Soldaten spenden 5.000 Euro für eine Kita im Flutgebiet
Soldaten spenden 5.000 Euro für eine Kita im Flutgebiet
- Datum:
- Ort:
- Ahrtal
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Die Kindertagesstätte „Rappelkiste“ in Bachem, einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, liegt direkt an der Ahr. Auch sie wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 vom Hochwasser schwer beschädigt, als die Flut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen große Schäden anrichtete. Eine Spende der Infanterieschule der Bundeswehr in Hammelburg hilft jetzt, das Schlimmste zu beheben.
„Die Wassermassen haben die Kita nicht verschont“, klagt die Leiterin des städtischen Kindergartens „Rappelkiste“, Gitta Köhler-Sieger. „Unter anderem hat sie unseren gesamten Außenbereich, die Turnhalle, verschiedene Material- und Gruppenräume inklusive des dort gelagerten Spielmaterials weggespült.“ Damit verloren die rund 100 Kinder der „Schmetterlinge“, „Hasen“, „Mäuse“, „Bären“ und „Wölfe“, wie die Kindergartengruppen heißen, ihren regelmäßigen Treffpunkt. Benachbarte Kindertagesstätten übernahmen zunächst die Notbetreuung der Kinder, die nicht zu Hause bleiben konnten. Auch das alte Schulgebäude der Stadt wurde genutzt, um einen adäquaten Raum für die Betreuung zu schaffen.
Trotz großer Solidarität immer noch Spendenbedarf
Die Spenden- und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß. Leider reichen die Gelder trotzdem oft nicht aus. Umso erfreuter war Gitta Köhler-Sieger, als sie im Dezember von einer Spendensammlung erfuhr: Die Infanterieschule der Bundeswehr in Hammelburg hatte mit Unterstützung der Militärseelsorge Hammelburg in der Weihnachtszeit eine Tombola veranstaltet, deren Erlös in Höhe von 5.000 Euro der „Rappelkiste“ zugutekommen sollte. Stabsfeldwebel Ulf Reßmeyer, Kompaniefeldwebel der Lehrgruppe A der Infanterieschule, überbrachte telefonisch die frohe Botschaft. Die Kindergartenleiterin war sehr überrascht: „Damit haben wir nicht gerechnet. Toll!“
Vieles muss erneuert werden
Die Infanterieschule der Bundeswehr ist mit der Ausbildung des militärischen Führungsnachwuchses der Infanterie betraut. „Ein übergreifender und wesentlicher Bestandteil dieser Ausbildung ist die Vermittlung von Werten und Normen. Unter dem Aspekt haben wir uns selbst in die Pflicht genommen und dieses soziale Projekt auf die Beine gestellt“, erklärt der sichtlich stolze Fallschirmjägerfeldwebel.
„Mit der Spende wollen wir dazu beitragen, dass die Kinder der ‚Rappelkiste‘ wieder einen Raum bekommen, in dem sie sich entwickeln können“, ergänzte Reßmeyer, der selbst Familienvater ist, sichtlich gerührt bei der Übergabe des Spendenschecks. Wofür die Summe verwendet wird, kann Gitta Köhler-Sieger derzeit noch nicht genau sagen. Die Liste der möglichen Investitionen ist jedoch lang: Ersatz der behelfsmäßigen Heizung, neue Fenster, Einrichtungen, Baumaterial und vieles mehr.