„Man ist den ganzen Tag unterwegs“
„Man ist den ganzen Tag unterwegs“
- Datum:
- Ort:
- Munster
- Lesedauer:
- 2 MIN
Es ist halb fünf am Morgen, als Oberstabsfeldwebel Lars Kopmeier die Kaffeemaschine im Geschäftszimmer anschmeißt. Der 49-jährige Panzergrenadier ist Kompaniefeldwebel der 2. Kompanie im Panzergrenadierbataillon 33. Auf der Informationslehrübung Landoperationen 2019 (ILÜInformationslehrübung 2019) ist er mit seinem Bataillon für das Gefechtsschießen zuständig.
Als Spieß, wie ihn die Soldaten auch nennen, verpflegt Lars Kopmeier mit seinem Team die Kampftruppe draußen, ist Springer für alle und besorgt alles, was die Truppe braucht – von der Zahnpasta bis hin zum Geld. „Wir fahren kranke Kameraden in den Sanitätsbereich oder unterstützen, dass die Soldaten neben dem Betrieb auf der ILÜInformationslehrübung 2019 beweglich sind. Als Spieß ist er für alle da, 24 Stunden, 365 Tage im Jahr, immer erreichbar. Als erfahrener Portepeeunteroffizier ist er Person des Vertrauens und arbeitet eng mit dem Kompaniechef und dem Bataillonskommandeur zusammen, um für alle das Beste rauszuholen.
Einer der Ersten am Morgen
Mittlerweile ist es neun Uhr. Auf der Schießbahn wird heute eine internationale Besucherdelegation erwartet. Sie wollen sich das Gefechtsschießen hier auf der Lehrübung ansehen. Danach gibt es ein Büfett für die Gäste. „Gestern Abend haben wir schnell im Internet gesucht, wo man hier in der Nähe Pavillons besorgen kann, die gingen auf Abholung. Wir waren gestern mit den Pavillons um halb acht zurück aus Hamburg. Dienstschluss war für mich um halb zwei nachts. Denn manchmal werden dann hier in der 140 Mann starken Kompanie noch die letzten Aufträge für den nächsten Tag verteilt. „Ich bin immer einer der letzten, die sich hinlegen und einer der ersten, die morgens aufstehen. Aber wenig Schlaf, das haben hier auf der Übung alle“, schmunzelt Kopmeier.
Büfett für ausländische Gäste
„Was mich besonders beeindruckt ist, dass sich unsere Soldaten gegenseitig den Rücken freihalten. Zum Beispiel unterstützen mich als Kompaniefeldwebel die Soldaten, wenn sie gerade nicht gebunden oder krankheitsbedingt nicht außendienstfähig sind“, so der Oberstabsfeldwebel.
Als Spieß führt Kopmeier ein eingespieltes Team. Neben ihm ist der Kompanietruppführer sein Vertreter. Er macht den Dienstplan, plant und organisiert das Ablegen der Sportleistungen der Kompanie und erkundet draußen im Gelände. „Auch unsere Geschäftszimmersoldaten sind nicht allein Stabsdienstsoldaten, wie es auf dem Papier steht. Sie sind alle erfahren und wissen, was die Truppe draußen braucht. Langjährige Erfahrung ist sehr wichtig. So erhalten wir auch das familiäre Arbeitsklima, was wir hier alle schätzen.“
Ein lebendiger Kreislauf
Im Einsatz sind seine Geschäftszimmersoldaten die Fahrzeugbesatzung für den Kompaniechef oder auch Waffenbediener. Deswegen müssen sie nicht nur Büroarbeit können, sondern auch fit sein bei anderen Dingen. „Jeder hier hat seine Funktion, damit halten wir uns gegenseitig den Rücken frei. Ich kann mich auf meine Soldaten verlassen“, würdigt der diensterfahrene Soldat seine Kameraden. Im Alltag ist der eine zuständig für die Impfnachweise aller Soldaten, den technischen Dienst an Geräten oder ist eingeteilt als Kraftfahrer, der andere macht Verpflegung und Urlaubsakten. „Die Kompanieführung ist ein lebendiger Kreislauf. Zusammen sind wir die Springer für alle. Es klingelt immer das Telefon, manchmal stand ich schon mit zwei Telefonen gleichzeitig da“, lacht Kopmeier, bevor er geht. „Gleich ist Spießrunde!“