Bundeswehr und Umweltschutz - Die Ausstellung
Bundeswehr und Umweltschutz - Die Ausstellung
- Ort:
- Bundesweit
- Lesedauer:
- 5 MIN
Die Bemühungen der Bundeswehr um einen umweltgerechten Dienstbetrieb wurzeln in dem Wissen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen gefährdet sind. Die Ausstellung „Bundeswehr und Umweltschutz“ zeigt, mit welchen Mitteln die Bundeswehr Umweltschutz betreibt: Auftrag sichern – Umwelt schützen!
Die Gelände und Liegenschaften der Bundeswehr sind gewaltig: Sie nehmen in Deutschland eine Fläche von 263.000 Hektar ein. Der Dienstbetrieb der Bundeswehr, die Übungen der Soldaten mit Waffen, das Großgerät wie Panzer und Flugzeuge wirken jedoch auf diese Flächen – auf Mensch, Flora und Fauna. Doch Verteidigungsauftrag und Umweltschutz dürfen sich nicht ausschließen. Eine verfassungsrechtliche Norm bildet den Konsens: Artikel 20a des Grundgesetztes. Er betont den Wert des Umweltschutzes und verpflichtet alle staatlichen Organe - wie auch die Bundeswehr - entsprechend zu handeln. In der Erkenntnis, dass Umweltschutz eine entscheidende Voraussetzung für die Zukunftssicherung ist, legt die Bundeswehr ein sicheres Fundament für einen erfolgreichen Umweltschutz auf den von ihr genutzten Liegenschaften und Flächen.
Seit über 30 Jahren präsentieren wir Umweltleistungen
Die Ausstellung „Bundeswehr und Umweltschutz“ zeigt, mit welchen Vorhaben die Bundeswehr unsere Zukunft und unseren natürlichen Lebensraum schützt. Die Ausstellung ist vom Bundesministerium der Verteidigung Mitte der 1980er Jahre ins Leben gerufen worden. Zunächst noch als reine Holzausstellung konzipiert, wandelte sie sich über die Jahre zu einem modularen System-Messestand, die typischen Holz- und Naturexponate blieben. Heute zeigen Exponate modernster Technik die Umweltschutzleistung der Bundeswehr. Geht es auf Reisen, erfordert es ein hohes Maß an Transportlogistik: Tonnenschweres Holz und Material müssen bewegt werden. Gebaut wird auf 300 bis 600 Quadratmetern. Der Aufbau kann bis zu vier Tage in Anspruch nehmen.
Das Team hinter der Ausstellung
Hinter allem steht ein großes Team: Organisatoren, Fachleute aus dem Umweltschutz, Presseleute, Messebauer und Handwerker. Die Ausstellung wird unter der Leitung des vom Presse- und Informationszentrum IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen eingesetzten Personals auf- und abgebaut. Ziviles und militärisches Fachpersonal begleitet die Ausstellung und steht vor Ort den Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort. „Die Besucher informieren sich gerne in unserer Grünen Oase“, so Wolfgang Wegert, der seit vielen Jahren als Leiter des Organisationsteams vor Ort die Ausstellung mit Herzblut plant und begleitet.
Die Themen sind so vielfältig wie die Umwelt
Die Ausstellung „Bundeswehr und Umweltschutz“ gibt einen breiten Überblick über die vielen Bemühungen der Bundeswehr für den Umweltschutz. Alle Inhalte werden auf Schautafeln und in audiovisueller Form dargestellt: Natur-, Boden- und Landschaftsschutz, Wasser- und Luftreinhaltung, Lärmvermeidung, Kreislauf- und Abfallwirtschaft im Inland wie im Ausland, Kontaminationsbearbeitung, Nachhaltigkeit, Reduzierung von Klimagasen, auch Katastrophenschutz sowie Hilfe bei Umweltkatastrophen und Vieles mehr.
Kein Gegensatz: Militärische Übungen und Umweltschutz
Oft verblüfft die Besucher der Ausstellung die Tatsache, dass militärischer Übungsbetrieb und Umweltschutz keine Gegensätze sein müssen. In der Ausstellung erhalten militärische Übungsplätze einen besonderen Fokus.
„Die besondere Bedeutung der Bundeswehrübungsplätze für Natur und Landschaft besteht nicht trotz, sondern gerade wegen der militärischen Nutzung. Der Bundeswehr kommt eine wichtige Rolle für den Erhalt der Biodiversität, also der biologischen Vielfalt zu“, so ein Mitarbeiter des Fachreferates Naturschutz, Ökologie und Landschaftspflege im BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.
