Neue Beschilderung für das Geisterdorf Lopau
Neue Beschilderung für das Geisterdorf Lopau
- Datum:
- Ort:
- Munster
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- 2 MIN
Am Rande des Truppenübungsplatzes Munster Nord, in der alten Ortschaft Lopau, liegt das historische Seminarhaus „Hof Roth“. Um Gästen bei Veranstaltungen die Wegfindung in die Geistersiedlung zu erleichtern, haben die Soldaten der Spezialinstandsetzung der 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 141 neue Schilder in Eigeninitiative hergestellt.
Der historische Hof Roth stammt aus dem Jahr 1844 und wurde nach seinem letzten Pächter benannt. Das Dorf Lopau ist seit Anfang der Achtzigerjahre unbewohnt, da das Gebiet durch den Neubau der Schießbahn 7 des Truppenübungsplatzes Munster Nord zum militärischen Sperrgebiet wurde. Die dort lebenden Bewohner wurden umgesiedelt. 1983 übernahm die Panzertruppenschule das Gebäude und bewahrte es in Eigeninitiative mit über 15.000 Arbeitsstunden vor dem totalen Zerfall. Seitdem wird der Hof Roth als Ausbildungs- und Begegnungsstätte genutzt. Zivilisten dürfen das Gelände nur betreten, wenn kein Übungsbetrieb stattfindet und die Schranken zum Truppenübungsplatz geöffnet sind.
Die Spezialinstandsetzung
„Mir ist es wichtig, dass sich jeder Soldat auch persönlich einbringt. Ich möchte mitmachen, wenn es darum geht, solche Schätze wie den Hof Roth zu erhalten“, sagte Oberleutnant Christoph K. Er ist Teileinheitsführer des Instandsetzungszuges der 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 141 aus Munster. Vor einigen Wochen bekam Oberleutnant Christoph K. von seinem Chef den Auftrag, im Seminarhaus „Hof Roth“ eine Weiterbildung für die Einheit zu organisieren. Da das Seminarhaus durch die Panzertruppenschule verwaltet wird, nahm der Offizier Verbindung zu Stabsfeldwebel Christian N. auf. Der Stabsfeldwebel ist Spieß an der Panzertruppenschule in Munster und für das Seminarhaus gebäudeverantwortlich. Beide Soldaten trafen sich vor Ort in Lopau. Gleich zu Beginn stellte Oberleutnant Christoph K. fest, dass es schwierig sei, den Hof Roth zu finden. Die vorhandene Ausschilderung ist in die Jahre gekommen und bei Dunkelheit kaum zu erkennen. „Ich habe da so eine Idee“, leitete der Offizier ein. Ihm untersteht unter anderem auch die Spezialinstandsetzung. Diese Abteilung kommt da zum Einsatz, wo andere nicht weiterkommen.
Individuelle Lösungen
„Wir bauen Spezialanfertigungen und Sonderbauten. Wir sind kreative Macher“, so Hauptfeldwebel Sebastian R. Sein Team sind die Stabsunteroffiziere Philip K. und Dominik L. sowie der Obergefreite Sarmand H. Der Obergefreite ist das jüngste Teammitglied: „Ich bin noch nicht lange dabei, aber ich lerne jeden Tag dazu. Wir funktionieren als Team sehr gut.“ Solche Projekte nutzt der Gruppenführer zur Weiterbildung seiner Soldaten. Nach der Planung geht die Arbeit los. Metall- und Holzspäne fliegen durch die Werkstatt. Alle notwendigen Arbeitsmittel – von der Säge bis zur hydraulischen Metallschneide – finden die Soldaten des Trupps in ihrer Werkstatt. Die Folie mit der Beschriftung hat das Fachmedienzentrum an der Panzertruppenschule erstellt.
Übergabe am Hof Roth
Bei strahlendem Sonnenschein übergaben die Soldaten die Schilder an Stabsfeldwebel Christian N. „Es ist klasse, dass die Einheiten am größten Heeresstandort so gut zusammenarbeiten, schließlich nutzen alle das Seminarhaus“, so der Gebäudeverantwortliche. Die Hinweisschilder werden bei Veranstaltungen den Weg ab der Ortschaft Wulfsode weisen. „Besonders die Details des Projektes, wie zum Beispiel die Transportkiste, gefallen mir sehr gut. Es ist klasse, was Hauptfeldwebel Sebastian R. mit seinem Team gezaubert hat“, so Stabsfeldwebel Christian N.