Heer
Bei der Truppe

Verteidigungsminister besucht Unteroffizierschule des Heeres

Verteidigungsminister besucht Unteroffizierschule des Heeres

Datum:
Ort:
Delitzsch
Lesedauer:
4 MIN

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In seiner Reihe von Truppenbesuchen hat Verteidigungsminister Boris Pistorius am 23. Juli 2024 an der Unteroffizierschule des Heeres im sächsischen Delitzsch Station gemacht. Er informierte sich über die Ausbildung des militärischen Führungsnachwuchses, die Ausstattung der Schule und ihre Pläne. Er sprach mit dem Lehrpersonal und den Soldatinnen und Soldaten.

Drei Soldatinnen und ein Soldat schauen in Richtung eines Mannes im dunklen Anzug.

Bei seinem Besuch an der Unteroffizierschule des Heeres kommt Verteidigungsminister Boris Pistorius an den Stationen immer wieder ins Gespräch mit den Lehrgangsteilnehmenden. Am Kletterturm lernen sie, wie sie sicher abseilen können.

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Die Unteroffizierschule des Heeres (USH) ist mit ihren vier Lehrgruppen an drei Standorten hauptverantwortlich für die Ausbildung der Unteroffiziere und Feldwebel des Heeres. Zudem werden Zeit- und Berufssoldaten der Laufbahn der Unteroffiziere an der USH regelmäßig aus- und weitergebildet. Die USH qualifizierte jährlich zuletzt 5.000 Lehrgangsteilnehmende auf elf verschiedenen Lehrgängen für die Landes- und Bündnisverteidigung. Später wird Minister Pistorius daran erinnern, dass „Unteroffiziere und Feldwebel das Rückgrat jeder Armee“ seien.

Auch wird an diesem Standort die praktische Umsetzung der Zeitenwende sichtbar, nachdem, wie der Minister sagte, „lange nichts an den Gebäuden gemacht wurde“. In den nächsten zehn Jahren sollen neue moderne Unterkünfte, ein Sanitätszentrum, Büros und Betreuungsgebäude entstehen. Es sollen in Delitzsch rund 120 Millionen Euro verbaut und so die Attraktivität des Dienstes verbessert werden. Zwei wesentliche Gründe für den Minister der USH einen Besuch abzustatten, den letzten seiner Rundreise.

Umfassende Ausbildung

Soldaten sind aktiv an einer Sprossenwand. Ein Mann im dunklen Anzug schaut zu.

Klimmhang beim Basis-Fitness-Test: Minister Pistorius beobachtet Lehrgangsteilnehmende in der Sporthalle. Der Sportanteil während der Ausbildung ist hoch, denn körperlich fit zu sein, ist eine Grundvoraussetzung, um im Gefecht bestehen zu können.

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Für ein paar Stunden werden die Bauarbeiten auf dem Gelände der Feldwebel-Boldt-Kaserne eingestellt, als der Kommandeur der USH, Oberst Axel Hermeling, an diesem sonnigen Morgen Verteidigungsminister Pistorius nahe dem Haupteingang empfängt. Ihn erwartet ein abwechslungsreiches Programm. Er wird neben dem Kommandeur begleitet vom Landrat von Nordsachsen Kai Emanuel und dem Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch Manfred Wilde ein Zeichen für die sehr gute zivil-militärische Zusammenarbeit in der Region und mit der traditionellen Garnisonsstadt.

Nach einem einleitenden Gespräch zwischen Hermeling und Pistorius wird dem Gast gezeigt, was jeden Lehrgangsteilnehmenden gleich am zweiten Tag nach seiner Ankunft erwartet: der Basis-Fitness-Test (BFT). Und gerade einen Tag zuvor war für 850 junge Unteroffizier- und Feldwebelanwärter Ausbildungsbeginn. Sie haben ihre Grund- oder Basisausbildung im jeweiligen Verband ihrer Truppengattung hinter sich und müssen jetzt bei einem Sporttest beweisen, dass sie körperlich fit sind für weitere Ausbildungsabschnitte.

