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Swift Response 24 die größte Luftlandeübung seit dem Kalten Krieg

Swift Response 24 die größte Luftlandeübung seit dem Kalten Krieg

Datum:
Ort:
Rumänien
Lesedauer:
3 MIN

1.400 Fallschirmjäger springen in Rumänien ab und erobern einen Flugplatz wieder zurück. Mithilfe von bis zu 14 Flugzeugen gelingt die Luftlandeübung. Die Rückeroberung des Flugplatzes ist eine Grundvoraussetzung für eine weitere Operation bei der Übung Swift Response 24. Die NATO-Partner beweisen hier einmal mehr ihren Zusammenhalt bei ihrer multinationalen Zusammenarbeit.

Zahlreiche Fallschirmspringer gleiten zu Boden, zu sehen als schwarze Punkte unter blauem Himmel.

In der ersten von zwei Wellen springen 900 Fallschirmjäger über Rumänien in ein ihnen unbekanntes Terrain ab

Bundeswehr/PIZ Heer

Bei wolkenlosem Himmel in Transsilvanien hört man gegen Abend nur das Zirpen der Grillen aus den endlosen Feldern. Fast schon idyllisch – wäre da nicht der Flugplatz, der erst vor kurzem vom Feind besetzt wurde. Doch der hat nicht mit der Entschlossenheit der NATO-Verbündeten gerechnet, diesen wieder zurückzuerobern.

Plötzlich brechen brummende Geräusche die Stille. 14 Flugzeuge nähern sich gleichzeitig dem Flugplatz. Und dann geht es ganz schnell. Innerhalb kürzester Zeit springen rund 900 Fallschirmjäger aus den Maschinen ab. Am Himmel entstehen so kleine schwarze Wolken, die gar keine sind. Sie sinken gen Boden. In drei verschiedenen Landezonen landen die Soldaten und Soldatinnen. Ein Flugzeug nach dem anderen fliegt über die Absetzzone. Doch die 900 Fallschirmjäger waren nur die erste Welle, die zweite Welle kommt später. Dann heißt es, Sachen aufnehmen und ran an den Feind, denn der Gegner hat das Feuer schon eröffnet. 

Zertifizierung der Truppe

Auf einem Feld stehen Soldaten bei jeweils verschiedenen Hubschraubern

Vier verschiedene Hubschraubermuster haben die Piloten mitgebracht. Jetzt werden die Verfahren trainiert und die Truppe wird in jeden Typ eingewiesen, damit es am nächsten Tag beim Anladen der Hubschrauber zu keiner Verzögerung kommt.

Bundeswehr/Sven Fischer
Soldaten gehen in einen großen Transporthubschrauber über die Heckrampe hinein

Die Spanier haben den Transporthubschrauber CH-47 Chinook mitgebracht. Die deutschen Soldatinnen und Soldaten trainieren nicht nur für den kommenden Tag, denn bald wird es diesen Hubschrauber auch bei der Bundeswehr geben.

Bundeswehr/Carl Schulze

Während des Sonnenuntergangs sieht der Feind, wie weitere 500 Fallschirmjäger abgesetzt werden. Die Infanteristen kämpfen sich anschließend über freie Flächen, durch dichtes Gehölz und über Hügel. Bis tief in die Nacht hinein ertönen Schüsse. Am Morgen dann ist es geschafft. Der Flugplatz ist endlich freigekämpft.

Nachdem das Flugfeld den Bündnispartnern wieder gehört, wird alles für die Folgeversorgung vorbereitet. Kurz nach Mittag geht es dann los. Dutzende Maschinen landen auf dem Rollfeld und bringen noch mehr Fallschirmjäger, Unterstützungskräfte, Munition, Verpflegung, schweres Gerät und vor allem Fahrzeuge – das Ganze begleitet von tosendem Lärm mehrerer rumänischer Mehrzweckkampfflugzeuge F-16 . Sie sichern während des Nachschubs das Gebiet ab. Der Nachschub hat die Truppe erreicht. Jetzt kann es weitergehen.

