Heer
Vorbereitung auf den Ernstfall

Multinationale Übung zum Schutz Europas

Multinationale Übung zum Schutz Europas

Datum:
Ort:
Bergen
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Division Schnelle Kräfte (DSKDivision Schnelle Kräfte) hat sich gemeinsam mit Soldatinnen und Soldaten aus anderen EUEuropäische Union-Ländern mit der Übung European Falcon 2019 auf die European Union Battlegroup (EUBGEuropean Union Battlegroup), der Schnelle Eingreiftruppe der Europäischen Union, vorbereitet. Mitte 2020 übernimmt die Division den Auftrag EUBGEuropean Union Battlegroup für mindestens sechs Monate.

Zwei Soldaten stürmen an einem Lkw vorbei, ein Soldat sichert ihr Vorgehen am Boden liegend.

Niederländische Infanteriesoldaten müssen ein vom Gegner besetztes Dorf einnehmen

Bundeswehr/Carl Schulze

Mit der Übung European Falcon im Oktober im niedersächsischen Raum Bergen-Munster-Celle wurden jetzt die Voraussetzungen für den multinationalen Verband geschaffen. Dabei sollten Einsatzverfahren vereinheitlicht, die multinationale Zusammenarbeit trainiert sowie gegenseitige Stärken gefördert werden. European Falcon ist die nationale Zertifizierung, an der sich außer Deutschland die Nationen Niederlande, Tschechien und Irland beteiligen. Das Großmanöver diente für alle Beteiligten dazu, schon frühzeitig das multinationale Zusammenspiel zu trainieren.

Verschiedene Waffensysteme in Einsatz

Ein Panzer steht und schießt, ein Feuerstrahl aus der Kanonenrohr ist zu sehen.

Die tschechische mechanisierte Infanteriekompanie im scharfen Schuss mit dem Schützenpanzer Pandur

Bundeswehr/Carl Schulze

Die rund 1.500 Soldaten aus diesen Ländern durchliefen in der ersten Woche einen Stationskreislauf. Das Ziel war, jeden Soldaten auf den Ernstfall vorzubereiten. Sie trainierten das Verhalten auf dem Marsch mit Kraftfahrzeugen, zeigten in der Sanitätsausbildung in einer taktischen Lage mit mehreren Verwundeten ihr Können und mussten beim Entdecken von Sprengfallen handlungssicher sein. Gefechtslagen, bei denen die Soldaten bis auf Kompanieebene zusammen agierten, wurden im scharfen Schuss geübt. Dabei brachten sie verschiedenste Waffensysteme zum Einsatz, die Niederländer den Kampfhubschrauber Apache, die Tschechen den Schützenpanzer Pandur und die Deutschen den Waffenträger Wiesel.

Zahlreiche Fallschirmspringer schweben mit ihren geöffneten Schirmen über dem Boden.

Deutsche und niederländische Soldaten üben gemeinsam den Fallschirmsprungeinsatz

Bundeswehr/Guido Ritter

Nach der ersten Woche übten die Nationen dann gemeinsam. In einer freilaufenden 72-Stunden-Übung,  also auch außerhalb eines Übungsplatzes, musste die Truppe in einem großen fiktiven Szenar eine gemeinsame taktische Lage meistern. Im Fallschirmsprungeinsatz, in luftbeweglichen Operationen sowie im Marsch mit Kraftfahrzeugen stellten sie sich gemeinsam der Herausforderung im gesamten Einsatzspektrum.

Stippvisite durch Ministerin und General

Zwei Soldaten vor einer Hausmauer: Dahinter liegen verletzte Dorfbewohner, die versorgt werden.

Die gute Ausbildung der Soldaten ist General Eberhard Zorn (l.) ein wichtiges Anliegen – und hierzu zählt auch die Vorgehensweise bei einem Massenanfall von Verletzten

Bundeswehr/Carl Schulze

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, besuchten an verschiedenen Tagen die übenden Soldaten. „Es ist essenziell, dass die Soldaten gut ausgebildet sind und auch das nötige Material zur Verfügung haben“, sagte Zorn bei seinem Besuch. Ebenso wichtig ist ihm selbstverständlich, dass die Truppe für solche Szenarien auch personell gut aufgestellt ist.

