Modernisierungsoffensive: Mehr Platz für die Übungstruppe
Modernisierungsoffensive: Mehr Platz für die Übungstruppe
- Datum:
- Ort:
- Wildflecken
- Lesedauer:
- 2 MIN
Am 11. Mai 2021 wurden im Rahmen der Modernisierungsoffensive der Bundeswehr zwei neue Unterkunftsgebäude in Betrieb genommen.Einheiten, die für einen Truppenübungsplatzaufenthalt nach Wildflecken verlegen, dürfen sich ab sofort auf eine moderne Unterbringung freuen.
Die Gebäude in Wildflecken wurden größtenteils in den 1930er Jahren errichtet und entsprachen nicht mehr dem modernen Standard der Unterbringung. Viele dieser Gebäude wurden inzwischen von saniert. Gleichzeitig bestand und besteht auch ein Bedarf für den Neubau von Gebäuden. Dies gilt beispielsweise für die Gebäude 194 und 195.
Symbolische Schlüsselübergabe
Eigentlich hatten sich die beteiligten Stellen auf eine feierliche Einweihung gefreut, wegen der aktuellen Pandemielage wurde die Übergabe der Gebäude vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und über das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) in Hammelburg an den Kommandanten des Truppenübungsplatzes Wildflecken im kleinen Kreis vollzogen. Der zeigte sich sehr zufrieden:
„Wir können mit den beiden neuen Gebäuden den Anforderungen der Übungstruppe an eine moderne Infrastruktur gerecht werden.“
so Oberstleutnant Kai Schulze.
Platz für eine ganze Kompanie
Die Räume sind sehr funktional und gut durchdacht angelegt. Im Erdgeschoss befinden sich Büros, Besprechungsräume, die Waffenkammer und Mehrzweckräume z.B. für die Einrichtung kleinerer Gefechtsstände. Auf demselben Flur sind die Stuben für Offiziere und Unteroffiziere. Die Mannschaften sind in etwas geräumigeren Vier-Mann-Stuben im Obergeschoss untergebracht – insgesamt 80 Betten pro Gebäude. Eine ganze Kompanie samt Funktionsbereichen findet hier Platz. Der Truppenübungsplatz Wildflecken in der Rhön, zum Teil auf bis zu 930 Metern ü.NN. gelegen ist für sein raues Klima und wechselhaftes Wetter berühmt-berüchtigt. Nach einem langen regnerischen Geländetag hängt den Soldaten oft sprichwörtlich noch „der halbe Übungsplatz“ in den Uniformen. Frostfreie Stiefelputzräume inklusive separatem Eingang, großzügige Trockenräume und eine Gebäudelüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung schaffen hier Abhilfe.
Energetisch auf dem neuesten Stand
„Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist Teil des energetischen Gesamtkonzeptes“, erläutert Maximilian Knieß, zuständiger Abteilungsleiter Hochbau beim Staatlichen Bauamt Schweinfurt. Auch die Photovoltaikanlage auf dem Dach ist ein Novum in der Rhön-Kaserne. Die Anlage hat je Gebäude eine installierte Leistung von 30,78 kWp, wobei der gesamte erzeugte Strom innerhalb der Liegenschaft verbraucht wird. Bei der vorliegenden Ausrichtung werden je Dach ca. 23.000 kWhKilowattstunde produziert und damit 18,4 t CO2Kohlendioxid je Gebäude eingespart. Die beiden Gebäude sind baugleich und kosteten inklusive der Abrissarbeiten je ca. 3,5 Millionen Euro. Etliche Arbeiten wurden von Firmen der Region ausgeführt. Als Betreiber der Gebäude kümmert sich das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Hammelburg nicht nur um Wartung und Technik. Neben der Ausstattung des Gebäudes mit Mobiliar und Verbrauchsmaterial gehört nun unter anderem die Koordination aller Anliegen der übenden Truppenteile zu den Aufgaben des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum. Die zuständigen Bearbeiter beim sogenannten „Meldekopf“, einer Art Hotelrezeption, freuen sich schon auf die ersten Gäste.