Alle Jahre wieder: Die Reichenhaller Stallweihnacht
Alle Jahre wieder: Die Reichenhaller Stallweihnacht
- Datum:
- Ort:
- Bad Reichenhall
- Lesedauer:
- 2 MIN
Vor vollen Rängen und begeisterten Zuschauern führt das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230 in Bad Reichenhall das traditionelle Krippenspiel auf und stimmt seine Gäste mit andächtigen Klängen auf die „staade Zeit“ ein.
In der Reichenhaller Hochstaufen-Kaserne haben sich die Soldaten der „Tragtierkompanie“ und ihre zivilen Schauspiel- und Musikkollegen intensiv auf dieses Wochenende vorbereitet. Mit viel Aufwand wurden Bühnenkulissen errichtet, Kostüme ausgewählt, Texte gelernt und mit viel Leidenschaft geprobt. Endlich hatte das lange Warten für alle Beteiligten ein Ende. „Damit ein Anfang möglich ist, werden Menschen geboren“, mit diesen Worten des heiligen Augustinus beginnt Oberfeldveterinärin Heike Henseler, die Dienststellenleiterin des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Tragtierwesen 230, ihre Einführung in das Krippenspiel.
Weihnachtsgeschichte mit bayerischem Akzent
Vor aufwendigen Kulissen wird den Gästen, die dick eingemummt der Kälte in der offenen Reithalle trotzen, die Geburtsgeschichte Jesu Christi auf ruhige und besinnliche Weise nähergebracht. Sie folgen der hochschwangeren Maria und ihrem Mann Josef auf deren Weg nach Bethlehem. Sie lernen eine Gruppe junger Hirten kennen, die aufgeschreckt durch die Erscheinung eines Engels, den Weg zur Krippe suchen und dort das neugeborene Jesuskind finden. Am Ende ziehen noch drei Könige aus dem Morgenland ein und bringen ihre Geschenke.
Besonderen Charme erhält die Vorstellung durch die mit bayerischem Akzent verfassten Texte, die authentischen Auftritte der Schauspieler und die tierischen Nebendarsteller. Musikalisch umrahmt werden die Auftritte durch alpenländische Klänge lokaler Musikantengruppen und heimischer Chöre. „Eine so schöne Vorstellung mit all den Tieren, der Musik, der Stimmung und der liebevoll hergerichteten Kulisse, wir sind immer noch ganz ergriffen“, schwärmt eine Besucherin am Ende der Vorstellung.
Zahlreiche Gäste in der Hochstaufen-Kaserne
Nachdem bereits am Mittwoch die Kinderstallweihnacht die Kleinsten begeisterte, finden am Freitag und Samstag die drei großen Vorstellungen statt. Insgesamt lassen sich nahezu 3.000 Zuschauer von den Darstellern und Musikern in eine zauberhafte Weihnachtserzählung mitnehmen. Das traditionsreiche Krippenspiel erfreut sich seit Jahren größter Beliebtheit. Neben den vielen Besuchern aus der Region, begrüßt der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Jared Sembritzki, auch zahlreiche Gäste aus Militär und Gesellschaft.
In der Regionalausstellung und einer statischen Waffenschau in Form eines Begleitprogramms bekommen die Gäste einen Einblick in die Aufgaben der Gebirgsjägerbrigade 23. Der Auftrag der Gebirgssoldaten bei der Landes- und Bündnisverteidigung und in den Auslandseinsätzen im westafrikanischen Mali wird den Besuchern anhand verschiedener Exponate erläutert. Acht Kameraden der Tragtierkompanie leisten momentan im Auslandseinsatz in Mali ihren Dienst.
Der anschließende Besuch der Stallgasse zeigt den interessierten Gästen die verschiedenen Bekleidungsvarianten, Tragesättel und weitere Ausrüstungsgegenstände, mit der die Tragtierkompanie ihren Kernauftrag erfüllt. „Durch die Versorgung und den Transport verschiedenster Güter mit den Tragtieren in entlegensten Gebirgspassagen unterstützen wir die Gebirgsjäger, also da, wo Menschen und Maschinen an ihre Grenzen stoßen“, so Henseler bei der Vorstellung ihrer Kompanie.