Bei den Übungsplätzen der Bundeswehr handelt es sich weitestgehend um naturbelassenes Gebiet, weitab von Ballungsgebieten und mit großen Ausdehnungen. Diese Ruhe erlaubt der Natur, sich ungestört zu entwickeln. Seltene Tiere und Pflanzen können sich hier zurückziehen. So findet man auf den militärischen Gebieten Pflanzen- und Tierarten, die nur äußerst selten vorkommen oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Die militärische Nutzung erfolgt hier in Abstimmung mit den naturschutzfachlichen Erfordernissen. Durch gezielte Pflegemaßnahmen und an den Rhythmus der Natur angepasste Übungszeiträume unterstützt die Bundeswehr den Erhalt und den Schutz der wertvollen Naturausstattung.
Keine Ausstellung ist wie die andere
Beim Aufbau der Umweltschutzausstellung gesellt sich Kreativität zum Handwerk, denn jede Messe hat ihre eigenen Besonderheiten. Die bundeswehreigenen Messebauer sorgen mit ihrer Kreativität und körperlichen Kraft dafür, dass die Bemühungen des Umweltschutzes erlebnisorientiert und themennah präsentiert werden. Ein Pflegepanzer namens Dachs, Bienenhotels mit Bienenvölkern, fließende Wasserläufe oder Dünensand – die Exponate der Ausstellung locken die Besucherinnen und Besucher an und klären ereignisnah auf: „Wasserfälle und Bachläufe sind unsere Spezialität“, so Wolfgang Wegert. „Wir wollen, dass die Leute mit dem Satz `Das wussten wir ja gar nicht. Das war ja toll!` unser Zelt verlassen.“
Besucherrekorde und Internationalität
Die Wahrnehmung des Umweltschutzes ist in den vergangenen Jahren immer mehr in den öffentlichen Fokus gerückt – nicht zuletzt durch das wachsende Bewusstsein in der Gesellschaft, dass unter anderem die fortschreitende Zerstörung unserer Umwelt und der Klimawandel unsere Zukunft nachhaltig prägen werden. Diese Herausforderungen, denen die Bundeswehr sich dabei bereits seit mehreren Jahrzehnten in Vorbildfunktion stellt, sind vielfältig und halten die Ausstellung lebendig und abwechslungsreich.
Mittlerweile war die Ausstellung im gesamten Bundesgebiet an mehr als 750 Tagen zu sehen. Die Ausstellung wurde bisher für Ereignisse wie dem Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin, aber auch für regionale und örtliche Großveranstaltungen der Bundeswehr oder Landesfeste der Bundesländer zur Verfügung gestellt. Im Laufe der Zeit wuchs die Zahl auf jährlich 15 Veranstaltungen. Die Ausstellung zum Hessentag im Jahr 2016 brach Besucherrekorde – sie begrüßte 55.000 Zuschauer.
Auch international erhielt die Ausstellung große Beachtung. Umweltschutz und Bundeswehr ist ein Thema, welches auch die NATONorth Atlantic Treaty Organization in ihren Fokus stellt. Auf Bitten des Vorsitzenden der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Arbeitsgruppe „Environmental Protection Working Group“ präsentierte die Bundeswehr ihre Umweltschutzausstellung im Jahre 2016 in englischer Sprache im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Hauptquartier in Brüssel.
Neue Inhalte – Neues Design
Um die Vielfalt der umweltrelevanten Themen und die dazugehörige Leistung der Bundeswehr im Umweltschutz zu präsentieren, wurde die Ausstellung im Jahr 2020 vollständig überarbeitet und in ein neues Design gepackt. Aktuell informiert die Bundeswehr beispielweise über das Altlastenprogramm der Bundeswehr, den Klimaschutz im Liegenschaftsbetrieb, die nachhaltige Nutzung von Übungsplätzen, das Leben in der Panzerspur und die Immissionsmessstelle der Bundeswehr – die Themenvielfalt ist groß.
Neugierig geworden? - Die nächsten Termine
Die nächste Ausstellung findet voraussichtlich zum „Tag der Niedersachsen“ vom 8. bis 10. Oktober 2021 in Hannover statt. Seien Sie dabei und informieren Sie sich! Bundeswehr und Umweltschutz sind KEIN Gegensatz!