Licht, Wärme und ITInformationstechnik für eine Zeltstadt
Licht, Wärme und ITInformationstechnik für eine Zeltstadt
- Datum:
- Ort:
- Prenzlau
- Lesedauer:
- 3 MIN
Zeltstadt für 400 Soldaten gebaut, 30 Kilometer Lichtwellenleiterkabel verlegt, mehrere Hundert Computerarbeitsplätze, Telefone und Drucker eingerichtet: Die Soldatinnen und Soldaten des Fernmeldebataillons 610 zeigten in der Vorbereitung auf die Übung Griffin Lightning in Polen und Litauen, dass sie hier Handwerk verstehen.
Ein Zelt aufzubauen, ist für jeden Soldaten zunächst keine besondere Aufgabe. Das lernt er in der Grundausbildung. Doch wenn die Soldaten aus dem Fernmeldebataillon 610 den Auftrag bekommen, gleich eine komplette Zeltstadt in der Größe eines Fußballplatzes zu errichten, dann brauchen sie die Pioniere. Sie schaffen mit ihren Radladern und Raupen die Voraussetzungen, damit die Fläche überhaupt genutzt werden kann. Sie planieren, verteilen Erde oder beseitigen Unebenheiten. Ist der Platz vorbereitet, entsteht innerhalb kürzester Zeit eine komplette Zeltstadt mit Platz für bis zu 400 Soldaten und ihre Ausrüstung.
Mobiles Grossraumbüro
Stehen alle Zelte, verlegen die Pioniere Stromleitungen für Lampen und die Computer. Da es im Herbst recht kalt werden kann, schließen sie auch gleich noch Klimaanlagen und Heizgeräte an. Somit stellen die Soldaten den Nutzern innerhalb kurzer Zeit ein mobiles Großraumbüro bereit, das genauso schnell auch wieder abgebaut und an einem anderen Ort erneut aufgebaut werden kann.
„Für mich sind die abwechslungsreichen Tätigkeiten das Besondere an meinem Beruf. Erst baue ich Zelte auf, stelle die Verkabelung her und sorge danach dafür, dass alles einwandfrei funktioniert. Außerdem kann ich mit meinen Kameraden praktisch draußen arbeiten und wir sehen das Ergebnis unserer Arbeit und sind stolz zum Gelingen des Auftrages unseres Bataillons beitragen zu können“, fasst Oberstabsgefreiter P. seine Erfahrungen zusammen.
30 Kilometer Lichtwellenleiterkabel
Im Anschluss daran sind die ITInformationstechnik-Spezialisten des Bataillons dran. Sie richten mehrere Hundert Computerarbeitsplätze sowie weiteres ITInformationstechnik-Material wie Telefone und Drucker in den Zelten ein. Auch die Software muss funktionieren. Dazu verlegen die Fernmelder mehr als 30 Kilometer Lichtwellenleiterkabel. Während der Übung werden dann die verschiedenen Systeme betreut. Auch hier läuft alles wie am Schnürchen und die Angehörigen des Korpsstabes können auf die notwendigen ITInformationstechnik-Serviceleistungen jederzeit zurückgreifen.
Mit der Bahn nach Litauen
Da die Führungseinrichtungen des Multinationalen Korps nicht nur aus einer Zeltstadt bestehen, sondern auch hoch mobil sein müssen, bauen die Fernmelder aus Prenzlau einen kleinen Teil auch im litauischen Vilnius auf. Zelte, Strom, Licht, Computerarbeitsplätze installieren sie auch dort. Die Strecke nach Litauen mit dem Auto oder Lkw zu fahren, wäre viel zu lang und aufwendig. Daher nehmen die Soldaten dieses Mal einfach einen Zug. Dafür müssen sie aber ihr ganzes Material, auch ihre Fahrzeuge, auf die Eisenbahnwaggons verladen und in Litauen wieder entladen. Die Soldaten selbst fahren in Personenwagen mit.
Im Zug können die Köche aus dem Bataillon beweisen, was es heißt, für über 20 Soldaten in einer Küche mit nur zwei Herdplatten und einer Mikrowelle Essen vorzubereiten. „Es ist für mich und meine Kameraden schon eine Herausforderung, in der kleinen Küche an vier Tagen jeweils Frühstück, Mittag und Abendessen für unsere Soldaten bereitzustellen. Aber wir erfahren von allen Seiten eine super Unterstützung und Zuspruch und für uns ist es eine neue Erfahrung, statt an unserer Feldküche in einem fahrenden Zug zu kochen“, so Oberfeldwebel M.
Erfolgreich bestanden
Das Bataillon stellt in der anschließenden Übung wieder einmal seine hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis und erbringt zusammen mit den polnischen Kameraden der Command Support Brigade jegliche Unterstützungsleistungen für das Multinationale Korps. Davon können sich sowohl der Stellvertreter des Divisionskommandeurs der 1. Panzerdivision, Brigadegeneral Dieter Meyerhoff, als auch der Bürgermeister der Garnisonsstadt, Hendrik Sommer, bei einem gemeinsamen Besuch der Truppe vor Ort überzeugen.