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Landsysteme

Lehmann MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem aufzeichnen

Lehmann MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem aufzeichnen

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
2 MIN

Der Schützenpanzer Puma ist mit dem Multifunktionalen Selbstschutzsystem ausgestattet. Es schützt die Besatzung vor äußeren Angriffen. Stabsfeldwebel Jörg Lehmann sammelt auf der Informationslehrübung Gefechtsdaten, um das System mit der Kurzbezeichnung MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem weiter zu verbessern.

Ein Soldat steht auf einer Plattform über dem Übungsfeld, neben ihm ein optisches Gerät.

Stabsfeldwebel Jörg Lehmann sammelt bei der Lehrübung Informationen für das Selbstschutzsystem des Schützenpanzers Puma

Bundeswehr/Jonas Weber

Jörg Lehmann ist ein stiller Beobachter der Lehrübung. Bei jedem Probelauf des Gefechtsschießens sitzt er auf der Zuschauertribüne und macht Notizen. Woher kamen die Einschläge? Welcher Panzer hat geschossen? Lehmann schreibt alles auf. Alle Informationen vom Gefechtsfeld sind wichtig. „Ich habe mit der ILÜInformationslehrübung eigentlich nichts zu tun. Mein Auftrag ist es, Daten für das Selbstschutzsystem des Pumas zu sammeln.“

Das Multifunktionale Selbstschutzsystem (MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem) besteht aus vier Sensoren, die auf dem Schützenpanzer integriert sind und Daten vom Gefecht liefern, rundum in 360 Grad. Sie registrieren, wenn der Puma durch Laser anvisiert oder durch Lenkwaffen angegriffen wird. „MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem wertet die Daten aus und erkennt dann zum Beispiel die Art eines Geschosses“, erklärt er. Wenn das System eine Gefahr ausmacht, warnt es die Besatzung, damit diese manuell durch Nebelwerfer oder vollautomatisch mit Nebelwerfer oder Infrarotjammer den Angriff abwehren kann.

Livebilder vom Gefecht

Großaufnahme eines optischen Gerätes zur Datenerfassung, ein grüner Kasten mit Linse.

Sensoren und optische Geräte sind auf dem Gefechtsfeld verteilt, um das Kampfgeschehen aufzuzeichnen

Bundeswehr/Jonas Weber

Lehmann arbeitet im Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme im bayerischen Kleinaitingen. Der Kompetenzbereich Elektronischer Kampf Landsysteme ist im Mai 2013 aufgestellt worden, um hochtechnologische Schutzsysteme im elektronischen Kampf des Heeres zu testen. Der Unteroffizier war bei der Elektronischen Kampfführung und der Fernmeldeaufklärung in Donauwörth, ehe er im Oktober 2013 nach Kleinaitingen wechselte. Sechs Jahre arbeitet er mittlerweile im Kompetenzbereich Landsysteme und befasst sich zusammen mit 15 Kollegen mit neuen Heerestechnologien.

Seit zwei Jahren macht Lehmann Aufzeichnungen von Gefechtssituationen, um Informationen für MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem zu sammeln. „Dafür bin ich hier. Die Sensoren auf den Panzern sind noch nicht eingeschaltet. Stattdessen habe ich sechs auf dem Gefechtsfeld aufgestellt, die das Kampfgeschehen aufzeichnen.“ Nach Übungsschluss fährt er zu den Sensoren und sichert die Aufnahmen. „Die Daten werden von uns ausgewertet und dann dem Hersteller gegeben, damit sie ins System einfließen“, erklärt der Stabsfeldwebel.   

2020 einsatzbereit

Drei Panzergrenadiere laufen bewaffnet neben einem Schützenpanzer Puma.

Die Grenadiere vertrauen auf ihren Schützenpanzer Puma

Bundeswehr/Jonas Weber

Das Heer nutzt auf dem Puma zum ersten Mal ein passives Selbstschutzsystem, das auch für andere Fahrzeuge in Frage kommen könnte, was derzeit allerdings nicht vorgesehen ist. „Am Ende geht es um unsere Soldatinnen und Soldaten“, sagt Lehmann. Sie sollten im Ernstfall den bestmöglichen Schutz haben. Anfang 2020 soll MUSSMultifunktionales Selbstschutzsystem einsatzbereit sein. Bis dahin ist der Stabsfeldwebel noch öfter auf Truppenübungsplätzen zu finden.

von Florian Stöhr

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