Heer
Porträt

Als Panzerkommandant führen und ausbilden

Als Panzerkommandant führen und ausbilden

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
3 MIN

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Als Panzerkommandant dient Hauptfeldwebel Sebastian Koch auf einem Kampfpanzer Leopard 2 A6 der 4. Kompanie des Panzerlehrbataillons 93. Der 29-Jährige ist Führer und Ausbilder der vierköpfigen Besatzung des 63,9 Tonnen schweren Gefechtsfahrzeugs, das mit einer 120-mm-L55-Glattrohrkanone als Hauptwaffensystem der Panzertruppe dient.

Ein Soldat mit schwarzem Barett und Sprechsatz steht in der offenen rechten Luke eines Panzers.

Als Panzerkommandant eines Kampfpanzers Leopard 2 A6 führt Hauptfeldwebel Sebastian Koch die Besatzung des 63,9 Tonnen schweren Waffensystems

Bundeswehr/Carl Schulze

„Der Panzerkommandant ist verantwortlich für die Ausbildung der Fahrzeugbesatzung und die Instandhaltung des Waffensystems. Meine Aufgabe ist in erster Linie zu führen. Bei der Gefechts- und Schießausbildung gebe ich dem Fahrer Anweisungen, wie und wohin er fahren soll, weise dem Richtschützen Beobachtungs- und Wirkbereiche zu und erteile ihm Feuererlaubnis. Dem Ladeschützen befehle ich, mit welcher Munitionssorte er die Glattrohrkanone laden soll. Dabei handle ich im Sinne des Auftrages, den ich von meinem Zugführer bekommen habe“, beschreibt der in Munster heimische Soldat seine Arbeit auf dem Leopard 2 A6.

Nach dem Realschulabschluss trat Koch 2009 seinen Dienst in der Laufbahn der Mannschaften bei der Bundeswehr an. „Dabei hat mich gereizt, dass die Bundeswehr ein interessanter und vielseitiger Arbeitgeber ist, der mir viele Perspektiven bietet.“ Kochs Werdegang begann beim Panzergrenadierlehrbataillon 92 in Munster. Hier absolvierte er seine allgemeine Grundausbildung, es folgte die Ausbildung zum Panzergrenadier. Zwischen Juli 2011 und Januar 2012 ging es für Koch erstmals in einen Auslandseinsatz. In Afghanistan war er sechs Monate als MG-Schütze bei der Task Force Kundus eingesetzt.

Der Weg zum Feldwebel

Ein Panzer beim Schießen im Gelände. Vor der Mündung der Kanone entsteht eine Feuerlanze.

Während des Gefechtes weist der Panzerkommandant dem Richtschützen die Ziele zu

Bundeswehr/Carl Schulze

„Mitte 2014 stellte ich dann als Oberstabsgefreiter einen Antrag auf Wechsel in die Laufbahn der Unteroffiziere mit Portepee bei der Panzertruppe. Im März 2015 folgte meine Ernennung zum Feldwebelanwärter und die Beförderung zum Unteroffizier.“ Nun ging es für den heute 29-Jährigen auf die Verwendungslehrgänge beim Feldwebelanwärter/Unteroffizieranwärter-Bataillon 2 in Bückeburg. Dem folgte die Dienstpostenausbildung zum Richt- und Ladeschützen bei der 2. Kompanie des Panzerlehrbataillons 93. Weitere Lehrgänge schlossen sich an, wie der Feldwebellehrgang Allgemeinmilitärischer Teil, die Sprachenausbildung Englisch und der Panzerführerschein. Komplettiert wurde seine Ausbildung zum Panzerkommandanten schließlich durch den Feldwebellehrgang Militärischer Fachteil. „Mit Abschluss meiner Ausbildung und Beförderung zum Feldwebel wurde ich zur 4. Kompanie des Panzerlehrbataillons 93 versetzt, der ich bis heute angehöre. 2018 und 2019 diente ich zwischenzeitlich als Panzerkommandant in der Kommandeursgruppe des Panzerlehrbataillons 92. Außer als Panzerkommandant wurde ich seit meiner Beförderung zum Feldwebel auch für sechs Monate als Ausbilder in der Grundausbildung bei der Ausbildungs- und Unterstützungskompanie 92 eingesetzt.“

Höhepunkt – das Schul- und Gefechtsschießen

Ein Panzer in voller Fahrt auf einem Weg. Die Ketten des Fahrzeugs schleudern Dreck in die Luft.

