Soldaten erhalten Leichten Kampfhubschrauber H145M
Hubschrauber H145M in Dienst gestellt. Der Hubschrauber steht für Kriegstüchtigkeit, Kampf, Verteidigung und präzises Schießen.
Generalleutnant Alfons Mais hat am 20. November den ersten Leichten Kampfhubschrauber vom Typ H145M im Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum (IntHubschrAusbZ) in Bückeburg in Dienst gestellt. Das ist ein weiterer Schritt, um die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Planungsziele zu erfüllen und ein großer Tag für die zentrale Ausbildungsstätte der Heeresfliegertruppe.
Mais, der Inspekteur des Heeres erklärt: „Insgesamt soll das Heer bis zu 72 Leichte Kampfhubschrauber erhalten. 21 davon werden künftig am Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg eingesetzt.“ Der neue Leichte Kampfhubschrauber werde eine wesentliche Rolle auf künftigen Gefechtsfeldern spielen.
Bis über die Nachfolge des Kampfhubschraubers Tiger entschieden sei, werde der H145M eine Brückenlösung mit der Fähigkeit der bodennahen Luftunterstützung und zur Abwehr gepanzerter Kräfte sein. Je nach Version werde er auch zur Feuerunterstützung für Spezialkräfte eingesetzt. Bückeburg, Fritzlar, Laupheim, Niederstetten und Faßberg sind die künftigen Standorte des Hubschraubers.
Leichter Kampfhubschrauber ist ein Meilenstein im Heer
„Heute schlagen wir gemeinsam ein neues Kapitel auf“, betont der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais. Dieses Vorhaben stehe beispielgebend für Schnelligkeit, Flexibilität und greifbare Ergebnisse. Der Vertragsabschluss für die Beschaffung des Leichten Kampfhubschraubers liegt erst elf Monate zurück. Der Vertrag beinhaltet nicht nur die Herstellung und Lieferung der Hubschrauber, sondern auch umfangreiche Ausbildungs- und Wartungsleistungen.
Die Beschaffung des H145M ist für das Heer ein weiterer Meilenstein in der Zeitenwende, um den Bedarf des Deutschen Heeres zeitnah zu erfüllen und die Leistungsfähigkeit der Truppe zu erhöhen. Die enge und bewährte Zusammenarbeit mit der Industrie gewährleistet, dass die neuesten technologischen Standards erfüllt werden und die Truppe bestens auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sein wird.
Das Heer ist flexibel und greift mit diesem Hubschraubermuster auf das zurück, was in wesentlichen Teilen bereits im Heer vorhanden ist. Schnell, extrem wendig, leise und kompakt gebaut ist das Flugmuster von Airbus. Und als greifbares Ergebnis steht der Leichte Kampfhubschrauber nach elf Monaten heute in Bückeburg. Zunächst werden 57 weitere folgen, und am Ende sollen es 72 Leichte Kampfhubschrauber sein. Schnelligkeit, Flexibilität und greifbare Ergebnisse sind es, was die Zeitenwende dem Heer abverlangt.
Ausbildung neu gedacht
Für alle Heeresflieger ist dieser Hubschrauber vom Typ H145M nicht nur eine Beschaffung. Der Leichte Kampfhubschrauber ist auch der Hubschrauber, von dem alle künftigen Hubschrauberpilotinnen und -piloten profitieren werden. Täglich legt das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum den Grundstein für deren berufliche Zukunft. Unabhängig von der Teilstreitkraft und nationenübergreifend kommen alle künftigen Hubschrauberpilotinnen und Piloten – nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Schweden, Dänemark und den Niederlanden – nach Bückeburg, um ihr Handwerk von Grund auf zu lernen.
Nach rund einem Vierteljahrhundert beginnt ein neues Kapitel in der Hubschrauberführergrundausbildung. Der H145M ist die dritte Generation der Schulungshubschrauber, der unverzichtbare Weiterentwicklungen und Zukunftsfähigkeit vereint. Seine Vorzüge sind weitreichendere Waffenwirkung, verbesserte Optronik und vor allem hochtechnisierte Digitalisierung und Fähigkeit zur Vernetzung mit Drohnen.
Der Leichte Kampfhubschrauber wird ab 2026 mit seiner Bewaffnung im Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar eingeführt, wo er als Brückenlösung und Technologieträger eine zentrale Rolle im Fähigkeitsaufwuchs der Truppengattung der Heeresflieger spielt.
Deutliches Zeichen der Zeitenwende
Am 20. November 2024 um 14:45 Uhr setzt der Inspekteur des Heeres mit dem ersten Leichten Kampfhubschrauber auf dem Heeresflugplatz in Bückeburg auf. Die neue Qualität des H145M stärkt die Verteidigungsfähigkeit und erhöht die Schlagkraft des Heeres. In seiner Rede blickt der Inspekteur auf viele potenzielle Brennpunkte auf der Welt.
Das Motto „Kämpfen zu können, um nicht kämpfen zu müssen“ habe uns als Konzept der Abschreckung erfolgreich durch den Kalten Krieg getragen, so Mais, und heute scheine es, wieder in einer ähnlichen Lage zu sein. „Das Heer leistet innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization einen wichtigen Beitrag zur Abschreckung. Unser Engagement an der Ostflanke ist seit sieben Jahren ein hinreichender Beleg. Dieses Engagement heben wir mit der Division 2025 und einer Panzerbrigade in Litauen ab 2027 auf ein neues Niveau. Deutschland übernimmt Verantwortung und Deutschland liefert“, beschreibt Mais.
Die Zeit drängt, um die Kriegstüchtigkeit der Streitkräfte zu erreichen. Daher werden durchgreifende Maßnahmen an Personal, Strukturen und Material ausgebaut und verbessert. Der neue Hubschrauber ist ein wichtiges Zeichen, dass sich die Heeresfliegertruppe an die Herausforderungen der Zukunft anpasst.
Die Anschaffung des Leichten Kampfhubschraubers ist eine Folge des Ukraine-Krieges. Mit der Einführung des Systems wird das Heer über ein fliegendes Waffensystem verfügen, das als Technologieträger für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine (manned-unmanned-teaming), dienen wird. Für das Heer ist der H145M eine Brücke in die Zukunft. Durch die Kopplung mit Drohnen werden die Reaktionsfähigkeit, Reichweiten, Präzision und Wirksamkeit des Hubschraubers gesteigert, ohne die Entscheidungsmacht des Menschen zu beeinträchtigen.
„Dieser neue Hubschrauber ist ein sichtbares Produkt der Zeitenwende. Er ist Beleg, wie ernst es uns damit ist, den Menschen im Heer, unseren Soldatinnen und Soldaten, die materiellen Mittel an die Hand zu geben, die sie für die Erfüllung ihres Auftrages brauchen“, so der Inspekteur des Heeres abschließend.