Heer
Appell und Familientag

Vereidigung endlich wieder feierlich

Vereidigung endlich wieder feierlich

Datum:
Ort:
Sondershausen
Lesedauer:
3 MIN

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Eine feierliche Zeremonie – diese beiden Begriffe sind eigentlich redundant. Schließlich sind Zeremonien immer feierlich – bis zur Corona-Pandemie. Sehr lange konnten Zeremonien, wie Vereidigungen junger Rekruten, nur noch intern ohne Gäste begangen werden. Von der Feierlichkeit blieb wenig übrig. Jetzt kehrt sie nach Sondershausen zurück.

Zwei Soldaten stehen sich gegenüber und reichen sich neben einer Fahne die Hand.

Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Daniel Faul (l.), bekräftigt den Eid durch einen Handschlag mit Soldaten

Bundeswehr/Stefan Peter

15 Monate Pandemie, das bedeutet 15 Monate Ausschluss von Angehörigen und der Öffentlichkeit bei Feiern, Appellen und eben auch Vereidigungen in der Truppe. Daher war es dem Kommandeur des Feldwebel-/Unteroffizieranwärter-Bataillons 1, Oberstleutnant Daniel Faul, jetzt eine besondere Freude, die Vereidigung in Verbindung mit einem Familientag, unter Einhaltung der Hygieneauflagen, zu begehen.

Für den Kommandeur ist klar: „Eine feierliche Vereidigung dienstjunger Rekruten ist ein herausragender Bestandteil der militärischen Prägung und Erziehung“, beginnt er seine Rede vor den Gästen. „Es geht heute darum, den Führungsnachwuchs des Heeres in seiner Berufswahl zu bestärken, die Integration in die soldatische Gemeinschaft zu fördern und die Verpflichtung gegenüber unserem Staat und der Gesellschaft zu verdeutlichen.“

Im Grünen oder in der Kaserne

Ein Zivilist und ein grüßender Soldat schreiten eine Front von Soldaten auf einer Wiese ab.

Der Bürgermeister der Stadt Sondershausen, Steffen Grimm, und Oberstleutnant Daniel Faul schreiten die Front der angetretenen Soldaten ab

Bundeswehr/Stefan Peter

Die aktuelle Lage macht es nach wie vor schwer, einen würdigen Rahmen für die feierliche Vereidigung außerhalb der Kaserne und ohne Begrenzung der Gästezahl und damit in der Mitte der Gesellschaft zu schaffen. In anderen Bereichen des Heeres werden kreative Ansätze gefunden, um aus der Situation das Beste für die Rekruten zu machen. Im niedersächsischen Celle beim Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 2 etwa begehen die Rekruten ihre Vereidigung dort, wo Soldaten meist kämpfen – im Grünen. Um aber wieder Gäste dabeizuhaben, findet die Veranstaltung in Sondershausen mit begrenzter Anzahl und unter Einhaltung der geltenden Corona-Auflagen in der Karl-Günther-Kaserne statt.

Wertschätzung zeigen

Soldaten in grauer Uniform stehen neben einem Zivilisten auf einer Wiese mit der Truppenfahne.

Oberstleutnant Daniel Faul (3. v. l.), Bürgermeister Steffen Grimm (2. v. r.) sowie alle Oberstabsfeldwebel des Bataillons stehen gemeinsam mit einer Gruppe von Rekruten

Bundeswehr/Stefan Peter

Trotz dieser besonderen Umstände drücken der Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Manfred Grund, die Vizepräsidentin und Landtagsabgeordnete des Thüringer Landtages, Dorothea Marx, sowie die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider, mit ihrer Anwesenheit ihre Wertschätzung für die Soldaten aus. Der Bürgermeister Steffen Grimm ist zum wiederholten Male bei der Vereidigung anwesend, um den Rekruten persönlich gratulieren zu können.

Ein besonderer Dank der Truppe geht an die Kanoniere des Vereins Deutscher Schwarzpulverkanoniere. „Ihr donnerndes Zu – Gleich!, das Kanonenfeuer, ist ein ganz besonderes Erlebnis und gleichzeitig Ehre und Auszeichnung für das Bataillon“, so Oberstleutnant Faul. Kanonen waren geschichtlich gesehen die ersten Schwarzpulverwaffen überhaupt.

Bekenntnis zur Demokratie

Jeweils drei Soldaten stehen sich gegenüber, jeweils eine Hand liegt auf der gesenkten Truppenfahne.

Bei der Zeremonie legt die Rekrutenabordnung, stellvertretend für alle angetretenen Rekrutinnen und Rekruten, an der Truppenfahne ihren Diensteid ab

Bundeswehr/Stefan Peter

Die feierliche Vereidigung ist dabei ein Bekenntnis zur getroffenen Berufswahl und unterstreicht die dauerhafte Verpflichtung gegenüber dem Staat, der Gesellschaft und gegenüber allen Kameraden. Die Soldatinnen und Soldaten verpflichten sich, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, (so wahr mir Gott helfe)“. Die Kernforderung soldatischer Pflichterfüllung sei das treue und tapfere dienen. Und dies jederzeit, an jedem Ort der Welt, unter Einsatz der eigenen körperlichen und geistigen Gesundheit, so der Kommandeur an die Soldaten.

Kameradschaft kann man sehen

Soldaten tragen einen Verwundeten, andere liegen mit dem Gewehr am Boden und sichern sie ab.

Ein Höhepunkt des Familienprogramms ist die Live-Vorführung an der Station „Überwinden einer Hindernisbahn“ mit Verwundetentransport

Bundeswehr/Stefan Peter

Neben der Vereidigung als Höhepunkt bietet dieser Tag ein besonderes Programm für Gäste und Angehörige. So gibt es beispielsweise eine Vorführung, bei der die jungen Soldaten die Hindernisbahn überwinden und einen verletzten Kameraden aus der Gefahrenzone retten. Gleichzeitig liegen drei weitere Soldaten mit ihrem Gewehren in der Sicherung. Verantwortung und Kameradschaft werden bei der Verwundetenrettung besonders sichtbar. „Die Schlagworte Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und für die Konsequenzen geradestehen, passen voll und ganz zur Bedeutung des heutigen Tages und sind Richtschnur Ihrer zukünftigen Dienstzeit“, so Oberstleutnant Faul.

Das Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 1 ist eine Ausbildungseinrichtung im thüringischen Sondershausen. Zukünftige Unteroffiziere und Feldwebel absolvieren hier ihre Basisausbildung für die allgemeinmilitärische Laufbahn und den Unteroffizier-/Feldwebelanwärterlehrgang.

von Anika Dittmann

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