Fernspäher – hochmobil, unsichtbar, einsatzstark
Fernspäher operieren tief hinter feindlichen Linien in kleinen Trupps. Nah am Feind dokumentieren und informieren sie über dessen Stärke, Lage und Bewaffnung. Sie sind weltweit einsetzbar – egal ob zu Fuß, mit dem Auto, Motorrad, einem Ski-Doo, mit Skiern, Booten, dem Hubschrauber oder nach einem Fallschirmsprung aus mehreren tausend Metern Höhe.

Am Anfang der Karriere eines Fernspähers steht das Auswahlverfahren. Nur wer es besteht, kann die professionelle Ausbildung zum Fernspäher antreten und wird im Laufe seines Lebens noch sehr viel dazulernen.
Die Ausbildungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Bei den Fernspähern gibt es Scharfschützen, Sanitäter, Feuerleitoffiziere (Joint Terminal Attack Controller, JTACJoint Terminal Attack Controller), Funker und Spezialisten für die optronische Spezialaufklärung. Sie werden in allen Klimazonen ausgebildet. Gemäß ihrem Leitspruch „Oculus Exercitus“ sind sie das „Auge des Heeres“ und erbringen für die Aufklärung das, was sonst keiner leisten kann. Oft zu Fuß unterwegs meiden sie die Konfrontation mit dem Gegner. Im Unterschied zu Drohnen oder anderer Technik, die nur Momentaufnahmen liefern, können Fernspäher länger beobachten, Ereignisse feststellen, bewerten und melden. Die Fernspäher gehören zu den Spezialisierten Kräften der Bundeswehr.
Wir brauchen genau diejenigen, die sich draußen wohlfühlen und denen es nichts ausmacht, im Wald für einen bestimmten Zeitraum zu leben. Die Soldaten müssen körperlich leistungsfähig und vor allem willig sein, weiterzumachen, auch wenn der Körper mal wehtut. Wir können nicht einfach abbrechen, wenn wir in einem Auftrag gebunden sind. Deswegen ist das Auswahlverfahren für die Fernspäher so fordernd gestaltet.“
Geschichte der Fernspäher
1962 begann die Ausbildung der ersten Fernspäher in der Lehrgruppe R an der Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt. Ab 1963 verfügte jedes der drei deutschen Korps über eine Fernspähkompanie, die 1977 zur Truppengattung zusammengeführt wurden. Sie waren auf drei Standorte verteilt: Fernspähkompanie 100 in Braunschweig und später Celle, Fernspähkompanie 200 in Weingarten und später als Lehrkompanie in Pfullendorf und die Fernspähkompanie 300 in Herborn-Seelbach später Fritzlar. Wegen der sogenannten „Friedensdividende“ nach Ende des Kalten Krieges wurden die Fernspähkompanien nacheinander wieder außer Dienst gestellt.
2015 wurde dann auch die letzte Kompanie, die Fernspählehrkompanie 200 in Pfullendorf, außer Dienst gestellt.
Die Soldaten gingen in die Luftlandeaufklärungskompanie 260 nach Lebach und die Luftlandeaufklärungskompanie 310 nach Seedorf. Auch die Truppengattung Fernspähtruppe gab es ab 2008 nicht mehr, die Soldaten wurden der Heeresaufklärungstruppe zugeschlagen. Kleinere Teile wechselten zum Kommando Spezialkräfte.
Als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 begann die Bundeswehr ab Oktober 2018 damit, die zuvor stark reduzierten Fernspähfähigkeiten wieder auszubauen.
Seit 2023 sind die bisherigen Fernspähzüge zur Fernspähkompanie 1 in Schwarzenborn zusammengeführt worden. Diese untersteht direkt der Division Schnelle Kräfte. Durch die aktuelle Zusammenführung jetzt in einer Kompanie wird die Ausbildung, Fortentwicklung und der Zusammenhalt der Fernspähtruppe weiter verbessert und den aktuellen Anforderungen angepasst.
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