Heer
VJTFVery High Readiness Joint Task Force-Version weiterentwickelt

Neuer Puma im Revier

Neuer Puma im Revier

Datum:
Ort:
Regen
Lesedauer:
3 MIN

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Fahren – Funken – Schießen lauten die wichtigsten Forderungen der Truppe an ihre beweglichen Waffensysteme. Das gilt auch für den Puma. Seit seiner Einführung 2015 in die Truppe wurde der Schützenpanzer stetig verbessert. Nun steht an den Standorten Regen und Pfreimd die neueste Variante mit dem Kürzel S1 auf dem taktischen Prüfstand.

Vier Schützenpanzer fahren hintereinander auf einem Waldweg entlang.

Bei der taktisch und technisch-logistischen Untersuchung steht der Schützenpanzer Puma im Konstruktionsstand S1 auf dem Prüfstand

Bundeswehr/Marco Dorow

Die taktische und technisch-logistische Untersuchung führt viele Akteure zusammen. Federführend ist das Amt für Heeresentwicklung aus Köln. Dessen Entwickler und Konzeptioniäre arbeiten eng mit den Einkäufern der Truppe zusammen. Die kommen vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr). Die Industrie als Hersteller beteiligt sich ebenfalls an der Untersuchung. Ziel aller Beteiligten ist, dass der Puma dieses neuesten Konstruktionsstandes zur Einsatzreife gelangt.

Ein Soldat schaut freundlich in die Kamera.
Generalleutnant Andreas Marlow, Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres und Kommandeur Militärische Grundorganisation Bundeswehr
„Diese Untersuchung liefert uns wichtige Erkenntnisse zur Einsatzreife des neuen Konstruktionsstandes S1. Das ist der Konstruktionsstand, über den die komplette Puma-Flotte zukünftig verfügen wird. Wir betrachten dabei zum einen, wie sich der Schützenpanzer in Gefechtssituationen schlägt und zum anderen, wie belastbar die logistischen Ketten sind.“

Entwicklungsweg seit 2015

Die Grenadiere des Panzergrenadierbataillons 112 und die Versorger des Versorgungsbataillons 4 aus Roding stehen im Fokus dieser 14-tägigen Prüfung“, so ein Verantwortlicher des Amts für Heeresentwicklung. Der Puma sei einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. „Gemeinsam mit der Truppe untersuchen wir, ob der Konstruktionsstand S1 zur vollen Einsatzbereitschaft der Truppe beiträgt.“ Die Untersuchung stelle die Eignung des Schützenpanzers fest und trage zur weiteren Verbesserung des Systems bei.

Bereits 2015 begann die Ausstattung der Panzergrenadierkräfte des Heeres mit dem Waffensystem Puma. Der Konstruktionsstand S0 beschreibt dabei die ursprüngliche Version des Schützenpanzers. Die sogenannte VJTFVery High Readiness Joint Task Force-Variante, entwickelt für die Schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization, die Very High Readiness Joint Task Force, war die logische Weiterentwicklung des S0. Für die VJTFVery High Readiness Joint Task Force wurde der Puma zur Panzerabwehr mit dem Lenkflugkörpersystem MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem, digitalen Führungsmitteln sowie verbesserten Sichtmitteln ausgestattet.

Der Puma S1 basiert auf der Variante VJTFVery High Readiness Joint Task Force, verfügt jedoch über weitere Verbesserungen und soll nun flächendeckend für alle Panzergrenadierverbände und die Ausbildungseinrichtungen ausgeliefert werden. Bis jetzt sind fünf Panzergrenadierverbände mit Schützenpanzern in verschiedenen Konstruktionsständen ausgestattet. Mittels Nachrüstung und Modernisierung soll der weiter verbesserte Konstruktionsstand einheitlich erreicht werden.

Im Gefecht schnell und sicher informiert

Ein Soldat mit Helm und Headset steht in der Dachluke eines Panzers und schreibt etwas auf.

Die Grenadiere setzen den Schützenpanzer alltäglichen Gefechtssituationen aus. Die Systembelastungen werden dabei untersucht und dokumentiert.

Bundeswehr/Marco Dorow

Oberleutnant Naim M. ist Zugführer im Regener Panzergrenadierbataillon: „Taktisch arbeiten wir in dieser Untersuchung verschiedene Szenarien ab: Aufklärung, Angriff oder auch Verteidigung. Uns kommt es darauf an, die Systeme des Schützenpanzers immer wieder voll unter Last zu fahren. Sie müssen einwandfrei funktionieren, damit wir im Ernstfall professionell arbeiten können. Der Funk spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sichere Informationsübermittlung ist ein Grundpfeiler für das Gefecht“, erklärt er.

