Scharfer Schuss mit neuer Panzerabwehrwaffe
Scharfer Schuss mit neuer Panzerabwehrwaffe
- Datum:
- Ort:
- Klietz
- Lesedauer:
- 2 MIN
Es ist November 2020: Zwei Soldaten stehen auf dem Truppenübungsplatz Klietz, hundert Kilometer westlich von Berlin: Der Chef der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 und sein Kompanietruppführer erkunden den Platz für die eigene Ausbildung. Sie planen eigentlich ein Infanterietraining ihrer Soldatinnen und Soldaten. Doch dann kommt ihnen eine andere Idee.
Hauptmann Christian Schiel, Chef der 4. Kompanie der Marienberger Panzergrenadiere, und sein Kompanietruppführer, Stabsfeldwebel Marcel Kellin, planen auf dem Truppenübungsplatz Klietz in Sachsen-Anhalt einen zweiwöchigen Aufenthalt für die Soldaten und Soldatinnen, um den Feinschliff des infanteristischen Soldatenhandwerkes zu erlernen – oder je nach Erfahrungsschatz – zu vertiefen und aufzufrischen. Beim Besichtigen der Schießbahn 13 sagt Schiel eher beiläufig: „Hier können wir doch mal ein MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem-Schießen durchführen, oder?“ „Dann versuchen wir doch einfach mal unser Glück“, antwortet der 39-jährige Stabsfeldwebel. Gesagt, getan: Nach der Rückkehr im heimatlichen Marienberg werden 15 Lenkflugkörper (LFKLenkflugkörper) MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem für den scharfen Schuss angefordert. Bereits Mitte Dezember erhält die Kompanie die Zusage für sechs Lenkflugkörper.
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Kameradschaftliches Teilen
Coronabedingt ist der Übungsplatzaufenthalt für den Großteil der Soldatinnen und Soldaten kurzfristig abgesagt worden, doch das MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem-Schießen ist geblieben. Die Freude der Kameraden ist groß, denn so können immerhin sechs der frisch ausgebildeten MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem-Bediener des Panzergrenadierbataillons 371 den ersten scharfen Schuss in Klietz Anfang Februar abgeben, denn der Unterschied zwischen Theorie und „scharfer“ Praxis ist für die frisch ausgebildeten Bediener ein besonderes Erlebnis. Während fünf Schützen ihr Ziel erfolgreich bekämpfen, hat ein Bediener Pech, denn tatsächlich ist ein technischer Versager unter den Lenkflugkörpern dabei. Nach dem Abdrücken passiert nichts. Zehn Minuten Wartezeit, sagt die Sicherheitsvorschrift, dann wird der 118.000 Euro teure LFKLenkflugkörper in den Spezialbehälter zurückgepackt. Enttäuscht verlässt der Soldat die Stellung. Kameradschaftliches Teilen der sechs LFKLenkflugkörper ist Verpflichtung für die Angehörigen der 4. Kompanie. „Einen LFKLenkflugkörper-MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem haben wir der 2. und einen der 3. Kompanie zugeteilt. Das gehört sich so und das machen wir gern“, sagt Kellin.
32 Soldaten ausgebildet
Hauptmann Schiel ist mit dem Schießen zufrieden: „Nach dem Gedankenspiel, hier auf der Schießbahn 13 ein MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem-Schießen für unsere Soldaten zu ermöglichen, haben wir einfach unser Glück versucht. Schön, dass es geklappt hat.“ Die Marienberger Panzergrenadiere gehören zur Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg in Sachsen. Zu dieser Brigade gehören unter anderem das Pionierbataillon 701 aus Gera sowie das Panzergrenadierbataillon 391 aus Bad Salzungen, von denen auch Soldaten an der MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem-Ausbildung teilgenommen haben. Insgesamt 24 Soldaten der Panzergrenadierbrigade 37 hat die 4. Kompanie zum MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem-Bediener ausgebildet. Die 2. Kompanie auch noch acht, sodass innerhalb kurzer Zeit 32 Panzerabwehrsoldaten der Brigade mit dem neuen System vertraut gemacht worden sind. Auf die Männer und Frauen der 4. Kompanie warten jedoch bereits neue Aufgaben: Sie bereiten sich für den Auftrag zur multinationalen Schnellen Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization, der Very High Readiness Joint Taskforce (VJTFVery High Readiness Joint Task Force), im Jahr 2023 vor.