Kraftwerk

Power für die Hubschrauber

Power für die Hubschrauber

Datum:
Ort:
Bückeburg
Lesedauer:
2 MIN

In Bückeburg versorgt ein Heizkraftwerk der Bundeswehr den dortigen Heeresflugplatz mit Wärme und Energie. Eine besondere Einrichtung, die den Betrieb der Liegenschaft erst ermöglicht. Außerdem bildet die Bundeswehr auch das verantwortliche Personal aus. Zuletzt mit Bestleistung.

Zwei Industriebauten von außen, zwischen ihnen ragt ein Schornstein in die Höhe

Etwa 32 Meter hoch ist der Schornstein des Kraftwerks auf dem Heeresflugplatz in Bückeburg

Bundeswehr/Marius Vu


In der Stadt Bückeburg in Niedersachsen befindet sich der gleichnamige Heeresflugplatz, Heimat des Kommandos Hubschrauber. Die Führungs- und Fachverantwortung für den Flugbetrieb des Heeres sind hier vereint. Außerdem hat das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum der Bundeswehr hier seinen Sitz. Das Zentrum ist eines der modernsten für die Hubschrauberführerausbildung in Europa und mit insgesamt 14 Simulatoren in der Lage verschiedene Flugmuster darzustellen. Als zentrale Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr für Hubschrauberpiloten ist es das Rückgrat der Helikopterfliegerei der Bundeswehr. Neben allen Hubschrauberpiloten der Bundeswehr werden hier auch Piloten befreundeter Nationen ausgebildet. Der Standort muss daher vollumfänglich und permanent versorgt werden, etwa mit Wärme und Energie. Hierfür steht ein eigenes Heizkraftwerk auf dem Gelände des Heeresflugplatzes. Betrieben wird das Heizkraftwerk vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Wunstorf und dessen Personal.

Wie funktioniert ein Heizkraftwerk?

Ein Heizkraftwerk ist eine Anlage, die primär Wärme erzeugt. Das Heizkraftwerk der Bundeswehr in Bückeburg wird zur Zeit marktbedingt mit Öl betrieben, auch ein Betrieb mit Gas wäre möglich. „Wir haben hier ein bivalentes System, das heißt es ist der Betrieb mit verschiedenen Brennstoffen möglich“, erklärt Dominic H., Installateur- und Heizungsbauermeister vor Ort und für den Betrieb der Anlage und das eingesetzte Personal verantwortlich. Die entstehende Abwärme von über 8.200 kW thermischer Energie wird durch ein Nahwärmenetz zum autarken Heizen der Gebäude auf dem Flugplatzgelände verwendet. 24/7 läuft die Anlage, 365 Tage im Jahr. In den Sommermonaten ist meist nur ein Kessel für die Erwärmung des Trinkwassers, etwa für Duschen und Handwaschbecken, ausreichend.

Eine Kesselanlage eines Kraftwerks, aus insgesamt drei Kesseln

Ein Labyrinth aus Leitungen. Hier wird die Wärme für den Standort produziert

Bundeswehr/Marius Vu


Im Winter sind für die Deckung des Wärmebedarfs bis zu drei Kessel in Betrieb, dann reicht der Brennstoffvorrat des Kraftwerks im Regelbetrieb wenigstens 14 Tage. „Bei sparsamem Betrieb oder im Sommer, wenn nur ein Kessel in Betrieb ist natürlich viel länger“, so der Installateur Finn D. Er wurde hier beim BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Wunstorf dreieinhalb Jahre ausgebildet und hat bei der Handwerkskammer Hannover im vergangenen Jahr die Prüfung zum Anlagenmechaniker, Fachrichtung Heizungstechnik, als Prüfungsbester abgelegt. Nun ist der ehemalige Azubi fester Bestandteil des Personals, welches den Betrieb und die Wartung des Heizkraftwerks gewährleistet. Für die Ausbildung hat das Fachpersonal vom BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Wunstorf eigens eine Ausbildungsinstallationswand errichtet. Diese stellt die heizungstechnischen Einrichtungen eines mehrstöckigen Gebäudes dar. „Wir können hier alles abbilden, was in solch einem Haus vorkommt“, erklärt es Meister Dominic H. stolz.

Ein junger Mann in Arbeitskleidung vor Sanitärinstallationen

An dieser Installationswand werden für die Ausbildung verschiedenste Anlagen simuliert

Bundeswehr/Marius Vu
Ein junger Mann vor einem geöffneten Blockheizkraftwerk. Man sieht das Dieselaggregat

Vom Azubi mit Bestleistung zum qualifizierten Stammpersonal. Finn D. vor der Revisionsklappe des BHKW.

Bundeswehr/Marius Vu

Elektrische Energie für den Flugbetrieb

Außerdem verfügt das Kraftwerk neben den Anlagen für die Wärmeerzeugung über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Gewinnung von 140 kW elektrischer Leistung. Das Kraftwerk wird zurzeit erweitert. Neben einem neuen BHKW entstehen drei neue Heizkessel. Zwei davon sind für den Betrieb mit Gas vorgesehen, ein weiterer soll mit Pellets betrieben werden. Die Gesamtleistung des Kraftwerks soll sich damit insgesamt mehr als verdoppeln und die Einrichtung bereit machen für die Zukunft. Angedacht ist die Inbetriebnahme der Neubauten für das Jahr 2025. Dann natürlich durch das BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Wunstorf und dessen Personal.

von Marius Vu  E-Mail schreiben

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