Stumpf durch den Wald – das war einmal
Stumpf durch den Wald – das war einmal
- Datum:
- Ort:
- Seedorf
- Lesedauer:
- 2 MIN
„Diejenigen, die noch nie Sport gemacht haben, kommen schnell an ihre Grenzen. Andere dagegen können bereits ab dem ersten Tag in der Grundausbildung sehr gut mithalten“, sagt Oberleutnant Daniel Weiß. In der 10. Kompanie des Fallschirmjägerregiments 31 absolvieren derzeit mehr als 120 Rekrutinnen und Rekruten die Grundausbildung. Gute körperliche Fitness ist beim Start in die Soldatenlaufbahn besonders wichtig.
Weiß ist Ausbildungsoffizier der Kompanie und hat sich eingehend mit dem Thema Sport auseinandergesetzt. Der allgemeine Trend zeigt, durch die zunehmenden bewegungsarmen Freizeitaktivitäten sinkt die Fitness der Rekruten in den letzten Jahren stetig. „Die Anforderung einsatzbereite und belastbare Soldaten mit dem Blick auf sich kontinuierlich wandelnde weltweite Bedrohungslagen auszubilden, ist unser wichtigster Auftrag“, sagt Weiß. Gerade für eine kleine Truppengattung wie die Fallschirmjägerei zähle jeder Soldat. Sie müssten kämpfen können. Dabei ist die körperliche Leistungsfähigkeit selbstverständlich maßgeblich.
Der Sport bestimmt den Tag
Seit mehr als einem Jahr ergänzt ein modernes Sportkonzept die Grundausbildung. Wie sich das anfühlt, hat Offizieranwärter Obergefreiter Dorian Gehrke am eigenen Leib erfahren. „Vor gut einem Jahr stieg ich mit rund 110 Kilogramm auf der Waage in meine Grundausbildung ein“, erinnert sich der 19-jährige große Mann. „Wie von selbst standen dann irgendwann noch gut 80 Kilo auf dem Display“, fügt er hinzu. Während seines Praktikums in der Ausbildung zum Offizier unterstützt er nun die Ausbildung in der aktuell laufenden Grundausbildung in Seedorf. „Der Sport verändert uns“, beschreibt er. Soldat, Team und Sport seien für ihn Begriffe, die fest miteinander verbunden sind. Mit der ersten Sporteinheit startet Gehrke bereits um 5.30 Uhr mit den Rekruten in den Tag.
Es ist für einen selbst
Die Zeiten, wo zwischen Waldlauf und Fußball entschieden werden konnte, seien glücklicherweise vorbei. „Die Möglichkeiten, die wir haben, sind genial“, führt Gehrke fort. Auch in Sachen Sportausbildung ist das Heer moderner geworden. Am Standort Seedorf ist beispielsweise der BeaverFit-Container fester Bestandteil der Sportausbildung. Ein einfaches wie effektives System zur Stärkung der Kraft und Ausdauer. Der Container ermögliche den Soldaten abwechslungsreiche Trainingsmethoden. „Den eigenen Schweinehund endlich zu überwinden und die eigene Fitness zu steigern, ist worauf es ankommt.“ Das Ziel sei es, zu zeigen, dass Sport und Fitness ein Treiber für die eigene Motivation sind.
Nach der Grundausbildung ist nicht Schluss
Es ist wichtig, dass sich auch nach der Grundausbildung das Verhältnis zu körperlicher Fitness und zum Sport nicht ändert, erklärt Feldwebel Marc Pompe. Eine Basisfitness sei für jeden Soldaten über die gesamte Dienstzeit wichtig. Der 24-Jährige bildet, angeleitet von einem Übungsleiter, seine Kameraden im täglichen Dienstbetrieb sportlich weiter. In der 8. Kompanie des Fallschirmjägerregimentes sorgt Pompe in der Sportausbildung für Vielfalt. „Im Circle-Training stellen wir soldatentypische Bewegungen nach, wie etwa schnelles Aufstehen oder Anheben von Lasten.“ Ob junger Rekrut oder Soldat mit bereits mehrjähriger Diensterfahrung, das Resümee nach der Sportausbildung ist stets das gleiche: Teamgeist und sportliche Fitness sind die Grundlagen, die dem Soldaten das richtige Handeln erst möglich machen.