Heer
Technischer Quantensprung

Neuer Hubschrauber für den Such- und Rettungskräfte

Neuer Hubschrauber für den Such- und Rettungskräfte

Datum:
Ort:
Donauwörth
Lesedauer:
3 MIN

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Seit fast 50 Jahren ist der leichte Mehrzweckhubschrauber Bell UH-1D das verlässliche Flugsystem der Such- und Rettungseinheiten der Bundeswehr. Jetzt steht sein Nachfolger bereits in den Startlöchern. Am 10. Dezember wird der leichte Unterstützungshubschrauber von Airbus H145 in Donauwörth an die Bundeswehr übergeben. Doch was kann der neue Helikopter?

Ein grüner Hubschrauber mit orangefarbenen Aufklebern fliegt unter leicht bewölktem Himmel.

Der leichte Unterstützungshubschrauber von Airbus, LUHLight Utility Helicopter H145, ist zukünftig einer der modernsten Hubschrauber der Bundeswehr

Airbus

Die Bell ist ein sehr robustes und zuverlässiges Arbeitstier, das mich im In- und Ausland nie im Stich gelassen hat. Neuere modernere Technik macht es nun allerdings nötig, dass wir auf ein State of the Art System wechseln müssen“, resümiert Hauptmann Sebastian Näther, Hubschrauberführeroffizier der Division Schnelle Kräfte. Näther, seit 1998 Pilot bei der Bundeswehr, wird derzeit mit weiteren Kameraden auf dem neuen Hubschrauber ausgebildet und bringt über 2.800 Flugstunden Erfahrung mit. Für den militärischen Such- und Rettungsdienst, der am 5. Dezember in Münster 60-jähriges Bestehen feiert, wird der neue Hubschrauber bereits sehnlichst erwartet.

Was kann der Neue?

Nahaufnahme einer Hubschraubertür mit dem blauen Schriftzug SAR auf orangefarbenem Grund

Die Ausstattung des neuen SARSearch and Rescue-Hubschraubers ist ein Quantensprung für die Such- und Rettungskräfte der Bundeswehr

Airbus/Ana Otstavnova

Die neue Maschine für die SARSearch and Rescue-Kräfte (search and rescue, dt.: suchen und retten) heißt LUHLight Utility Helicopter SARSearch and Rescue, leichter Unterstützungshubschrauber. Die Basis für den neuen Helikopter ist einer der modernsten Hubschrauber der Bundeswehr, eine Airbus H145. Der LUHLight Utility Helicopter SARSearch and Rescue stellt sowohl mit den fliegerischen, medizinischen als auch den flugunterstützenden Fähigkeiten einen technologischen Quantensprung für den militärischen SARSearch and Rescue-Dienst dar. Dieser neue Hubschrauber besitzt mit seinen beiden je 600 PS starken Triebwerken genug Leistung, um das maximale Abfluggewicht von 3.800 Kilogramm unter nahezu allen Bedingungen zu bewältigen. Dadurch ist der LUHLight Utility Helicopter in der Lage, Außenlasten mit bis zu 1.600 Kilogramm und Feuerlöschbehälter mit circa 800 Litern Fassungsvermögen zu transportieren. Gibt es vielleicht doch einmal ein Problem mit einem der beiden Triebwerke, so kann der LUHLight Utility Helicopter SARSearch and Rescue ohne Probleme mit dem verbleibenden Triebwerk fliegen. Weiterhin kann die Besatzung auf die Unterstützung durch einen Autopiloten zurückgreifen, um bei Tag und Nacht ihre Einsatz- und Trainingsflüge zu absolvieren. 

Der LUHLight Utility Helicopter SARSearch and Rescue besitzt neben der medizinischen Ausstattung drei GPSGlobal Positioning System- und fünf Funkgeräte, eine TV- und Wärmebildkamera, ein Hochleistungssuchscheinwerfer und diverse andere Aufklärungs- und Ortungsmöglichkeiten. In den Hubschraubern sind mehrere Funkpeiler zum Aufspüren aller militärischen und zivilen Notfunkgeräte, aber auch zur Ortung von Mobiltelefonen, eingebaut. Die Besatzungen können mit den militärischen, behördlichen und zivilen Gegenstellen per Funk kommunizieren. Die SARSearch and Rescue-Leitstelle Münster wird technisch in der Lage sein, sowohl mit den SARSearch and Rescue-Kommandos als auch mit den Hubschraubern direkt zu kommunizieren und Einsatzdaten nahezu verzugslos senden und empfangen zu können. Der neue Helikopter ist zudem mit einem eigenen Kommunikationsserver ausgestattet. Mit dem Server ist die Besatzung bei allen Einsätzen jederzeit erreichbar.

Bell UH – 1D: Eine Erfolgsgeschichte geht zu Ende

Ein orange-grüner Hubschrauber fliegt unter leicht bewölktem Himmel.

Das Arbeitstier der Lüfte, der Bell UH-1D, hat fast 50 Jahre Dienstzeit auf dem Buckel

Bundeswehr/Martin Stollberg

Die UH-1D, auch Huey genannt, ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber. Ursprünglich wurde die Maschine für die USUnited States-Armee entwickelt. Auch bei der Bundeswehr ist sie seit fast 50 Jahren als Arbeitspferd der Lüfte im Einsatz. Der über 1.400 PS starke Hubschrauber ist vor allem seit seinem ersten Einsatz im Vietnamkrieg bekannt. Hier leistete die Bell ihren Dienst als Personal- und Materialtransporter, Verwundeten- und Krankentransporter und diente wegen seiner optionalen Bewaffnung sogar als Hubschrauber mit Kampfauftrag zur Unterstützung der Bodentruppen aus der Luft. Bei der Bundeswehr leistet sie seit jeher ihren Dienst im Bereich SARSearch and Rescue unter anderem zur Unfallrettung von Schwerverletzten, zur Rettung von Personen aus Bergnot, zum Löscheinsatz bei Waldbränden aber auch bei Hochwassereinsätzen. Vor allem durch die Rettungseinsätze bei Unfällen im zivilen Straßenverkehr ist sie auch außerhalb der Bundeswehr als SARSearch and Rescue-Hubschrauber wohlbekannt.

Am 10. Dezember wird nun das Ende einer Erfolgsgeschichte eingeläutet und eine neue beginnt: Die H145 löst die Bell bis Mitte 2021 ab. Auch Näther ist überzeugt, dass der neue Hubschrauber gewinnbringend für die Truppe ist: „Er wird in der Lage sein, militärische und zivile Einsätze optimal zu erfüllen.“

von Maximilian Kohl und Peter Müller

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