Umbenennung der Ostmark-Kaserne in Major-Radloff-Kaserne
Umbenennung der Ostmark-Kaserne in Major-Radloff-Kaserne
- Datum:
- Ort:
- Weiden
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Während eines feierlichen Festakts am 9. Juni ist die Ostmark-Kaserne in Weiden in der Oberpfalz umbenannt worden. Die im Jahr 1935 erbaute Kaserne trägt fortan den Namen Major-Radloff-Kaserne. Der Namensgeber war von November 2008 bis April 2010 Angehöriger der zu dieser Zeit in Weiden stationierten Lehrgruppe C der Unteroffiziersschule des Heeres. Jörn Radloff starb bei einem Anschlag in Afghanistan.
Nachdem 2018 feststand, dass die Kaserne in der Frauenrichterstraße gemäß dem neuen Traditionserlass der Bundeswehr umbenannt werden sollte, durchlief die Umbenennung einen Prozess der Mitbestimmung, in den alle am Standort stationierten Soldatinnen und Soldaten, Tarifbeschäftigte und Beamtinnen und Beamte, aber auch die Garnisonsstadt Weiden in der Oberpfalz einbezogen wurden. Zwei Namen standen nach der Vorschlagsphase zur Auswahl: „Waldnaabkaserne“ oder „Major-Radloff-Kaserne“. Im Zuge der Abstimmung entschieden sich die Soldaten und zivilen Mitarbeiter des Standortes, der 1.200 Angehörige und insgesamt 22 Dienststellen beherbergt, für den Namen des im Einsatz gefallenen Majors. Im nächsten Schritt gab nach der Billigung durch den Inspekteur des Heeres auch der Stadtrat der Stadt Weiden im Oktober 2020 seine Zustimmung.
Festakt zur Umbenennung
Der Standortälteste und Kommandeur des Artilleriebataillons 131, Oberstleutnant Thorsten Wallschus, begrüßte zum Festakt der Umbenennung Vertreter der Familie des Namensgebers, den Kommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, Oberst Knuth Jung vom Landeskommando sowie den stellvertretenden Divisionskommandeur und Kommandeur Divisionstruppen, Brigadegeneral Michael Podzus. Für die Stadt Weiden war der Zweite Bürgermeister Lothar Höher vertreten. Des Weiteren wohnten als Gäste Mitglieder des Landtages Magerl, Stadträte der Fraktionen, die Bürgermeister der Patengemeinden sowie Abordnungen aller Dienststellen des Standortes bei.
Das Heeresmusikkorps Ulm unter der Leitung von Hauptmann Richter sorgte für den würdigen musikalischen Rahmen der Veranstaltung.
Nach Einmarsch der Einheiten des Artilleriebataillons 131, der Abordnungen der 5. Kompanie des Panzerbataillons 104 und des Sanitätsunterstützungszuges, marschierten die Fahnenabordnung, der Ehrenzug und das Heeresmusikkorps auf dem Appellplatz der Kaserne ein.
Gutes Verhältnis der Stadt zu ihren Soldaten
Nach dem „Kaiserjägermarsch“ sprach Höher. Er unterstrich in seiner Rede das außerordentlich gute Verhältnis der Stadt Weiden zu ihren Soldaten. Besonders stolz mache ihn das von freundlichem Miteinander und konstruktiver Kommunikation geprägte Verfahren der Namensfindung zwischen ziviler und militärischer Seite. „So kann man Demokratie live erleben und Politik transparent gestalten„, so Höher. Der Stadtrat habe die Entscheidung, ohne zu zögern, einstimmig mitgetragen.
Enthüllung des neuen Kasernenschildes
Den Höhepunkt bildete, im Anschluss an die Rede von Butlers, die Enthüllung des neuen, auf dem Appellplatz aufgestellten Namensschildes der Kaserne durch von Butler, Wallschus, Höher und den Bruder des Gefallenen. Dieses Schild wird in Zukunft das alte Schild an der Kaserneneinfahrt in der Frauenrichterstraße ersetzen. Der alte Schriftzug findet seinen Platz im Traditionsraum unter dem Dach des Gebäudes 1 in der Kaserne.
Zum Gedenken an alle im Einsatz gefallenen Soldaten legten von Butler, Wallschus und Höher unter den Klängen „Ich hatt' einen Kameraden“ am Gedenkstein am Appellplatz einen Kranz nieder. Die Gäste und Soldaten hielten eine Schweigeminute, bevor die Fahnenabordnung, der Ehrenzug und das Musikkorps zum Ende des Appells ausmarschierten.
Schildertausch als letzter Akt
Zuletzt wurde das alte Schild gegen das neue ausgetauscht. In Größe und Form dem alten identisch hängt nun der neue Kasernenname wie zuvor neben der Kaserneneinfahrt.