Hauptfeldwebel Sebastian Koch und seine Besatzung führen mit ihrem Kampfpanzer Leopard 2 A6 während eines Gefechtsschießens einen Gegenangriff in die Flanke feindlicher Kräfte aus

Bundeswehr/Carl Schulze

Höhepunkte im Ausbildungsalltag der Panzertruppe sind Schul- und Gefechtsschießen, die auf Truppenübungsplätzen erfolgen. „Ein typischer Schießtag beginnt für uns in der Regel mit einer Einweisung in die Schießbahn und dem Ablauf des geplanten Schießvorhabens.“ Darauf folgt das Aufmunitionieren, also das Bestücken des Kampfpanzers mit Munition – Muskelarbeit, bei der die ganze Besatzung anpackt und Teamgeist gefordert ist. „Weiter geht es dann mit der schießtechnischen Vorbereitung des Kampfpanzers und dem Prüfen der Justierung der 120-mm-L55-Glattrohr-Bordkanone.“ Hierbei wird die Abweichung von der Rohrmittellinie und der Visierlinie festgestellt, wobei eine gewisse Toleranz nicht überschritten werden darf. Falls notwendig wird ein technischer Überprüfungsschuss abgegeben. „Nun folgt das Anschießen und Justieren der Maschinengewehre. Danach erst kann das eigentliche Schießen beginnen, bei dem zum Beispiel stehende und sich bewegende Ziele von uns aus dem Stand oder aus voller Fahrt bekämpft werden müssen.“

„Auf jeden Fall ein Traumjob“

Ein Soldat mit schwarzem Panzerbarett und Sprechsatz schaut aus dem Turm eines Kampfpanzer Leopard.

Von seinem Arbeitsplatz aus führt der Panzerkommandant, Hauptfeldwebel Sebastian Koch, den Rest der Besatzung. Im Gefecht befiehlt er dem Richtschützen, welche Ziele zu bekämpfen sind und weist dem Kraftfahrer den Weg.

Bundeswehr/Carl Schulze

Was reizt Hauptfeldwebel Koch an seiner Aufgabe als Panzerkommandant? „Die Geschwindigkeit auf dem Gefechtsfeld und ohne Frage der Feuerkampf bei der Gefechtsausbildung. Man ist flexibel im Handeln und muss immer schnell auf Lageänderungen reagieren, wie plötzlich auftretender Feind oder den Gegenstoß in der Verzögerung, das sind interessante Herausforderungen.“ Für die Zukunft strebt Koch die Übernahme als Berufssoldat an. „Ich könnte mir vorstellen, als Ausbilder beim Ausbildungszentrum Munster junge Panzerkommandanten auszubilden. Aber auch die Verwendung als Panzerzugführer wäre für mich eine Option.“

„Auf jeden Fall ist Panzerkommandant für mich ein Traumjob. Ich habe Spaß daran, mit den Kameraden meiner Besatzung zusammenzuarbeiten und einen Kampfpanzer zu führen. Der Beruf ist in vielerlei Hinsicht sehr abwechslungsreich, zum Beispiel, weil man mit Menschen arbeitet und gleichzeitig modernste Technik beherrschen muss. Außerdem lernt man ständig dazu, auch wenn man die meisten Schrauben am Kampfpanzer schon kennt.“


von Carl Schulze

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