Heer
Verbesserte Infrastruktur

Ohne Lärm: Die modernste Schießanlage des Heeres

Ohne Lärm: Die modernste Schießanlage des Heeres

Datum:
Ort:
Donaueschingen
Lesedauer:
2 MIN

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Seit 8. Juli hat das Jägerbataillon 292 in Donaueschingen die modernste Schießanlage der Bundeswehr. Ihr Geheimnis versteckt sich in der Decke. Beim ersten Schießen überzeugen sich der Kommandeur Oberstleutnant Sandro Brandt und die Gäste von der Qualität des Trainingsobjekts.

Ein Soldat schießt liegend. Ein anderer beobachtet die Wirkung im Ziel mit einem Fernglas.

Der Maschinengewehrtrupp in der Schießausbildung auf der modernsten Schießanlage der Bundeswehr

Bundeswehr/ Philipp Riedl

Das Gewehr ist das Werkzeug des Infanteristen. Treffsicheres Schießen und ein sicherer Umgang mit der Waffe entscheiden über Sieg oder Niederlage. „Die Spezialisierung des Jägers ist das Schießen. Umso wichtiger ist der präzise Umgang mit unseren Handwaffen, gerade vor dem Hintergrund unserer heutigen Einsatzszenarien“, sagt Oberstleutnant Sandro Brandt, Kommandeur des Jägerbataillons 292. „Mit der neuen Standortschießanlage können wir unsere Ausbildung deutlich verbessern“, so Brandt weiter. Davon konnten sich auch die Gäste beim ersten Schießen überzeugen.

Innen laut, außen leise

Soldat hockt in unbequemer Haltung vor einem Hindernis und schießt mit dem Gewehr durch eine Öffnung.

Mit der 9er-Lochwand üben die Soldaten, auch in unbequemen Positionen und Anschlägen zu schießen und ihr Ziel zu treffen

Bundeswehr/Philipp Riedl

„Sieben, fünf!“, lautet die kurze Ansage des Schießausbilders auf dem kleinen Schießstand, kurz Delta-Stand genannt. Auf diesen Ständen erfolgt, im Gegensatz zu den größeren Alpha-Ständen, die Ausbildung mit stark verkleinerten Zielen, damit die großen Kampfentfernungen des Maschinengewehrs kompensiert werden können. Dagegen werden auf den Alpha-Schießständen Ziele mit einer Entfernung von bis zu 300 Metern bekämpft. Der Schütze sucht die siebte Öffnung in der Holzwand vor sich und bekämpft das Ziel mit fünf Schüssen. Kurz hintereinander folgen knappe Kommandos. Der unbequeme Anschlag und die Position der Waffe fordern den Soldat körperlich und mental. „Damit üben wir ungewöhnliche Schießpositionen, so wie sie auch im Gefecht vorkommen können“, so Hauptmann Thomas Bschorr, Kompaniechef und Leitender des ersten Schießens. Sichtlich beeindruckt waren die Gäste von der Lautstärke des Maschinengewehrs 5. Die engen Wände des Schießstandes reflektieren den Schall und verstärken ihn. Ohne Gehörschutz nicht aushaltbar. Ein gänzlich anderes Erlebnis ist die Geräuschkulisse vor den großen Schiebetüren. Hier lässt sich der Lärm sogar ohne Gehörschutz ertragen.

Kurze Wege, neueste Technik

Ein langer Schießstand mit Kiesboden. Die Decke besteht aus einem Gitter mit perforiertem Stahl.

A-Stand: Durch die verbaute Rasterkassettendecke wird die Lautstärke nach außen stark reduziert

Bundeswehr/Philipp Riedl

Von außen sind die Schießstände eine imposante Erscheinung. Die großen, schweren Türen behalten einen Großteil des Schalls im Innern. Das, was die Standortschießanlage in Donaueschingen zur modernsten der Bundeswehr macht, versteckt sich in der Überdachung. Ein Gitter aus perforierten Stahlblechen, sogenannte Rasterkassetten, brechen den Schall und reduzieren die Lärmbelastung nach außen. „So können wir den gesetzlichen Lärmschutz einhalten und die Soldaten haben ausreichend Schießzeit“, sagt Oberst Herfried Martens vom Kompetenzzentrum Bauprojektmanagement aus Stuttgart, gewissermaßen der Bauherr der Schießanlage. Kommandeur Brandt sieht weitere Vorteile: „Wir müssen nicht mehr nach Sigmaringen oder Stetten am kalten Markt fahren. Das bringt uns täglich mehr Ausbildungszeit. Insofern werden wir zukünftig noch besser auf unsere Einsätze vorbereitet sein.“

von Philipp Riedl

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