Von der Idee über die Dienstreise bis zum Onlineartikel
Von der Idee über die Dienstreise bis zum Onlineartikel
- Datum:
- Ort:
- Strausberg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Soldatinnen und Soldaten versehen täglich ihren Dienst. Doch wer oder was steckt dahinter? Wie wird ausgebildet und geübt? Wie verläuft der Alltag in Auslandseinsätzen oder bei zivilen Hilfeleistungen? Als Redakteure und Soldaten erzählen wir die Geschichten unserer Kameraden und machen damit die Leistungen dieser Männer und Frauen in der Bundeswehr öffentlich.
Ich bin Stabsfeldwebel René Hinz und Onlineredakteur. Gemeinsam suchen wir in unserem Team täglich nach interessanten Themen. Das Kommando Heer in Strausberg ist das militärische Zuhause der Soldaten und Mitarbeiter des Presse- und Informationszentrums des Heeres, der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr. Hier laufen alle Beiträge der Presseoffiziere der einzelnen Standorte zusammen. Von hier gehen Artikel, Bilder oder auch Videos in die verschiedenen digitalen Ausspielkanäle. An erster Stelle steht die Internetseite des Deutschen Heeres, aber auch Facebook und Twitter werden beliefert.
Die Themenplanung ist die Geburt der Idee
Allgemein werden rund ein Jahr im Voraus Themen für die Berichterstattung des Heeres auf der Onlineplattform festgelegt. Dazu gehören Schwerpunkte wie beispielsweise die Informations- und Lehrübung des Heeres im niedersächsischen Munster und Bergen im Herbst aber auch der Einsatz in Litauen oder bestimmte strategische Leitthemen. Teil dieser Planung sind immer wiederkehrende Themenfelder rund um die Soldaten des Heeres wie die tägliche Ausbildung, die nationalen und multinationalen Übungen, die Einführung neuer Technik oder die Politische Bildung. Mit diesen Vorgaben wird es für uns Redakteure, so auch für mich interessant, mit ihnen beginnt unsere redaktionelle Arbeit. Ich bin seit mehr als 24 Jahren Soldat und ausgebildeter Pionier. Seit 2014 arbeite ich als Redakteur. In der Rubrik Menschen im Heer erzählen wir beispielsweise wie Pioniere ausgebildet werden und wie sie üben – natürlich meine persönliche Leidenschaft.
Es beginnt mit dem Griff zum Telefon
Schreibe über die Pionierausbildung auf dem Wasser – so die Vorgabe aus der Themenplanung. Jetzt heißt es herauszufinden und zu koordinieren, wo sich eine Berichterstattung dazu verwirklichen lässt. Dazu muss recherchiert werden: Was passiert wann und wo im Heer? Wie kommen wir dorthin? Wie groß muss das Team sein, das wir für die Arbeit vor Ort benötigen? Wer kann uns vor Ort unterstützen? Gewöhnlich sind wir als Zweierteam, Redakteur und Fotograf, unterwegs. Aber auch ein Videoredakteur kommt, wenn nötig, dazu.
Über das vorhandene Netzwerk von Presseoffizieren in den Brigaden und Divisionen sind schnell mögliche Termine gefunden. Auf Minden und das dort beheimatete Panzerpionierbataillon 130 fällt die Wahl für dieses gesetzte Thema. Mit dem Wasserübungsplatz und der Weser, die praktisch vor der Haustür des Bataillons liegen, ist der Standort wie geschaffen dafür. Ein Telefonat mit dem Presseoffizier, Major André Burdich, konkretisiert das Vorhaben. Taucher, Amphibienfahrzeug- und Motorbootbesatzungen würden gerade in der Ausbildung stehen, erklärt er. Sofort ist klar, wann wir nach Minden zu den Pionieren fahren werden. Fotograf, Oberstabsfeldwebel Marco Dorow, wird mich bei diesem Termin begleiten.
Die Truppe schreibt die Geschichten
Der Tag in Minden beginnt mit einer Einweisung in die Ausbildung. Gerade für uns, den Fotografen und mich, ist das wichtig. Auf dem Wasser gelten besondere Sicherheitsbestimmungen, die alle beachten müssen. So hat jeder Vor-Ort-Termin seine ganz speziellen Anforderungen. Bei der Kampftruppe sind es meist die Sicherheitsbereiche beim Einsatz von schweren Waffen, in Minden auf dem Wasser ist es etwa das Anlegen von automatischen Schwimmwesten und die Erklärung der Rettungsabläufe. Zurück in Minden geht es dann schnell zur Sache.
Und wieder zurück an der Tastatur
Ausbilder und Auszubildende erzählen über Herausforderungen des Dienstes, ihre Motivation Soldat zu sein und erklären gern ihre Technik und die Leistungsfähigkeit ihrer Ausrüstung. Wir schauen den Soldaten bei der Arbeit so nah wie möglich über die Schulter, fahren wie in diesem Fall mit auf dem Motorboot. Das ist besonders für den Fotografen wichtig. Denn über die tollen Bilder, die bei solchen actionreichen Übungen entstehen, freuen sich die Kameraden am meisten. Oft fällt noch ein Gruppenfoto aller teilnehmenden Soldaten als kleines Dankeschön ab.
Je besser ich als Redakteur in die Ausbildung integriert werde, desto einfacher fällt natürlich hinterher das Schreiben der Artikel. Dieses praktische Erleben ergänzt sehr gut die Schilderungen und Aussagen der Soldaten. Mit intensiven Eindrücken, vielen Notizen und etwas Wehmut geht es dann zurück nach Strausberg. Doch die Schreibtischarbeit währt meist nicht lange. Der nächste Auftrag kommt bestimmt.