Nähmaschine statt PC

Nähmaschine statt PC

Datum:
Ort:
Hammelburg
Lesedauer:
3 MIN

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Auch das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Hammelburg beteiligt sich an der Aktion „Community-Masken zum Schutz der Beschäftigten“. Über 400 selbst genähte Mund-Nasen-Bedeckungen (MNB) sind bereits ausgegeben und weitere in Arbeit. „Unser Ziel ist, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dienststelle und auch kleinere Dienststellen des Standortes wie die Feuerwehr zu versorgen,“ so Regierungsdirektor Matthias Hümmler, der Leiter des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum. Deshalb wandte er sich in einem Aufruf an die Beschäftigten der Dienststelle – die Resonanz war hervorragend.

Auf einem Tisch liegen verschiedene Masken verteilt und ein Karton indem sich Masken befinden

Die ersten fertigen Masken in vielen verschiedenen Farben und Formen - mittlerweile wurden über 400 Stück produziert

Bundeswehr/Christoph Joa

Die Verwendung von Mund-Nase-Bedeckungen in der Öffentlichkeit kannte man bis vor wenigen Wochen nur im Zusammenhang mit Nachrichten über die Luftverschmutzung in fernöstlichen Metropolen. Seit COVID-19Coronavirus Disease 2019 gehören die Masken auch hierzulande zum vertrauten Bild. Die Bundesländer haben bereits eine Maskenpflicht u.a. für den öffentlichen Personennahverkehr eingeführt. Die sprunghaft gestiegene Nachfrage sorgte dafür, dass medizinische Masken zeitweise ausverkauft waren - die Nutzung der selbstgenähten Baumwollmasken verhindert, dass Masken denjenigen entzogen werden, die sie besonders dringend brauchen, etwa Pflegekräften oder Krankenhauspersonal. Die Bundeswehr beschafft zentral über 1,6  Millionen Stoffmasken – für den Zeitraum bis zur erwarteten Lieferung Mitte Mai entstand die Idee, freie Kapazitäten und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen, um mit selbst genähten Masken einen Grundschutz sicherstellen zu können.

Freiwilligenprojekt beim BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Hammelburg

Eine Frau sitzt an einer Nähmaschine

Hier wird fleißig genäht

Bundeswehr/Christiane Dorn

Beim Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Hammelburg fanden sich aufgrund des Aufrufes viele Freiwillige, die sich bei dem Projekt mit einbrachten. Stoff und Nähgarn waren schnell besorgt und über Tricks und Fragen zu Schnittmustern tauschte man sich per Telefon oder Videoanruf aus. Eine der fleißigen Näherinnen ist Regierungshauptsekretärin Christiane Dorn, seit 2019 bei der Bundeswehr. „Als ich von dem Aufruf erfuhr, habe ich mich gleich gemeldet. Ich war vorher in einem anderen Bereich im Öffentlichen Dienst beschäftigt und bin im Rahmen der Trendwende Personal zur Bundeswehr gekommen. Am Anfang war das für mich ein ungewohntes Arbeitsfeld, aber mir ist gleich das gute und kollegiale Miteinander hier am Lagerberg aufgefallen. Es macht Spaß sich in diese Gemeinschaft mit einzubringen und so war es für mich selbstverständlich, mich zuhause an meine Nähmaschine zu setzen und auch einen Teil dazu beizutragen.“

Aller Anfang ist schwer

Zum Teil fertig genähte bunte Stoffteile liegen neben einer Nähmaschine

Bunte Stoffe für die Maskenproduktion

Bundeswehr/Ylenia Marras

Das stellte auch der einzige Mann in der Runde fest, der sich ebenfalls einmal am selbstgenähten MNB versuchen wollte - sein erster Prototyp sah noch nicht gerade professionell aus. Aber unter Mithilfe seiner Frau gelangen schnell sehr gute Exemplare. Auch Regierungssekretärin Ylenia Marras und Arbeitnehmerin Petra Preuß sind mit vollem Eifer bei der Sache. „Nähen ist neben dem Fußballspielen eines meiner Lieblingshobbys,“ berichtet Marras. „Ich sitze öfter zuhause an der Maschine und auch im Bekanntenkreis haben sich schon mehrere an verschiedenen Schnittmustern versucht.“ „In meinem Heimatort Büchold wird viel Kunsthandwerk hergestellt,“ erzählt Ruth Kraus. „Für den Weihnachtsmarkt und sonstige Sommerveranstaltungen, die in diesem Jahr wohl ausfallen müssen. Die Arbeit an der Nähmaschine macht mir Spaß und läuft mittlerweile wie am Fließband“.

Ein rechteckiges Plastik-Körbchen voll mit fast fertigen Masken

Jetzt fehlt nur noch der letzte Schliff in Form von Bändern

Bundeswehr/Ylenia Marras

Limited Edition

Auf einem Tisch liegen einige Masken-Modelle, darunter auch eine in Flecktarn-Design

Die spezielle Hammelburg-Maske - ein Flecktarn-Modell

Bundeswehr/Christoph Joa

Die Idee zur Limited Edition entstand spontan. Warum nicht einen individuellen Mundschutz mit dem Corporate Design der Bundeswehr erstellen? COVID-19Coronavirus Disease 2019 ist ein ernstes Thema und stellt uns alle vor riesige Herausforderungen. Die Folgen der Krise sind noch nicht komplett abschätzbar. Dennoch gilt es, optimistisch in die Zukunft zu blicken und den Mut und den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren und nicht zuletzt, für die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln zu werben – da darf es ruhig auch mal ein ausgefallenes Design bei der MNB sein. Auf Onlineplattformen wie Pinterest sind selbst genähte MNB mit kreativen Designs derzeit voll im Trend. Und so entstand auch eine kleine Polygon-Flecktarnserie, sozusagen als Limited Edition.
 

Eine Frau näht mit einer Nähmaschine, neben ihr liegen fertige Masken

Im „Homeoffice“ werden Masken genäht

Bundeswehr/Petra Preuß


Ein Gruppenfoto der fleißigen Helfer war natürlich nicht möglich, auch deshalb hoffen alle, dass bald wieder Normalität einkehrt.


von Christoph Joa  E-Mail schreiben

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