Eiskalte Präzision
Eiskalte Präzision
- Ort:
- Norwegen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Scharfschützen sind Teamplayer. Jeder einzelne Schuss ist eine Gruppenleistung, bei der Verstand und gegenseitiges Vertrauen zählen. Genau wie bei allen Soldaten der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung Cold Response 20. Mit ihrem Können treffen die Scharfschützen den Kern der Übung auf den Punkt.
Seit Tagen liegen sie mit der Gebirgsjägerkompanie in der eisigen Kälte Norwegens, bauen ihre Stellungen aus, leben im Schlafsack, wärmen sich am Feuer. Mit dem mächtigen G82, dem großkalibrigen Präzisionsgewehr der Bundeswehr, und einer weiteren Waffe, dem sandfarbenen Scharfschützengewehr G28, verlassen die Schützen ihre Stellung für einen Moment. Heute, in der Ausbildungsphase der Übung, geht es auf die Schießbahn. Die Munition teilen sich die deutschen Soldaten mit ihren norwegischen Kameraden, die heute ebenfalls schießen. Gleiches Kaliber schweißt zusammen. Die Patronen des G82 sind etwa Daumen dick. Beeindruckend ist auch das kastenartige schwarze Magazin für die Munition, das mit einem saftigen Klick unten in die massive Waffe gedrückt wird.
Der Schuss: Einstellungssache
Der Schütze liegt mit seinem Gewehr im Anschlag. Er hat den Gewehrkolben fest in die Schulter gepresst. Ein zweiter Soldat, der Spotter, hält durch ein optisches Gerät den Blickkontakt zum Ziel. Sofort beginnt mit der Zielansprache. Beide Soldaten müssen zweifelsfrei wissen, um welches Ziel es sich handelt. Sollte der Schütze das Ziel nicht sofort erkennen, gibt der Spotter ihm zur Orientierung ein Hilfsziel in der unmittelbaren Nähe. Mit seinem Spektiv misst der Spotter die Entfernung zum Ziel und schaut in sein Schießbuch. Welchen Klickwert muss der Schütze an seinem Zielfernrohr einstellen? Wie sind die Wetterverhältnisse? Sind alle Faktoren betrachtet, kann der Schütze die Waffe richtig einstellen.
Vor der Druckwelle
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Wenn beide schussbereit sind, kontrolliert der Schütze seine Atmung. Wenn der Spotter meint, der richtige Moment für den Schuss sei gekommen, erteilt er dem Schützen die Schussfreigabe. Zehn Sekunden bleiben dem Schützen ab jetzt, um zu feuern. Ändern sich die Windverhältnisse oder kommt sonst etwas dazwischen, ruft der Spotter: „Abbruch!“ Läuft alles nach Plan, wird abgekrümmt. Durch die Druckwelle wird der Schnee aufgewirbelt und die glänzende Messinghülse wird an der rechten Seite herausrepetiert. Der Einschlag des massiven Geschosses ist aus der Entfernung hörbar. Verfehlt der Schütze das Ziel, folgt der Korrekturschuss.