Vereidigung endlich wieder feierlich
Vereidigung endlich wieder feierlich
- Datum:
- Ort:
- Sondershausen
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- 3 MIN
Eine feierliche Zeremonie – diese beiden Begriffe sind eigentlich redundant. Schließlich sind Zeremonien immer feierlich – bis zur Corona-Pandemie. Sehr lange konnten Zeremonien, wie Vereidigungen junger Rekruten, nur noch intern ohne Gäste begangen werden. Von der Feierlichkeit blieb wenig übrig. Jetzt kehrt sie nach Sondershausen zurück.
15 Monate Pandemie, das bedeutet 15 Monate Ausschluss von Angehörigen und der Öffentlichkeit bei Feiern, Appellen und eben auch Vereidigungen in der Truppe. Daher war es dem Kommandeur des Feldwebel-/Unteroffizieranwärter-Bataillons 1, Oberstleutnant Daniel Faul, jetzt eine besondere Freude, die Vereidigung in Verbindung mit einem Familientag, unter Einhaltung der Hygieneauflagen, zu begehen.
Für den Kommandeur ist klar: „Eine feierliche Vereidigung dienstjunger Rekruten ist ein herausragender Bestandteil der militärischen Prägung und Erziehung“, beginnt er seine Rede vor den Gästen. „Es geht heute darum, den Führungsnachwuchs des Heeres in seiner Berufswahl zu bestärken, die Integration in die soldatische Gemeinschaft zu fördern und die Verpflichtung gegenüber unserem Staat und der Gesellschaft zu verdeutlichen.“
Im Grünen oder in der Kaserne
Die aktuelle Lage macht es nach wie vor schwer, einen würdigen Rahmen für die feierliche Vereidigung außerhalb der Kaserne und ohne Begrenzung der Gästezahl und damit in der Mitte der Gesellschaft zu schaffen. In anderen Bereichen des Heeres werden kreative Ansätze gefunden, um aus der Situation das Beste für die Rekruten zu machen. Im niedersächsischen Celle beim Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 2 etwa begehen die Rekruten ihre Vereidigung dort, wo Soldaten meist kämpfen – im Grünen. Um aber wieder Gäste dabeizuhaben, findet die Veranstaltung in Sondershausen mit begrenzter Anzahl und unter Einhaltung der geltenden Corona-Auflagen in der Karl-Günther-Kaserne statt.
Wertschätzung zeigen
Trotz dieser besonderen Umstände drücken der Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Manfred Grund, die Vizepräsidentin und Landtagsabgeordnete des Thüringer Landtages, Dorothea Marx, sowie die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider, mit ihrer Anwesenheit ihre Wertschätzung für die Soldaten aus. Der Bürgermeister Steffen Grimm ist zum wiederholten Male bei der Vereidigung anwesend, um den Rekruten persönlich gratulieren zu können.
Ein besonderer Dank der Truppe geht an die Kanoniere des Vereins Deutscher Schwarzpulverkanoniere. „Ihr donnerndes Zu – Gleich!, das Kanonenfeuer, ist ein ganz besonderes Erlebnis und gleichzeitig Ehre und Auszeichnung für das Bataillon“, so Oberstleutnant Faul. Kanonen waren geschichtlich gesehen die ersten Schwarzpulverwaffen überhaupt.
Bekenntnis zur Demokratie
Die feierliche Vereidigung ist dabei ein Bekenntnis zur getroffenen Berufswahl und unterstreicht die dauerhafte Verpflichtung gegenüber dem Staat, der Gesellschaft und gegenüber allen Kameraden. Die Soldatinnen und Soldaten verpflichten sich, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, (so wahr mir Gott helfe)“. Die Kernforderung soldatischer Pflichterfüllung sei das treue und tapfere dienen. Und dies jederzeit, an jedem Ort der Welt, unter Einsatz der eigenen körperlichen und geistigen Gesundheit, so der Kommandeur an die Soldaten.
Kameradschaft kann man sehen
Neben der Vereidigung als Höhepunkt bietet dieser Tag ein besonderes Programm für Gäste und Angehörige. So gibt es beispielsweise eine Vorführung, bei der die jungen Soldaten die Hindernisbahn überwinden und einen verletzten Kameraden aus der Gefahrenzone retten. Gleichzeitig liegen drei weitere Soldaten mit ihrem Gewehren in der Sicherung. Verantwortung und Kameradschaft werden bei der Verwundetenrettung besonders sichtbar. „Die Schlagworte Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und für die Konsequenzen geradestehen, passen voll und ganz zur Bedeutung des heutigen Tages und sind Richtschnur Ihrer zukünftigen Dienstzeit“, so Oberstleutnant Faul.
Das Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 1 ist eine Ausbildungseinrichtung im thüringischen Sondershausen. Zukünftige Unteroffiziere und Feldwebel absolvieren hier ihre Basisausbildung für die allgemeinmilitärische Laufbahn und den Unteroffizier-/Feldwebelanwärterlehrgang.