Flink wie ein Wiesel, gefährlich wie ein Löwe
Flink wie ein Wiesel, gefährlich wie ein Löwe
- Datum:
- Ort:
- Baumholder
- Lesedauer:
- 2 MIN
Seine Ketten sind so schmal wie ein Notizbuch und er sieht aus wie ein Minipanzer. Auf den ersten Blick wirkt der Waffenträger Wiesel nicht bedrohlich. Doch mit dem richtigen Waffensystem ausgestattet, kann das leicht unterschätzte Fahrzeug zu einer Gefahr für alle Kampfpanzer mutieren. Mit dem Wiesel TOW ist die EUEuropäische Union-Battlegroup bestens für ihren Auftrag gerüstet.
Fallschirmjäger sind flexibel einsetzbar. Als Soldaten für die EUEuropäische Union-Battlegroup müssen sie innerhalb von 10 Tagen einsatzbereit und nach weiteren fünf Tagen in dem entsprechenden Einsatzland sein. Auf dem Schlachtfeld gelandet, beginnen sie sofort damit, den Kampf mit dem Gegner aufzunehmen. Wollen sie dabei schnell und erfolgreich sein, brauchen sie leichtes Material und flexible Waffen mit hoher Feuerkraft. Fallschirmjäger nutzen jede Möglichkeit, ihren Gegner zu überraschen. Hinter Baumgruppen und Büschen kann ein Waffensystem lauern, dass zu einer ernsten Gefahr für gegnerische Kampfpanzer werden kann. Der Waffenträger Wiesel TOW ist ein lufttransportfähiges, leichtgepanzertes Vollkettenfahrzeug, das einen gelenkten Flugkörper verschießt. Tube launched, Optically tracked, Wire guided (TOW) beschreibt die Funktion der Panzerabwehrwaffe, die über eine wärmebildgestützte Beobachtungs- und Zieleinrichtung verfügt. Dank seiner Schnelligkeit, seiner geringen Baugröße und seiner schweren Bewaffnung ist der Wiesel TOW wie geschaffen für den Auftrag, Kampfpanzer und gepanzerte Fahrzeuge zu „reißen“.
Kaum sichtbar für den Feind
Gemeinsam mit den Mörsern des Mörserzuges gehören die Wiesel TOW trotz ihres geringen Gewichts zu den schweren Waffen der Europäischen Eingreiftruppe (European Union Battlegroup, EUBGEuropean Union Battlegroup). Mit ihnen können feindliche Kampfpanzer mühelos ins Ziel genommen werden, ohne groß aufzufallen. Beim Schießen mit dem Lenkflugkörper müssen dennoch einige Dinge beachtet werden, um das Ziel sauber zu bekämpfen. Auf dem Übungsplatz in Baumholder werden daher die Schützen für ihre Funktion in der EUEuropäische Union-Battlegroup gezielt vorbereitet, damit sie ihre Sinne bei der Jagd auf Panzerziele erfolgreich einsetzen können.
So läuft der scharfe Schuss ab
Insgesamt besteht die Besatzung aus drei Soldaten – einem Kraftfahrer, einem Ladeschützen und einem Richtschützen, der gleichzeitig Kommandant des Fahrzeugs ist. Sie wollen einen Kampfpanzer auf der anderen Seite des Tals auf gut zwei Kilometern Entfernung bekämpfen. Der Wiesel wird zunächst mit der Munition, den Lenkflugkörpern beladen, insgesamt sechs Stück. Dann legt der Ladeschütze den knapp 20 Kilogramm schweren Lenkflugkörper samt Startrohr in die Waffenanlage. Die Klemmbrücke wird geschlossen und das Rohr arretiert. Die Beute wird mit dem feinen Strichkreuz der Optik ins Ziel genommen. Besonders wichtig: Trotz der vielen Störfaktoren beim Zielen, wie Lautstärke, Aufregung und die Überblendung der Treibgase in der Optik, muss der Schütze beim Schuss immer mit dem Strichkreuz auf dem Ziel bleiben, sonst schießt er daneben. Hektisches Richten oder Wackeln kann bereits dazu führen, dass der Lenkflugkörper sein Ziel verfehlt. Im Stand beeinflusst die Waffenanlage die Flugbahn. Während der Fahrt kann der Schütze auch selbst die Flugbahn korrigieren. Der Lenkflugkörper ist während des Flugs über einen Kupferdraht mit der Waffenanlage verbunden.