Zur Verteidigung Estlands bereit
Zur Verteidigung Estlands bereit
- Datum:
- Ort:
- Estland
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Bei der Übung Spring Storm waren in diesem Jahr rund 14.000 estnische und alliierte Soldatinnen und Soldaten in Dörfern, auf Feldern und an den Stränden Estlands im Einsatz. Es ist die größte jährliche Militärübung in Estland gemeinsam mit der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kampftruppe enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence). Mitte Mai wurde ein realistisches Szenario geübt, so wie die NATONorth Atlantic Treaty Organization auf einen Angriff von außen reagieren würde.
„Man muss die Fähigkeit besitzen, rechtzeitig vor dem Ausbruch eines Konflikts Teil der vor Ort befindlichen Streitkräfte zu sein”, sagt Brigadegeneral Giles Harris, Befehlshaber des NATONorth Atlantic Treaty Organization-eFPenhanced Forward Presence-Kommandos in Estland. Mit der diesjährigen zweiwöchigen Übung zeigt die NATONorth Atlantic Treaty Organization ihre Entschlossenheit, jeden Quadratzentimeter ihres Hoheitsgebiets zu verteidigen. Vor allem geht es darum, die dafür erforderlichen ausgebildeten und einsatzbereiten Kräfte vor Ort zusammenzuziehen.
Der „Frühlingssturm” (Spring Storm) hat sich kontinuierlich weiterentwickelt: Von einer Abschlussprüfung von Wehrpflichtigen der estnischen Streitkräfte (Estonian Defence Forces, EDFEuropean Defence Fund) wurde sie zu einer groß angelegten, internationalen Übung. Estlands Verbündete und weitere Partnerstaaten sind in erheblichem Umfang integriert. In diesem Jahr sind 4.000 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Georgien, Italien, Kanada, Lettland, Polen, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten beteiligt.
Estlands größte Übung findet regelmäßig statt und umfasst alle Truppengattungen der estnischen Streitkräfte sowie Wehrpflichtige und Reservisten. In dem schwierigen und abwechslungsreichen Gelände werden Bodentruppen in realistischen Gefechtsszenarien getestet. Dabei werden Angriffe auf befestigte Stellungen, Aufklärungsmissionen und leichte Infanterietaktiken, bis hin zu Manövern mit gepanzerten Fahrzeugen und kombinierter Kriegsführung geübt.
„Wir sind in der Lage, sehr schnell zu handeln“
Ein Beispiel für die schnelle Einsatzbereitschaft alliierter Soldaten in Estland ist die Anlandung von rund 200 französischen Fallschirmjägern des 8. Marine-Infanterie-Fallschirmjägerregiments. Der großartige Anblick einer großen Zahl von Fallschirmjägern, die auf estnischen Feldern landen, sendet eine klare Botschaft. „Es zeigt, dass wir in der Lage sind, sehr schnell zu handeln“, sagt Oberstleutnant Edouard Bros, Kommandeur der französischen Truppen in Estland. Gesprungen wird aus zwei Airbus A400M Atlas-Transportflugzeugen am frühen Morgen über einem Feld in Nordestland. Nachdem die Fallschirmjäger sicher auf dem Boden gelandet sind, bewegen sie sich mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald, um sich mit einer EDFEuropean Defence Fund-Einheit für einen Angriff auf die gegnerischen Truppen zusammenzuschließen. Wenige Stunden zuvor hallten noch Schüsse durch die Straßen des Dorfes Kadrina, etwa 75 Kilometer östlich der Hauptstadt Tallinn, als USUnited States-Soldaten die gegnerischen, eingegrabenen, estnischen Streitkräfte am Rande der Siedlung bekämpften.
Die britische Royal Marines vom 45 Commando, die von dem Landungsschiff HMSHis/Her Majesty's Ship „Albion“ aus operieren, trainieren mehrere amphibische Landungen an einem Strand östlich von Tallinn. Anschließend bekämpfen sie ein wichtiges Ziel an Land. In dem Übungsszenario spielen die Briten die Rolle der gegnerischen rotmarkierten Streitkräfte. Nach dem Angriff werden sie von den blauen Kräften in ihre Boote zurückgedrängt. „Estland ist ein ideales Umfeld, um das zu üben, was wir am besten können“, sagt Leutnant Maguire, Gruppenkommandeur des 45th Royal Marines Battalion.
In Estland ist man sich der Notwendigkeit einer gewissen Wachsamkeit gegenüber dem östlichen Nachbarn bewusst. Die EDFEuropean Defence Fund wird in Umfragen immer wieder als eine der vertrauenswürdigsten Institutionen genannt.