Öffentlicher Appell der Feldwebelanwärter in Torgau
Öffentlicher Appell der Feldwebelanwärter in Torgau
- Datum:
- Ort:
- Delitzsch
- Lesedauer:
- 2 MIN
470 angehende Feldwebel, dazu ihre Ausbilder, sind am 15. März auf dem Marktplatz in Torgau angetreten. Die Besten von ihnen wurden durch Generalleutnant Stephan Thomas persönlich geehrt. Die Zeremonie der Unteroffizierschule des Heeres aus Delitzsch – die öffentliche Übergabe der Feldwebelbücher – war durch Abschied und Neubeginn geprägt.
Über den Marktplatz legt sich gerade Dämmerung: Die Soldatinnen und Soldaten der Lehrgruppen A und B stehen im Stillgestanden, unter Fackelschein marschiert dazu die Fahnenabordnung mit Truppenfahne ein. Das Luftwaffenmusikkorps Erfurt spielt den Regimentsgruß.
Der Kommandeur der Unteroffizierschule des Heeres, Oberst Axel Gerhard Hermeling, meldet die angetretenen Soldaten dem Kommandeur der Deutschen Anteile Multinationale Korps/Militärische Grundorganisation, Generalleutnant Stephan Thomas. Die Besucher und Gäste auf dem historischen Marktplatz der Stadt Torgau erleben an diesem Abend aber nicht nur die Übergabe der Feldwebelbücher.
Das Feldwebelbuch
In seiner Rede richtet Thomas seine Worte an die Angetretenen und Gäste. „Ich stünde nicht hier, wenn mich nicht Feldwebel gefordert und geformt hätten“, schaut Thomas in seinen eigenen militärischen Werdegang zurück. Thomas weiter: „Sie alle haben die vergangenen drei Monate den Feldwebellehrgang des Allgemeinmilitärischen Teils gemeistert und erhalten dafür Ihr Feldwebelbuch.“
In dem Feldwebelbuch berichten Feldwebel über ihre Werte und Normen, die diese Dienstgradgruppe und den Soldatenberuf ausmachen. Stellvertretend für alle anwesenden Feldwebelanwärter dürfen 22 von ihnen vortreten und nehmen als Hörsaalbeste ihr Feldwebelbuch persönlich aus den Händen des Drei-Sterne-Generals entgegen. Thomas begleiten dabei Kai Emanuel, Landrat des Landkreises Nordsachsen, und Torgaus Oberbürgermeisterin Romina Barth.
Eine ungewöhnliche Beförderung
Für Feldwebel Roman Bechtgold ist dieser Abend nicht nur durch den Erhalt des Feldwebelbuchs außergewöhnlich. Generalleutnant Thomas befördert ihn gleichzeitig zum Feldwebel. So symbolisiert der junge Feldwebel am besten den Abschied und Neubeginn, der allen hier angetretenen Lehrgangsteilnehmern bevorsteht.
Mit dem Absolvieren des Feldwebellehrgangs und dem Verlassen der Unteroffizierschule beginnt für alle ein neuer Abschnitt in ihrer militärischen Laufbahn. Sie werden künftig als Ausbilder und militärische Führer an ihren Heimatstandorten gefordert. „Dabei sind es weder Dienstgrad noch Funktion, die Ihnen Gefolgschaft sichern. Ihre Taten werden es sein“, so Thomas abschließend.
Abschied vor historischer Kulisse
Doch nicht nur für die jungen angehenden Feldwebel ist dieses Antreten in Torgau ein Wendepunkt. Martin Hüfken ist seit zwölf Jahren der evangelische Militärpfarrer an der Unteroffiziersschule und hat vielen mit gutem Rat geholfen, Kameraden in schweren Zeiten beigestanden oder die Lehrgangsteilnehmer in Ethik unterrichtet. Im Juni wird er in den Ruhestand versetzt und wird deshalb vor der Kulisse der Torgauer Altstadt würdig verabschiedet.
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Aber auch für Generalleutnant Thomas selbst ist dieser Appell ein Abschied. Er war in den letzten Jahren bei vielen Feldwebelbuchübergaben persönlich dabei und richtete seine Worte an die zukünftigen Feldwebel. Diesmal ist es aber für ihn das letzte Antreten der Unteroffizierschule, bei dem er als aktiver General dabei ist.
Generalleutnant Thomas wird am 30. März in Munster sein Kommando übergeben und anschließend in den Ruhestand versetzt.