Naturschützer auf vier Beinen

Landschaftspflege bei der Bundeswehr: Eine Weide für die nächste Übung

Landschaftspflege bei der Bundeswehr: Eine Weide für die nächste Übung

Datum:
Ort:
Storkow
Lesedauer:
2 MIN

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Auf dem Standortübungsplatz Storkow wuchert das Heidegras. 500 Schafe und Ziegen haben den Auftrag zur Landschaftspflege erhalten und sorgen für dauerhaft freie Flächen auf dem Gelände. Dies kommt dem militärischen Nutzer zugute.

Ein großer weißer Hund vor einer Herde von Schafen und Ziegen in einer Heidelandschaft

Vom Pyrenäenberghund gesichert: die Schaf- und Ziegenherde in ihrem neuen Revier

Bundeswehr/Lilli Albrecht


Seit Ende März sind tierische Landschaftspfleger auf dem Standortübungsplatz Storkow (Landkreis Oder-Spree) am Werk. Eine Schaf- und Ziegenherde des regional ansässigen Schäfers Ronald Rocher ist für die Pflege der Freiflächen zuständig. Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Doberlug-Kirchhain beauftragte den Schäfer mit der naturnahen Landschaftspflege.

Erhalt des Raumes für militärische Übungen 

Die Beweidung ist eine bewährte Maßnahme, um großflächig Heide- und Offenlandschaften zu pflegen. Sie ist besonders bodenschonend und ökologisch wertvoll. Auch der militärische Nutzer steht dem tierischen Besuch positiv gegenüber: Der Übungsraum mit seiner bemerkenswerten Landschaftskulisse am Standort Storkow wird durch den Einsatz der Herde gepflegt und damit für militärische Übungen erhalten. Nur mit Übungen kann sich die Truppe auf ihren Kernauftrag, die Landes- und Bündnisverteidigung, vorbereiten. Durch den Verbiss der Schafe und Ziegen verjüngt sich das Heidekraut und treibt vitaler aus. Die Ziegen sorgen außerdem dafür, dass aufkommende Gehölze reduziert werden und die Flächen für das Heidekraut offenbleiben.

Die Weidenutzung auf Übungsplätzen wird durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr überwacht. Die Abteilung Veterinärwesen kontrolliert hierbei unter anderem die Vorgaben des Tierschutz- und Tiergesundheitsgesetzes. „Die Schafe sind zufrieden“, erklärt der Schäfer auf dem Übungsplatz. Die Tiere haben genug zu fressen.  Die Skudde, eine alte Schafrasse, gehört wie die Heidschnucke zu den nordischen Heideschafen und kommt mit dem Nahrungsangebot aus. Zum Schutz vor dem Wolf setzt der erfahrene Schäfer auf eine Einzäunung und seine Pyrenäenberghunde.

Eine Herde Schafe und Ziegen zieht mit einem Schäfer über eine Heidelandschaft.

Die Herde zieht mit dem Schäfer durch die Freiflächen des Standortübungsplatzes. Täglich schaut er nach den Tieren.

Bundeswehr/Andra Hoppe

Beitrag zur Artenvielfalt

Die heimische Flora und Fauna profitiert vom Einsatz der Schafbeweidung. Die landschaftsprägenden Heidekrautgesellschaften auf den trockenen und nährstoffarmen Böden Brandenburgs sind bedeutsam für die Biodiversität der Region. Werden diese von aufkommenden Kiefern, Spätblühender Traubenkirsche und Landreitgras verdrängt, verschwindet ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Insektenarten. Schafe und Ziegen halten die Pflanzen kurz und tragen damit zur Artenvielfalt bei. Gemeinsam mit der zivilen Seite leistet die Bundeswehr mit der Beweidung von Freiflächen einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz.

von Andra Hoppe  E-Mail schreiben

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