Mehrere Hundert Soldaten werden auf vier verschiedenen Hubschraubern, dem Mehrzweckhubschrauber NHNATO-Helicopter-90, dem Transporthubschrauber CH-53, dem Transporthubschrauber CH-47 Chinook und dem rumänischen Transporthubschrauber Puma eingewiesen und zertifiziert. Mehrere Schiedsrichter, die ganz nah an der Truppe dran sind, begleiten die Durchgänge.

Während des Trainings nutzen die sechs Nationen die Möglichkeit, ihre Truppen mit den Modellen vertraut zu machen. So sind später alle in der Lage, mit diesen Hubschraubern mitzufliegen und das egal in welcher Situation des kommenden Gefechts. Sie lernen die Ausstattung der Hubschrauber und deren Sicherheitsbestimmungen kennen, erfahren, wo man bei laufenden Rotoren das Luftfahrzeug verlassen kann, welche Anschnallgurte es gibt und vieles mehr.

Der Kommandeur der Luftlandebrigade 1, Brigadegeneral Andreas Steinhaus, der ebenfalls mit seinen Soldatinnen und Soldaten während der Übung gesprungen ist, resümiert: „Heute bereiten wir uns auf den Angriff für morgen vor.“

Rund 40 Journalisten aus verschiedenen Ländern beobachten das große Manöver. Denn zusammen mit den fast zeitgleich stattfindenden Übungen in Rumänien, Polen, Estland und Schweden ist Swift Response 24 die größte Luftlandeübung seit dem Kalten Krieg.

Die Hubschrauber stehen bereit. Am nächsten Tag wird es losgehen.

  • Fallschirmspringer springen aus einem fliegenden Flugzeug

    So sieht es aus, wenn die Fallschirmspringer das Flugzeug durch die Seitentür verlassen und sich der Fallschirm langsam entfaltet

    Bundeswehr/Sven Fischer
  • Fallschirmjäger gleiten unter blauem Himmel dem Boden entgegen

    An ihren Rundkappenfallschirmen sinken die Soldatinnen und Soldaten zu Boden. Kurz vorher haben sie ihr Gepäck an einer Leine herabgelassen, das dann unter ihnen baumelt.

    Bundeswehr/Sven Fischer
  • In einem großen gelben Getreidefeld stehen mehrere Soldaten, zu erkennen als schwarze Punkte

    Unter Deckung ihrer schweren Waffen durchqueren die Fallschirmjäger die riesigen Getreidefelder

    Bundeswehr/PIZ Heer
  • Auf einem gepanzerten Radfahrzeug sitzt ein Soldat und schaut aus der Luke

    Die rumänischen Soldatinnen und Soldaten stellen bei der Übung die Feindkräfte. Sie nutzen gepanzerte Fahrzeuge.

    Bundeswehr/Sven Fischer
  • Bei orangefarbenem Sonnenuntergang sitzen Soldaten mit einer großen Waffe neben einem Busch

    Mit der 40-Millimeter-Granatmaschinenwaffe sichern die Fallschirmjäger das Vorgehen ihrer Kameradinnen und Kameraden. Der feindliche Flugplatz liegt unterhalb der Fläche der untergehenden Sonne.

    Bundeswehr/PIZ Heer
  • Vier Soldaten laufen hintereinander über ein Feld. Die Sonne geht unter, der Himmel leuchtet gelb.

    Ein Trupp Fallschirmjäger ist zu Fuß auf dem Weg zum Einsatzziel

    Bundeswehr/PIZ Heer
  • Der Himmel strahlt rotgelb, darauf kleine schwarze Fallschirme, im Vordergrund Stacheldraht

    Bei Sonnenuntergang springt die zweite Welle mit 500 weiteren Fallschirmjägern ab

    Bundeswehr/Sven Fischer
von PIZ Heer

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