Heer
ITInformationstechnik für den Gefechtsstand

Gebirgsversorger entwickeln neues Führungssystem

Gebirgsversorger entwickeln neues Führungssystem

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

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Oberst Manfred Kutz vom Kommando Heer ist zuständig für Funkgeräte und Datenverarbeitungssysteme im Heer. Neuerungen sind ihm willkommen. Jetzt empfing er im Saal des Heeres in Strausberg Soldaten des Gebirgsversorgungsbataillons 8. Sie haben ein neues Führungssystem entwickelt und stellten es vor: das Dezentrale Serversegment Übung mit erweiterten Fähigkeiten, kurz DSÜ plus.

Das DSÜ plus mit geöffnetem Gehäusedeckel, bunte Kabelstränge sind zu sehen.

Das DSÜ plus wird beim Kommando Heer in zwei Versionen vorgestellt, hier die tragbare

Bundeswehr/Marco Dorow

Hauptmann Stefan Würdinger vom Gebirgsversorgungsbataillon 8 aus Füssen wollte mit seinen ITInformationstechnik-Experten ein auf die Bedürfnisse der Truppe zugeschnittenes, zugleich aber anpassungsfähiges Informationstechnologie-Gesamtsystem entwickeln. Diese Systeme stehen den militärischen Einheiten derzeit nicht oder nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Er sagt: „Die chronische Unterfinanzierung der Bundeswehr, die sich enorm auf die Verfügbarkeit von dringend benötigten Führungssystemen und -mitteln auswirkt, hat mein Team und mich dazu veranlasst, über ressourcenschonende und einfach zu realisierende Alternativen nachzudenken, um den Übungs- und Ausbildungsbetrieb zu gewährleisten.“

Übung und Weiterbildung in einem

Soldat in Flecktarnuniform steht in einer lindgrünen Fernmeldekabine der Bundeswehr.

Hauptmann Stefan Würdinger und sein Team bauten eine Fernmeldekabine 2 um und installierten dort das DSÜ plus

Bundeswehr/Marco Dorow

In zweieinhalb Jahren schufen die Gebirgsversorger das DSÜ plus als informationstechnische Grundlage zur Auftragserfüllung, mit dem Ziel unabhängig von Fremdleistungen zu werden. Das Gebirgsversorgungsbataillon 8 kann somit zwei Bataillons- und zwei Kompanieführungseinrichtungen parallel mit allen benötigten Kommunikationsdiensten betreiben. Durch die dauerhafte Verfügbarkeit werden zum einen die ITInformationstechnik-Soldaten in Übung gehalten und weitergebildet, zum anderen führt die Einbindung in den Alltagsbetrieb zu einer höheren Akzeptanz bei den Nutzern, also den Soldaten. Die Verbindungsvarianten des DSÜ plus sind darauf ausgelegt, mit allen militärischen und zivilen Übertragungssystemen, wie LTE, UMTS und WLAN zu funktionieren. 

Transport per Hand oder auf Rädern

Soldaten in Flecktarnuniform sitzen vor einer erleuchteten Wand mit Schrift, die ein Beamer erzeugt.

Der Leitsatz von Oberst Frank Pieper ist stets präsent

Bundeswehr/Marco Dorow

Es gibt eine tragbare und eine mobile Variante des DSÜ. Die kleine DSÜ plus steht der großen Schwester, der mobilen Variante auf einem Lkw, in nichts nach. Die tragbare DSÜ plus kommt notfalls im Zelt eines Kompaniegefechtsstandes unter. Die fahrbare Version für einen Bataillons- oder Brigadegefechtsstand ist in einer sogenannten Fernmeldekabine 2 eingebaut, die Würdinger aus einem Bundeswehrdepot in Karlsruhe bekommen hat. „Da stehen übrigens noch weitere 1.800 Stück herum und warten auf eine neue Verwendung“, sagt er verschmitzt.

Ein Militär-LKW mit drei verschiedenen Antennenaufbauten steht vor einem weißen Gebäude.

Das große DSÜ plus in der mobilen Version passt auf einem handelsüblichen Lkw

Bundeswehr/Marco Dorow

Für den Zusammenbau des DSÜ plus wird grundsätzlich keine zivile Firma benötigt, die erforderlichen Komponenten sind auf dem freien Markt erhältlich, bis auf die besagte Fernmeldekabine und den olivfarbenen Spezialbehälter für die tragbare Version. 
„Es ist nicht Buche Dekor, doch bietet trotzdem alles, sogar Wärme und Klimaanlage“, erklärt der 37-jährige Vater von zwei Kindern. 

Ein geöffneter, olivfarbener Transportbehälter mit vielen bunten Kabeln und einem kleinen Display

Das kleine DSÜ plus, hier mit geöffnetem Gehäusedeckel, ist leicht zu transportieren und für jeden Kompaniegefechtsstand geeignet

Bundeswehr/Marco Dorow

Aus der Sicht von Kutz ist das DSÜ plus die Gelegenheit zur Vereinheitlichung von Führungssystemen im Deutschen Heer mit dem Ziel, Bereitstellung, Verwaltung und Steuerung unter einen Hut zu bringen. Nun müssen den Worten auch weitere Taten folgen.

von Lance Gira

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