Waffenausbildung, Spähtrupp, Erste Hilfe
Waffenausbildung, Spähtrupp, Erste Hilfe
- Datum:
- Ort:
- Bergen
- Lesedauer:
- 3 MIN
Soldatinnen und Soldaten der Reserve müssen flexibel sein, denn sie werden auf verschiedenen Dienstposten eingesetzt. Das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 hat an einem Wochenende im Juli auf dem Übungsplatz Bergen-Lohheide seine Reservisten zum Ersthelfer und Militärkraftfahrer ausgebildet und gleichzeitig am Reservistendienst Interessierte getestet.
„Einen wunderschönen guten Morgen!“, ruft Kompaniechef Major Wolfgang G. den Interessenten und vielleicht angehenden Reservisten auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Lohheide entgegen. Wecken im Waldbiwak war bereits um 4 Uhr, Frühsport ist für 5 Uhr angesetzt: Laufschritt, Treppensteigen, Reifen tragen, Stangenhangeln. Das militärische Programm des Wochenendes umfasst ein Biwak, Leben im Felde, Handwaffenausbildung, Spähtrupp, Erste Hilfe, Karte/Kompass und Marsch. Der Sinn dahinter: „Beschnuppern, testen, sichten, herausfinden, ob’s passt“, beschreibt der Chef.
„Meine Erwartungen wurden übertroffen“
Auszutesten, ob der Dienst als Reservist in diesem Verband einem zusagt oder nicht, sei ein ganz besonderes Angebot, so der Chef. Der Ausgang sei ergebnisoffen – und so verlassen zwei der elf angereisten Kameraden aus ganz Deutschland das Wochenende bereits nach einigen Stunden wieder. „Gut so“, sagt Major G. Besser beide Seiten wüssten, woran sie sind, bevor man sich längerfristig aufeinander einlasse. „Das ist wie bei einer Heirat“, so der Kompaniechef. „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“ Der Rest will sich binden, will „heiraten“ und findet es gut, gefordert und auch gefördert zu werden. So wie Teilnehmer Hauptmann B: „Es war top. Meine Erwartungen wurden übertroffen. So hatte ich es mir gewünscht. Nicht weichgespült, sondern fordernd, wie es sich für die Infanterie gehört.“ Er und andere mit der gleichen Einstellung finden so in den nächsten Wochen und Monaten bei den Reservisten im Unterstützungsbataillon Einsatz 1 vielleicht eine neue militärische Heimat.
Einsatzersthelfer Alpha – ein begehrter Abschluss
Die Ausbildung zum Einsatzersthelfer Alpha ist ein rares, aber vielfach gefordertes Gut, die komplexe und zeitintensive Ausbildung für Reservisten daher schwer zu erlangen. Welch ein positiver Zufall für die Soldaten des Bataillons, dass es die Reservisten-Arbeitsgemeinschaft Sanitätsdienst Niedersachsen gibt. Für die Reservisten des Bataillons stellte die Arbeitsgemeinschaft diese Ausbildung in drei vollgepackten Tagen, Freitag bis Sonntag, auf die Beine. Theorie, viel Theorie, gefolgt von praktischer Ausbildung erwartet die Auszubildenden. Das Retten von Verwundeten, zweckmäßige Notverbände oder ganz besondere Verfahren, wie etwa das Anlegen eines Tourniquets, Wiederbelebung und das Beherrschen von zahlreichen Verletzungsmustern und gespielten Verwundeten-Szenarien, füllten dabei die Ausbildungszeit. Am Ende gab es für alle die begehrte Bescheinigung.
„Klasse, dass die Kameraden der Arbeitsgemeinschaft das so geballt für uns machen“, so einer der Ausbildungsteilnehmer. „Es macht Spaß, mit den Reservisten zusammenzuarbeiten“, erwiderte eine Ausbilderin.
Militärkraftfahrer werden
Für das Bataillon sind gut ausgebildete Kraftfahrer eine enorme Stütze. Genau deshalb gab es an diesem Übungswochenende auch eine Ausbildung für Militärkraftfahrer. Bei der Ausbildung Führerschein B, Fortgeschrittene, werden zivile Autofahrer und Inhaber der Führerscheinklasse B auf militärischen Fahrzeugen geschult. Dabei wird neben der technischen Einweisung natürlich auch das Fahren im Gelände sehr intensiv geübt. „Das Fahren im Gelände trainieren wir dabei genauso, wie das Bergen von festgefahrenen Fahrzeugen“, erklärt der Chef. An dieser Ausbildung sei nichts gestellt. So komme es vor, dass aus einer Einweisung im Gelände schnell ein sehr umfangreicher Bergeinsatz werde. „Ein gutes Training, denn Bergen ist nicht nur der Ort der Übung, sondern auch ein Ausbildungsinhalt“, so der Chef lächelnd.
Der Rest des Wochenendes verläuft nach Plan: Umschulung und Ladungssicherung. „War eine runde Sache“, resümiert ein Fahrlehrer. Mit der Sanitätsausbildung, dem Gefechtsdienst und natürlich den körperlichen Herausforderungen zeigten sich alle Teilnehmenden sehr zufrieden und planen schon die kommenden Ausbildungen.