Sprengfallensuche mit neuer Drohne
Sprengfallensuche mit neuer Drohne
- Datum:
- Ort:
- Minden
- Lesedauer:
- 2 MIN
Im Gefecht können überall Sprengfallen lauern. Sie sind schwer zu erkennen, ihre Entschärfung braucht Zeit. Manchmal muss es schnell gehen. Damit im Gefecht der Spagat zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit gelingt, haben die Mindener Pioniere für die extrem gefährliche Kampfmittelabwehr jetzt ein „Auge aus der Luft“.
Pioniere bereiten den Weg für die nachrückenden Panzer. Sie schlagen Schneisen, überwinden Hindernisse und verlangsamen die Bewegung des Feindes, indem sie Sperren anlegen. Die Kampfmittelabwehr gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben. „Wir haben jetzt die DJI Matrice brandneu im Bestand. Diese Drohne brauchen wir auch, denn sie wird in Mali bereits eingesetzt und wir wollen hier am Heimatstandort unsere Soldaten auf diese Situation vorbereiten“, so Major Gregor K., Leiter der Einsatzleitstelle Kampfmittelabwehr in Minden.
Der Vorteil der Drohne liege eindeutig in der Geschwindigkeit und der Tatsache, dass der Soldat sich zunächst nicht in den potenziellen Gefahrenbereich begeben muss, so der Pionier. Geschwindigkeit bedeutet hier: In nur wenigen Augenblicken ist die Drohne einsatzbereit. Zudem kann sie blitzschnell längere Wege bewältigen. Normalerweise müssen Soldaten die Strecke langwierig zu Fuß unter Eigensicherung zurücklegen.
Intuitive Handhabung und hervorragende Ergebnisse
„Die Bedienung ist sehr leicht zu erlernen“, findet Oberfeldwebel Pasqual K., der im schweren Kampfmittelabwehrzug eingesetzt ist. „Während des einwöchigen Lehrgangs wurde alles vermittelt, was wir für das Beherrschen der Drohne brauchen.“ Zwar gäbe es nur wenige Bedienelemente am Controller, doch müsse man während des Fluges viel beachten, um keine Bruchlandung hinzulegen, so der Drohnenpilot. Beim Flug ist Konzentration gefragt: „Wir müssen immer die Höhe und die Objekte im Umfeld der Drohne im Auge behalten. Dafür haben wir nicht nur den Bildschirm am Controller. Man sollte auch die direkte Sichtverbindung zur Drohne nicht verlieren.
Unschätzbarer Mehrwert für die Truppe
„Unser Auftrag als Kampfmittelabwehr ist es, Kampfmittel aufzuklären, Bedrohungen zu erkennen und dann dagegen zu wirken. Mit der Drohne wird dieser Vorgang nicht nur beschleunigt, sondern auch noch sicherer für den Soldaten gemacht“, erläutert der Leiter der Einsatzleitstelle. Der Oberfeldwebel ergänzt: „Die Effizienz und die hochauflösende Kamera, in Kombination mit der geringen Störanfälligkeit, machen dieses System so wertvoll für uns.“ So ließen sich Spuren am Boden, die auf eine Sprengfalle hindeuten, englisch Groundsigns, aus der Luft deutlich besser aufklären.
Mit Eigeninitiative
Wie ist das Pionierbrückenbataillon 130 zur Drohne gekommen? „Die Drohne ist eine Leihgabe der Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf“, sagt Major Gregor K. Die Idee, Drohnen zu nutzen, sei zunächst von den Mindener Pionieren selbst angestoßen worden. Um sie allerdings nutzen zu können, braucht man, komplexer als im zivilen Alltag, gewisse zusätzliche Voraussetzungen.
Nachdem die Gesundheit der potenziellen Piloten für den fliegerischen Dienst geprüft wurde, musste zusätzlich noch eine fliegerische Akte für die Aufzeichnung der Flugstunden angelegt werden. Dann ging es für die künftigen Piloten auf den fünftägigen Lehrgang. Schließlich konnte das unbemannte Luftfahrzeug aus Todendorf abgeholt werden. Der Oberfeldwebel merkt zum Schluss positiv an: „Ich bin jetzt am gleichen System ausgebildet, das ich später auch im Auslandseinsatz bedienen werde. Somit kann ich meinen Auftrag leichter und besser vorbereitet wahrnehmen und meine Kameraden und mich noch sicherer vor Bedrohungen bewahren.“
Blick aus der Luft
Auge aus der Luft: Den Kampfmitteln auf der Spur
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