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Sichern und unterstützen

Heimatschützer machen den Weg frei

Heimatschützer machen den Weg frei

Datum:
Ort:
Klietz
Lesedauer:
2 MIN

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Ein Vorauskommando erkundet die Marschroute eines NATONorth Atlantic Treaty Organization-Konvois. Plötzlich versperren umgestürzte Bäume den Weg. Der Auftrag, den Einsatzort schnellstmöglich zu erreichen, ist gefährdet. Ein Fall für den Heimatschutz: Die Pionier-Fachleute der Unterstützungskompanie rücken mit ihren Motorsägen an und machen den Weg frei.

Ein Mann in signalfarbener Schutzkleidung setzt eine laufende Motorsäge an einem Baum an.

Im Heimatschutz werden Fachleute im Umgang mit der Motorkettensäge ausgebildet. Sie lernen, Hindernisse zu beseitigen oder einfache Bauwerke wie Behelfsbrücken zu errichten. So können sie Sicherungs- und Unterstützungsaufträge erfüllen.

Bundeswehr/Ulrich Baade

In ihren Unterstützungskompanien werden die sechs Heimatschutzregimenter in Deutschland auch Pionierfähigkeiten bereitstellen. Dazu zählen unter anderem das Überwinden oder Beseitigen von Hindernissen sowie Bautätigkeiten. Um diese Fähigkeiten zu vermitteln, hat das Heimatschutzregiment 3 aus Nienburg/Weser das Pilotprojekt „Pionierausbildung im Heimatschutz“ ins Leben gerufen.

Als erstes Modul wurde im März auf dem Truppenübungsplatz Klietz eine einwöchige Ausbildung zum „Bediener Motorkettensäge“ mit anschließender theoretischer und praktischer Prüfung angeboten. Das Heimatschutzregiment 3 stellte hierfür nicht nur das Ausbildungsgerät wie fabrikneue Kettensägen und Keile sowie die vorgeschriebene Schutzbekleidung, sondern auch sämtliche Ausbilder und Prüfer: Pioniere, die in ihrer aktiven Dienstzeit eine Lehr- und Prüfberechtigung erworben haben und nun als Reservisten der 2. Kompanie des Regiments – der Unterstützungskompanie – angehören.

Das Heimatschutzregiment 3 ist mit seinen Kompanien auf verschiedene Standorte in Niedersachsen und Bremen verteilt. Dieser Teil Deutschlands ist von wichtigen Verkehrswegen durchzogen und spielt eine besondere Rolle in der militärischen „Drehscheibe Deutschland“. Fahrzeugkolonnen der Bundeswehr und befreundeter Streitkräfte müssen diese Verkehrswege ungehindert passieren können. Da Sturmschäden mit umgestürzten Bäumen gerade in Norddeutschland nicht selten sind, müssen die Heimatschützerinnen und Heimatschützer, die solchen Konvois Unterstützung gewähren, im Fall der Fälle auch den Weg freimachen können.

Professionelle Ausbildung

Ein Mann in Schutzkleidung bearbeitet mit einem Schärfgerät die Zähne einer Motorsägenkette.

Die Kette einer Motorsäge muss immer wieder nachgeschärft werden. Das ist nicht so einfach, wie es aussieht: Der Schärfwinkel muss stimmen. Dafür gibt es ein Spezialwerkzeug.

Bundeswehr/Ulrich Baade

Wie bei jeder Waffen- und Geräteausbildung in der Bundeswehr wurden zuerst die Funktionsweise, Wartung und Pflege von Kettensägen sowie wichtige Sicherheitsregeln vermittelt. Nicht nur von der laufenden Säge, sondern auch vom Holz selbst gehen Gefahren aus. Dass die Wucht eines fallenden Baumes tödlich sein kann, ist allen bewusst. Aber auch Baumteile, die aus großer Höhe fallen, entwickeln eine erstaunliche Durchschlagskraft. Und Stämme oder Äste, die unter Spannung liegen oder stehen, können beim Zurückfedern schwere Verletzungen verursachen. Mit Helm, Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhen ging es in die anschließende praktische Ausbildung. Die Teilnehmer lernten verschiedene Schnitt- und Fälltechniken am stehenden oder liegenden Holz.

Dieses Ausbildungsangebot stieß nicht nur bei Heimatschützern, sondern auch bei Aktiven und Reservisten anderer Dienststellen wie Panzerpionieren und Fallschirmjägern auf Interesse, sodass gleich anschließend noch ein zweiter und ein dritter Durchgang umgesetzt wurde.

Die Ausbildung zum „Bediener Motorkettensäge“ wird im Oktober 2025 erneut angeboten. Weiterhin ist im November eine hochwertige Ausbildung für Ladegerätebediener (Schwenkladefahrer) geplant, die den gesamten Monat beanspruchen wird.

Interessenten melden sich über ihre Beorderungstruppenteile an. Vorrangig ist die Ausbildung für die Heimatschutzregimenter vorgesehen.

von Ulrich Baade

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