Heer
Digitalisierung im Gefecht

Sitaware – das neue Führungsinformationssystem

Sitaware – das neue Führungsinformationssystem

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

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Von analog auf digital. Ein Computerbildschirm oder eine Leinwand ersetzen die klassische Karte von gestern. Die Software Sitaware ist Basis für das neue Führungsinformationssystem der Bundeswehr. Damit kann auf jedem beliebigen Bildschirm ein Lagebild in Echtzeit erstellt werden. Bei der anerkannten Mission an der Ostflanke der NATONorth Atlantic Treaty Organization enhanced Forward Presence kommt es bereits zum Einsatz.

Mehrere Soldaten sitzen um einen Tisch mit einer Lagekarte. Ein Soldat steht dahinter und spricht.

Von analog zu digital: Mehreren Soldaten wird die Arbeitsweise des Führungsinformationssystems Sitaware erläutert

Bundeswehr/Andre Klimke

Ein Klick auf die digitale Lagekarte und das Lagezentrum zeigt, wie viele Soldatinnen und Soldaten an welchem Ort mit welchem Auftrag unterwegs sind. Ähnlich wie Windows für PC, Android und iOS für Handys stellt es die Vernetzung für die Oberfläche bereit. Es wird ein Echtzeit-Lagebild erstellt, durch das sowohl militärische Führer als auch Soldatinnen und Soldaten vor einen für sie ausreichend umfassenden Überblick des Geschehens erhalten. Das Führungsinformationssystem sorgt dabei für die Skalierung nach oben. Es zieht die aus anderen Systemen und Sensoren stammenden Daten zusammen, um sie der Führungsebene in einer übersichtlichen Lagedarstellung zu präsentieren.

Mitten drin statt nur dabei

Ein Soldat sitzt in einem militärischen Fahrzeug und arbeitet an einem Computer.

Ein Soldat arbeitet mit dem Führungsinformationssystem Sitaware Frontline in seinem Fahrzeug. Alle gesammelten Informationen werden von der Software verarbeitet und in Echtzeit bei der Führungsebene im Hauptquartier auf der digitalen Karte angezeigt.

Bundeswehr/Marco Dorow

Wenn beispielsweise eine Patrouille gegnerische Panzer erkennt, soll das Führungsinformationssystem Sitaware diese Informationen verarbeiten. Alle Daten werden in der digitalen Lagekarte dargestellt, auch die Bereitschaft und Fähigkeiten aller eigenen Kräfte vor Ort. Sitaware zeigt dem militärischen Führer das am besten geeignete Mittel zur Bekämpfung der gegnerischen Patrouille. Auch die Zieleinweisung und der Feuerbefehl für das so ausgewählte Fahrzeug kommen direkt aus dem System.

In einer weiteren Phase wird die Software Sitaware dann auch die einheitliche Optik für wirklich alle Belange bereitstellen. Der taktische Führer im Fahrzeug und die Führungsebene im Hauptquartier sollen dann dieselbe Karte sehen. Dafür ist allerdings die technische Ausstattung der Fahrzeuge notwendig. 

Digitalisierung multinationaler Streitkräfte

Ein aufgeklappter Laptop steht auf einem Tisch. Er zeigt ein Foto des Geländes von oben.

Im Hauptquartier wird die digitale Echtzeitkarte auf einem Computer angezeigt. Die Software lässt sich problemlos mit anderen Systemen verbinden, auch mit denen anderer nationaler Streitkräfte.

Bundeswehr/Marco Dorow

Auch in einem multinationalen Umfeld lässt sich so die Führungsfähigkeit deutlich verbessern, weil Sitaware sich mit den meisten Systemen relativ unkompliziert verbinden lässt. Immer mehr NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten führen Sitaware in ihren Streitkräften ein. Ein wesentliches Element von Sitaware ist also die verstärkte Verknüpfung multinationaler Streitkräfte. Deshalb ist es in der heutigen Zeit notwendig, Informationen aus eigenen Systemen auch den Streitkräften anderer Staaten verfügbar zu machen.

Unter Einsatzbedingungen nutzt das Heer Sitaware Headquarters (HQHeadquarters) bereits bei der anerkannten Mission enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence). Als Mitglied der NATONorth Atlantic Treaty Organization übernimmt Deutschland als Rahmennation die Führung eines multinationalen Kampfverbands in Litauen. Sitaware stellt dort unter anderem den militärischen Führern ein detailliertes gemeinsames Echtzeit-Lagebild bereit, das mit den Bündnispartnern geteilt wird, vor allem auch mit Landstreitkräften Litauens. Die drei mechanisierten Infanteriebrigaden Litauens sind ebenfalls mit Sitaware HQHeadquarters und Sitaware Frontline ausgestattet. Sitaware HQHeadquarters ist die Software, die im Hauptquartier und Sitaware Frontline ist die Software, die in den militärischen Fahrzeugen mitten auf dem Gefechtsfeld genutzt wird. Die Digitalisierung im 21. Jahrhundert schreitet weiter voran.

von Daniel Friedow

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