Lärm-Messkampagne der Bundeswehr gestartet
Lärm-Messkampagne der Bundeswehr gestartet
- Datum:
- Ort:
- Grafenwöhr
- Lesedauer:
- 3 MIN
Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) wird in den nächsten Monaten verstärkt die Lärmemissionen des Truppenübungsplatzes (TrÜbPl) Grafenwöhr unter die Lupe nehmen. Am 31. August 2021 startete die langfristige lärmtechnische Überwachung des Platzes.
Vorangegangen war eine zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und den Anrainergemeinden getroffene Vereinbarung eine Messkampagne durchzuführen. Nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Beschwerden aus der Bevölkerung über den Übungsbetrieb gekommen war, fand im Juli 2021 die zweite Informationsrunde der Bundeswehr zum Übungsbetrieb und Lärmimmissionen des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr statt. Die Bundeswehr sagte zu, die Messungen auszuweiten, um ein besseres Gesamtbild zu erhalten. Des Weiteren wird beabsichtigt, eingehende Beschwerden zu Fluglärm bei der Flugbetriebs- und Informationszentrale der Bundeswehr beim Luftfahrtamt der Bundeswehr sowie zu Schießlärm bei der Öffentlich-rechtlichen Aufsicht (ÖrABwÖffentlich-rechtliche Aufsicht für Arbeitssicherheit und Technischen Umweltschutz der Bundeswehr und bei den Gaststreitkräften) Süd – BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Kompetenzzentrum Baumanagement in München jeweils gebündelt zu bearbeiten und zu bewerten, so informierte die Bundeswehr in einer Pressemitteilung (PDF, 118,2 KB) hierzu.
Aufbau und Inbetriebnahme
Fünf mobile Messanhänger wurden Ende August an den mit den Bürgermeistern und Anwohnern der Gemeinden Auerbach in der Oberpfalz, Kirchenthumbach, Eschenbach in der Oberpfalz, Freihung und Königstein vereinbarten Messpunkten durch die Immissionsmessstelle der Bundeswehr (ImMStBw) aufgestellt. „So konnte die am 30. August begonnene Großübung der Gaststreitkräfte „Saber Junction 21“ von Anfang an messtechnisch begleitet werden“, so Technischer Regierungsdirektor Andreas Schmidt-Dannert, Leiter der ÖrABwÖffentlich-rechtliche Aufsicht für Arbeitssicherheit und Technischen Umweltschutz der Bundeswehr und bei den Gaststreitkräften des Kompetenzzentrums Baumanagement München.
Alle Systeme laufen einwandfrei
Nach einer ersten Fernanalyse durch die Immissionsmessstelle der Bundeswehr (ImMStBw) sowie der Öffentlich-rechtlichen Aufsicht München wurde festgestellt, dass alle Systeme einwandfrei und ohne technische Probleme in Betrieb genommen werden konnten. Die Auswerteeinheiten inklusive Software sowie die Bedieneinheit zur Fernabfrage der aufgezeichneten Messdaten laufen stabil, die Datenzugriffe sind möglich. Zuvor galt es jedoch noch einiges zu koordinieren und zu tun, so Edwina Gramotke vom Kompetenzzentrum Baumanagement der Bundeswehr in München. Gramotke ist zuständig für die Überwachung und Bewertung von Lärmemissionen militärischer Einrichtungen in Bayern. Zuletzt war sie dazu einige Tage in der Region Grafenwöhr und berichtete von ihren Eindrücken. „Die Mitarbeiter der Immissionsmessstelle haben im Schichtdienst arbeiten müssen, damit alles rechtzeitig fertig wurde“.
Abstimmung mit den Gemeinden
Im Verlauf der Planung zur Messkampagne konnten durch Eingaben von Bürgern bereits mögliche relevante Messpunkte identifiziert werden. Zukünftige Verlegungen der mobilen Messpunkte werden in enger Zusammenarbeit mit der Immissionsmessstelle der Bundeswehr sowie im Austausch mit den Mandatsträgern der Anrainergemeinden abgestimmt. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erfolgte problemlos, schnell und zielführend. Alle beteiligten Bürgermeister zeigten sich hilfsbereit und äußerten sich positiv hinsichtlich der Messung. Die Gemeinden sowie die Anwohner waren interessiert und sicherten ihre Unterstützung zu.
Ausblick
Schmidt-Dannert weist darauf hin, dass auch für den unter amerikanischer Kommandantur stehenden Truppenübungsplatz Grafenwöhr die gleichen Regeln für das Lärmmanagement zu Grunde gelegt werden, wie sie auch auf Truppenübungsplätzen der Bundeswehr verbindlich sind. Die Immissionen werden beim Schießbetrieb gemessen und mit den einzuhaltenden Lärm-Richtwerten abgeglichen. „Da in der nächsten Zeit wieder mit einer Zunahme des militärischen Übungsbetriebs zu rechnen ist, freut es uns sehr, dass die zugesagten regelmäßigen Messungen in den Anrainerkommunen begonnen haben„, bestätigte auf Nachfrage Joachim Neuß, 1. Bürgermeister der Stadt Auerbach in der Oberpfalz.