Auf eine solide Sportausbildung wird an der USH besonders Wert gelegt. Am Halleneingang wird der Minister vom Inspektionschef der III. Inspektion, Oberstleutnant Felix J., empfangen. Er erläutert ihm den Ablauf des BFTBasis-Fitness-Test. In der modernen Sporthalle absolvieren die Männer und Frauen gerade den Pendellauf und den Klimmhang, später schließt sich der 1.000-Meter-Lauf an. Für alle drei Kurzprüfungen gibt es Zielzeiten. Am Ende sagt der Minister schmunzelnd: „Trotz eigener sportlicher Aktivität bin ich froh, dass ich daran nicht teilnehmen muss.“

Hoch hinaus

Auch am Kletterturm, der nächsten Station, erlebt Pistorius engagierte junge Männer und Frauen. Hier erlernen sie Seil- und Klettertechniken. Sie müssen sich überwinden und Teamgeist beweisen. Einige lernen gerade Knoten und Bünde kennen, die für verschiedene Abseilformen notwendig sind, oder machen sich mit der Kletterausrüstung vertraut. Der Minister kommt mit den Soldatinnen und Soldaten ins Gespräch, fragt nach ihrem Werdegang und ihrer Motivation, beim Heer zu dienen und verabschiedet sich mit einem „Passen Sie gut auf sich auf!“.

Der Feldwebellehrgang an der USH dauert 20 Wochen und besteht aus einem zehnwöchigen allgemeinmilitärischen Teil und einer zehnwöchigen Sprachausbildung Englisch, denn die länderübergreifende Verständigungssprache in der NATONorth Atlantic Treaty Organization ist Englisch. 450 Lehrgangsteilnehmende pro Quartal erreichen überwiegend das Niveau B1 bis C1.

Gespräche

Ein Zivilist steht mitten in einer Gruppe von Soldaten.

Die Soldatinnen und Soldaten der USH sind im Gespräch mit dem Minister sehr offen. Sie sprechen ihre Anliegen an, er geht darauf direkt ein und argumentiert.

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Und wie immer bei seinen Truppenbesuchen ist es Minister Pistorius wichtig, mit den am jeweiligen Standort Arbeitenden zu sprechen. Soldatinnen, Soldaten, Lehrpersonal und Zivilbeschäftigten verteilen sich an Stehtischen und der Minister nimmt sich Zeit, mit jeder Gruppe ins Gespräch zu kommen. Die Soldatinnen und Soldaten erleben den Politiker nahbar, zugewandt und offen. Auch Probleme spart er nicht aus. Es geht um die sicherheitspolitische Lage, die sich seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in Europa komplett geändert hat, die Finanzierung der Bundeswehr, die Infrastruktur am Standort und die personelle Lage.

Der Kommandeur der USH, Oberst Hermeling, zeigt sich erfreut über das Kommen des Ministers: „Es ist toll, dass er auf seiner Reihe von Truppenbesuchen Zeit gefunden hat, den Nachwuchs des Deutschen Heeres zu besuchen.“ Es seien Botschaften gesendet worden und er habe Botschaften empfangen. „Seine Aussagen sind gut bei der Truppe angekommen“, so der Kommandeur.

Abschluss der Besuche

Die letzte Station seiner Truppenbesuche sei „rundum befriedigend“ gewesen, sagte der Minister in seinem Pressestatement. Auch sei „die Vielfalt der Ausbildung des künftigen Führungsnachwuchses beeindruckend“, werde aber leider von außen kaum wahrgenommen. Er hob positiv die Englischausbildung, die größte der Bundeswehr, die Ausbildung zum Schießlehrer und diverse Fortbildungslehrgänge hervor. Delitzsch sei ein besonderer Ort, „weil man die Begeisterung und Motivation junger Menschen am Beginn ihrer Karriere spüren könne. Hier lernen die Unteroffizier- und Feldwebelanwärter, was es heißt zu führen und das ist extrem wichtig.“ 

Der Minister bilanzierte in Delitzsch seine Rundreise zu verschiedenen Standorten der Bundeswehr. „Ich war und bin tief beeindruckt von den Menschen, die in der Bundeswehr dienen. Ich wurde in meiner Wahrnehmung bestätigt, dass die Frauen und Männer in Uniform professionell engagiert und mit viel Leidenschaft ihren Dienst angehen.“ Ohne sie könne die Zeitenwende nicht umgesetzt werden. Auch mache ihm viel Mut, dass die Truppe bei den Innovationen, wie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und bei der Digitalisierung, auf dem richtigen Weg sei.

von PIZ Heer

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