Mehrere Soldaten rennen bewaffnet über freies Gelände.

Angriff! Ein deutscher Fallschirmjägerzug greift gegnerische Stellungen an

Bundeswehr/Carl Schulze

Die EUBGEuropean Union Battlegroup ist die Schnelle Eingreiftruppe der EUEuropäische Union und soll bis zu 6.000 Kilometer rund um Brüssel einsetzbar sein. Der Auftrag reicht im Ernstfall von humanitären Aufgaben über Rettungseinsätze und friedenserhaltende Stabilisierungsoperationen bis zu Kampfeinsätzen bei der Krisenbewältigung. Das Battlegroup-Konzept bildet die Grundlage für eine schnellen Reaktion der EUEuropäische Union im Krisenfall. Wenn nötig wäre sie mit ersten Kräften innerhalb von fünf Tagen einsatzbereit und könnte bis zu 120 Tage im Einsatzraum unabhängig operieren.

Soldaten sitzen und stehen in einem Raum um einen Geländesandkasten herum.

Bevorstehende Operationen werden durchgesprochen

Bundeswehr/Carl Schulze

Den Hauptteil des deutschen Beitrages der EUBGEuropean Union Battlegroup stellt das Fallschirmjägerregiment 26. Somit ist der Regimentskommandeur auch der Kommandeur der Kerntruppe, der sogenannten Core Battlegroup. Dem Kommandeur können Einheiten aus den Niederlanden, Tschechien, Österreich, Kroatien, Finnland, Schweden, Irland und Lettland unterstellt werden. Je nach Lage und Auftrag der EUBGEuropean Union Battlegroup können diese Einheiten nach einer Art Baukastenprinzip zusammengestellt werden. Der Stab der DSKDivision Schnelle Kräfte führt die Kerntruppe im Krisenfall aus dem Hauptquartier. Bei European Falcon 2019 besteht das Hauptquartier aus dem luftbeweglichen Gefechtsstand der DSKDivision Schnelle Kräfte.

  • Ein Hubschrauber schwebt über dem Boden, dort sichern bewaffnete Soldaten die Landezone ab.

    Ein Transporthubschrauber CH-47 setzt niederländische Infanteriesoldaten ab. Sie müssen vom Gegner eingeschlossene Zivilisten in Sicherheit bringen.

    Bundeswehr/Guido Ritter
  • Soldaten marschieren auf einer Landstraße.

    Direkt nach dem Fallschirmsprung versammeln sich die Fallschirmjäger, um weiter in Richtung Angriffsziel zu marschieren

    Bundeswehr/Guido Ritter
  • Auf einer Landstraße fahren Militärfahrzeuge, am Straßenrand stehen Zivilisten mit Transparenten.

    Die tschechische mechanisierte Infanteriekompanie wird „an der Grenze“ zum fiktiven Einsatzland herzlichst begrüßt. Sie rollt gemeinsam mit deutschen und niederländischen Fahrzeugen auf dem Landmarsch zum Einsatzort.

    Bundeswehr/Nico Engler
  • Von einem Hubschrauber aus schießen Soldaten.

    Vor und während des Angriffs der Infanteriekräfte wird durch den Kampfhubschrauber Apache Feuerunterstützung gewährleistet. Mit dem Maschinengewehr und den 70-Millimeter-Raketen ist das die perfekte Unterstützung für die Truppe am Boden.

    Bundeswehr/Marc Kleinert
  • Zwei Soldaten lassen eine Drohne, die auf einer Wiese steht, starten.

    Die Aufklärungsdrohne LUNALuftgestützte unbemannte Nahaufklärungsausstattung startet. Die Aufklärungsbilder übermitteln Informationen über die Lage.

    Bundeswehr/Carl Schulze
  • Ein mit Tannenzweigen bedecktes kleines Kettenfahrzeug steht an einem Waldrand.

    Ein Waffenträger Wiesel mit Maschinenkanone sichert den Gefechtsstand der Kerntruppe

    Bundeswehr/Marc Kleinert
von Guido Ritter

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

mehr lesen