Heer
Führungswechsel

Panzerbataillon 363 in Hardheim hat neuen Kommandeur

Panzerbataillon 363 in Hardheim hat neuen Kommandeur

Datum:
Ort:
Hardheim
Lesedauer:
3 MIN

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Seit 3. April 2020 führt Oberstleutnant Pascal Pane das Panzerbataillon 363 in Hardheim im Odenwald. Wegen der Corona-Pandemie hat die Bundeswehr jedoch auf einen großen Appell an diesem Tag auf dem Hardheimer Schlossplatz verzichtet. Er soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Ein Soldat übergibt einem anderen eine Truppenfahne.

Brigadegeneral Gunnar Brügner (l.), Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37, übergibt das Kommando und die Truppenfahne des Panzerbataillons 363 an Oberstleutnant Pascal Pane

Bundeswehr/Oliver Schmidt

„Es ist schon ein besonderes Ereignis für uns“, sagt Brigadegeneral Gunnar Brügner, Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“. Nach langen Jahren des Auflösens nehme nun wieder ein neues Panzerbataillon seine Arbeit auf, da die Bundeswehr die Landesverteidigung künftig wieder stärker in den Fokus nehme. Das neue Bataillon gehört zur Panzergrenadierbrigade 37 mit Stab im sächsischem Frankenberg, die wiederum der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim unterstellt ist.

Für den neuen Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Pascal Pane, ist Hardheim „meine militärische Heimat“. Sein Dienstantritt am 9. März in der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim war für Pane eine Rückkehr nahe seiner militärischen Wiege Külsheim. Dort war er von 1999 bis 2001 Zugführer in der 2. Kompanie des ehemaligen Panzerbataillons 363, nachdem er seine Ausbildung zum Panzeroffizier an der Panzertruppenschule im niedersächsischen Munster abgeschlossen hatte. Der Übungsplatz Külsheim, der auch von den Soldaten in Hardheim genutzt wird, ist ihm daher vertraut: „Wenn ich mit meinem Panzer darüberfahre, dann werde ich mich schnell zurechtfinden. Das wird sicherlich viele gute Erinnerungen wecken“, meint Pane.

Hohe Investitionen notwendig

Begeistert ist der neue Kommandeur vom guten Zustand der Gebäude der Carl-Schurz-Kaserne. Gleichwohl müsse sehr viel Geld investiert werden, um aus dem früheren Standort der Heeresflugabwehr eine Panzerkaserne zu machen. Das gilt auch für die Modernisierung des Standortübungsplatzes. 55 Millionen Euro waren dafür zuletzt geplant, nun werden es voraussichtlich über 80 Millionen Euro sein.

Das Besondere am Standort Hardheim ist der Rückhalt in der Bevölkerung. „Wir sind hier nicht nur willkommen. Wir merken jeden Tag: Die Hardheimer freuen sich auf ihre Panzersoldaten. Selbst wenn wir den Appell jetzt verschieben müssen – wir holen ihn nach, sobald das in der Öffentlichkeit wieder möglich sein wird und mit allem was dazu gehört“, versichert der neue Kommandeur.

Übergabe in ganz kleinem Kreis

Soldaten, darunter einer mit Truppenfahne, vor einem Gebäude mit dem Schriftzug Panzerbataillon 363.

Abstandsgebot in der Coronakrise: Brigadegeneral Gunnar Brügner (v. l.) und Oberstleutnant Pascal Pane (v. r.) grüßen militärisch vor der angetretenen Fahnenabordnung

Bundeswehr/Oliver Schmidt

Für den Aufstellungsappell hatten sich Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, angekündigt. Doch nun übergab Brügner dem neuen Kommandeur die Truppenfahne allein. Mit der formellen Übergabe der Fahne wird bei der Bundeswehr symbolisch das Kommando auf einen neuen Kommandeur übertragen. Wegen des Verbots öffentlicher Veranstaltungen in der Coronakrise wird dieser feierliche Appell auf dem Hardheimer Schlossplatz nun auf unbestimmte Zeit verschoben. „Angesichts der Herausforderungen, vor denen unser Land und natürlich auch die Bundeswehr aktuell stehen, musste ich die Truppenfahne im ganz kleinen Kreis an den ersten Kommandeur übergeben. Das ist einerseits schon ungewöhnlich für einen solchen Anlass. Andererseits haben wir so das Beste aus der Situation gemacht. Ich weiß ganz genau: Oberstleutnant Pane und sein Bataillon sind auf einem guten Weg“, sagt Brügner.

Wie sich das Bataillon zusammensetzt

Ein mit Tannenzweigen getarnter Panzer steht auf einer Sandfläche in einem Wald.

Eine Kompanie mit Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A6, hier bei einem Manöver in Litauen, wird von Thüringen nach Hardheim verlegt

Bundeswehr/Karsten Dyba

Die ersten 65 Soldaten des Stabes und der Versorgungs- und Unterstützungskompanie waren unter Führung des stellvertretenden Kommandeurs, Oberstleutnant Alexander Brundisch, bereits im Oktober in die Carl-Schurz-Kaserne eingerückt. Im kommenden Herbst soll die 4. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Bad Frankenhausen nach Hardheim umziehen. Sie wird die erste Kampfkompanie des neuen Bataillons und soll später mit 14 Kampfpanzern Leopard ausgestattet werden. Im April 2021 folgt die 3. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Pfreimd. Ab Oktober 2021 soll eine gänzlich neue weitere Kompanie in Hardheim aufgestellt werden. So entsteht aus Teilen des ehemaligen Gebirgspanzerbataillons 8 und einer neuen Kompanie bis 2022 ein neues Panzerbataillon mit insgesamt vier Kompanien, einschließlich einer Stabs- und Versorgungskompanie.

„Eine Patchworkfamilie“

Soldaten stehen hinter einem Schild der Schrift „Carl Schurz Kaserne“ neben der Kaserneneinfahrt.

Die ersten Panzersoldaten des neuen Panzerbataillons 363 sind schon im Herbst 2019 in Hardheim eingetroffen. Die Carl-Schurz-Kaserne ist ihre neue Garnison.

Bundeswehr/Lydia Birl

Das neue Panzerbataillon 363 steht in der Tradition des alten Bataillons mit gleicher Nummer. Das wird, wenngleich mit Anpassungen, auch im Bataillonswappen deutlich: Ein Büffel ziert wie einst in Külsheim ein geteiltes Wappenschild, die Kirche mit zwei Türmen weist auf den neuen Standort Hardheim hin. Das frühere Panzerbataillon 363 wurde im Jahr 1963 in Böblingen aufgestellt und war seit 1964 bis zu seiner Auflösung 2006 in Külsheim stationiert. „Das neue Panzerbataillon ist eine Patchworkfamilie“, sagt Pane augenzwinkernd. Natürlich wolle er die Geschichte des ehemaligen Bataillons 363 achten, zugleich aber auch die Tradition der Garnison Hardheim sowie die Traditionslinien der beiden ehemaligen Gebirgspanzerkompanien zusammenführen. „Am Ende wird es doch ein neues Panzerbataillon 363 sein.“

von Karsten Dyba

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