Neue Simulationstechnik für das Gefechtsübungszentrum
Neue Simulationstechnik für das Gefechtsübungszentrum
- Datum:
- Ort:
- Letzlingen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Gefechtsübungszentrum Heer wird weiter modernisiert. In der zentralen Ausbildungseinrichtung der Landstreitkräfte findet auf dem Truppenübungsplatz Altmark ein großen Digitalisierungsprojekt statt. Industrie und Bundeswehr stehen dafür im ständigen Dialog. Immerhin befindet sich hier das modernste Simulationszentrum für die Streitkräfte Europas.
In der Letzlinger Heide haben sich Generalmajor Bernhard Liechtenauer, Amtschef des Amtes für Heeresentwicklung, und Brigadegeneral Heinz Josef Feldmann, Kommandeur Zentrale Ausbildungseinrichtungen des Heeres, ein Bild vom aktuellen Stand der Modernisierungsmaßnahmen gemacht. Die Zwischenabnahme verlief erfolgreich. Dazu wurden die bereits fertigen Bereiche präsentiert. Beinahe alle festgestellten Mängel aus dem ersten Anlauf im September 2020 konnten behoben werden. „Koordination ist ein wichtiger Faktor“, sagt Liechtenauer. „Wir bringen die Truppe als Nutzer, die Beschaffer und die Industrie zusammen, um am Ende ein funktionsfähiges und truppentaugliches Produkt zu bekommen.“
Mängelliste abgearbeitet
Dabei stehen auf der einen Seite des Erfolges die nackten Zahlen, die Summe der Haken auf der Mängelliste. Auf der anderen Seite steht aber eine Ausbildungscrew, die vor Selbstbewusstsein und Freude nur so strotzt. Dies fiel auch dem Amtschef auf. Er konstatierte: „Das Bild und das Mindset, das Sie hier heute zeigen, ist ein ganz anderes als noch vor einem halben Jahr. Man sieht förmlich Ihre Zufriedenheit und Zuversicht.“ Denn noch vor sechs Monaten war das Projekt weit vom Sollzustand entfernt. Das neue System bietet der übenden Truppe umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten. Dazu gehören der neue Duellsimulator AGDUS (Ausbildungsgerät Duellsimulator), der wesentlich modernisiert wurde, und das Mobile Auswertesystem Infanteristischer Einsatz (MASIE), das auch Gebäudetreffer simuliert und die Folgen für die kämpfende Truppe entsprechend darstellen kann.
3D-Gefechtsfeld
Im aktuellen Betrieb lässt sich das Zusammenspiel von Kartenbildern, Truppenbewegungen und Funkgesprächen live verfolgen und zur Analyse auf riesige Bildschirme einspielen. Im Gelände wird so ein Container mit zwei riesigen Bildschirmen zur Projektionsfläche. Eine dreidimensionale Ansicht des Gefechtsfeldes ist jetzt ebenfalls möglich, was besonders mit Blick auf Operationen im urbanen Raum sehr hilfreich sein kann. „Wir wollen das Beste für die Truppe“, bringt es Liechtenauer auf den Punkt. Das Projekt liegt nun im Zeitplan. Ende Juni soll die Endabnahme erfolgen, im Juli alles im Vollbetrieb laufen. Dann möchte der Inspekteur des Heeres Schnöggersburg als urbane Trainingsarea übernehmen. Bis zur nächsten Zwischenabnahme im April sind noch einige Punkte aufzuarbeiten, man ist zuversichtlich. Das Amt für Heeresentwicklung hält den Druck auf die Industrie hoch. Durch die Nutzung können sich weitere Bugs, also Fehler im Computerprogramm, zeigen, die dann abgestellt werden. Wichtig ist dem Amtschef aber eines: „Die Truppe, die ab 2023 die Speerspitze der NATONorth Atlantic Treaty Organization bildet, muss hier auf allerhöchsten Niveau die bestmögliche Trainingsumgebung erhalten. Das muss unser Anspruch sein.“
Auf dem Truppenübungsplatz Altmark, nördlich von Magdeburg, üben die Soldaten auf einem Gelände von circa 15 mal 30 Kilometern die einsatznahe Ausbildung der Kampftruppen mit ihren Waffensystemen im Gelände. Durch den Einsatz von Laser-Duell-Simulatoren fällt hier kein einziger scharfer Schuss. Unter Einbeziehung aller unterstützenden Elemente anderer Truppengattungen im Gefecht wird das Gefecht der verbundenen Waffen trainiert. Das Zentrum wurde technisch überholt und stellt sich mit dem Aufbau der urbanen Trainingsarea neuen Einsatzszenarien.