20 Jahren hat Moritz M. in allen erdenklichen Arten von Küchen gewirkt. Gemeinschaftsverpflegung zubereitet, Gerichte à la carte kreiert, Gold, Silber und Bronze auf höchstem Niveau erkocht. Seit nunmehr sieben Jahren dreht sich weiterhin bei ihm alles um Verpflegung, aber von „der anderen Seite“, als Manager und Problemlöser. Morgens, mittags, abends, an mehreren Standorten täglich, Verpflegung für hunderte von Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilpersonal der Bundeswehr sicherstellen. Wenn er zum Feierabend nach Hause kommt – hat er dann überhaupt noch Lust, selbst zu kochen? Und darauf hat der „Regionalmanager 25 Bereich Leer“ nur eine Antwort, die zeigt, dass er seinen Beruf eben nicht nur als Beruf, sondern schon eher als Berufung ansieht: „Ja, immer noch unfassbar gerne. Besonders für meine drei Mädels.“

3 Fragen an Moritz M.

Regionalmanager beim Verpflegungsamt der Bundeswehr

Mann mit Schlüssel, Laptop und Handy steht hinter der geöffneten Fahrertür eines Autos für ein Foto
Bundeswehr/Marcus Rott

Kochen in Ihrem Zuständigkeitsbereich auch Soldatinnen und Soldaten?

Mann mit Schlüssel, Laptop und Handy steht hinter der geöffneten Fahrertür eines Autos für ein Foto

Ja, beispielsweise werden die Truppenküchen in Schortens und Wilhelmshaven mit militärischen Verpflegungs- und Proviantmeistern geführt, zusammen mit einem zivilen Küchenmeister.

Haben die Regionalmanager Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie unterstützen?

Mann mit Schlüssel, Laptop und Handy steht hinter der geöffneten Fahrertür eines Autos für ein Foto

Die Regionalmanager unterstützen sich gegenseitig in vollem Umfang. Neuerdings „teilen“ sich jeweils zwei Regionalmanager eine Bürosachbearbeiterin oder einen Bürosachbearbeiter, damit diese die zunehmenden administrativen Aufgaben im Bereich übernehmen können, was zu einer großen Entlastung beiträgt. Wie bereits erwähnt, ist es vorrangig meine Aufgabe, unterwegs zu sein und den operativen Betrieb im Bereich der Verpflegung sicherzustellen.

Wer verpflegt am Wochenende, an Feiertagen und auf Übung?

Mann mit Schlüssel, Laptop und Handy steht hinter der geöffneten Fahrertür eines Autos für ein Foto

Dort, wo der Betrieb der Truppenküche zum Beispiel aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist, wird in der Regel ein Vertrag über die Verpflegung von anderer Seite geschlossen. Dies kann über den Betreiber einer Betreuungseinrichtung erfolgen oder über einen privaten Caterer. Auf Übungen werden die Soldatinnen und Soldaten entweder in der Truppenküche vor Ort verpflegt oder über Gelände- oder Marschverpflegung, die bekannten Einpersonenpackungen EPaEinpersonenpackung. Auch die Versorgung durch die taktische Feldküche oder in Truppenübungsplatzküchen durch eigenes militärisches Küchenfachpersonal der Feldkochorganisation ist möglich.

von Carsten Koslowski

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