Die neue digitale „Streitkräftegemeinsame Verbundfähige Funkgeräte Ausstattung“, kurz SVFuA, ersetzt im S1-Puma bisherige Funksysteme. Diese neuen Funkgeräte bieten eine sichere und vertrauenswürdige Kommunikation. Vernetzte, gesicherte und störfeste Übertragung von Sprache und Daten soll dieses System ermöglichen. Mit der Beschaffung von SVFuA geht das Heer einen weiteren Schritt zur Modernisierung der taktischen Kommunikation.

Für die Zukunft gemacht

Ein ganz neues Ausstattungsmerkmal des Pumas S1 sind die Optiken für das neue Rundum- und Fahrersichtsystem. Die Besatzung kann bei Tag und Nacht wörtlich durch die Panzerung hindurchsehen. Mittels Kamerasystem wird der Nahbereich des Schützenpanzers lückenlos beobachtet.

Ein spezieller Fusionsmodus verbindet die Tagessicht mit dem leistungsstarken Wärmebild. Modernste Sensortechnik ermöglicht die frühzeitige Aufklärung getarnter Ziele rund um die Uhr. Der Laserentfernungsmesser liefert Daten direkt an das Feuerleitsystem und an das Führungsinformationssystem. Wie beim Puma S0 sorgt die voll stabilisierte Waffenanlage mit ihrer leistungsfähigen Optronik für eine schnelle Zielauffassung und das präzise Bekämpfen von Zielen selbst auf größere Distanzen, also bis zu drei Kilometern.

Für den Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant Andreas Marlow, steht fest: „Nur voll ausgestattete und modern ausgerüstete Verbände können kriegstüchtig kämpfen. Die taktisch und technisch-logistische Untersuchung war für uns ein wichtiger Schritt“. Für die Grenadiere komme es jetzt darauf an, dass die umgerüsteten Schützenpanzer zügig im Heer ausgeliefert würden, sodass die Truppe schnell Handlungssicherheit im Umgang mit dem weiter verbesserten Gerät erlange.

Die Ausstattung des Schützenpanzers Puma S1

  • Ein Panzer fährt über einen Waldweg.

    Der Schützenpanzer Puma gilt als einer der besten Schützenpanzer der Welt. Die Variante S1 ist dabei die modernste.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Ein Schützenpanzer in schneller Querfahrt auf einem Waldweg

    Aufbauend auf der ersten Version S0 über die Variante VJTFVery High Readiness Joint Task Force bis hin zum jetzigen Konstruktionsstand S1 wurde der Schützenpanzer Puma stets weiter verbessert

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Ein Soldat schaut aus der Luke eines Panzers, vor ihm liegt ein aufgeklappter Laptop.

    Ein Soldat liest mit einem Laptop die technischen Daten des Panzers aus. Sie sind die Grundlage für die zielgerichtete logistische Versorgung mit Ersatzteilen und Treibstoff.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Zwei Soldaten stehen an einem Panzer und unterhalten sich.

    Generalleutnant Andreas Marlow (l.), Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres, ist überzeugt: „Nur voll ausgestattete und modern ausgerüstete Verbände können kriegstüchtig sein.“

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Großaufnahme von Optiken hinten rechts an einem Panzer, der in einem Waldstück steht

    Die optischen Systeme werden mit großer Sorgfalt und modernster Technik verbessert. Die Fähigkeit der Optiken, auch am Tag ein Wärmebild zu erstellen, ist derzeit einzigartig.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Mehrere schwere Lkw mit großen grünen Containern stehen auf einer Betonfläche.

    Der Schützenpanzer Puma benötigt für die Instandsetzung speziellen Werkzeugsätzen. Diese befinden sich in Containern und können so schnelle überall dort zum Einsatz kommen, wo der Puma ist.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Ein Schützenpanzer fährt am Waldrand über eine Anhöhe.

    Die taktisch und technisch-logistische Untersuchung ist ein wichtiger Schritt, damit in den kommenden Jahren die Panzergrenadiertruppe kriegstüchtig ausgestattet wird

    Bundeswehr/Marco Dorow
von René Hinz

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