Heer
Tierische Kameraden im Einsatz

Mit feinster Biosensorik den Feind finden

Mit feinster Biosensorik den Feind finden

Datum:
Ort:
Letzlingen
Lesedauer:
2 MIN

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In einem U-Bahn-Schacht in Schnöggersburg: Oben dringen die Fallschirmjäger Haus für Haus in die Stadt ein. Sie kämpfen gegen den Feind, der den Ort zuvor in seine Gewalt gebracht hat. Einige feindliche Kräfte versuchen, sich in der Unterwelt zu verstecken und mit Guerilla-Taktik von innen heraus zu sabotieren. Das müssen die Fallschirmjäger unterbinden. Dabei helfen ihnen tierische Kameraden. Einer von ihnen ist Dutch, vier Jahre alt. 

Ein Soldat steht mit einem Diensthund an der Leine auf einem Platz in einer Stadt.

Bei den Fallschirmjägern werden Diensthunde eingesetzt, um Menschen zu finden und zu stellen. Sie lokalisieren aber auch versteckte Sprengladungen oder Kampfmittel.

Bundeswehr/Marco Dorow

Dutch ist kein Mensch. Er ist ein stattlicher Schäferhund-Rüde, ausgestattet mit feinster Biosensorik und extrem professioneller Ausbildung und Erziehung. Sein Herrchen, Hauptfeldwebel Willy K.* ist Diensthundeführer und Gruppenführer im Fallschirmjägerregiment 31. Im Regiment leisten insgesamt vier Trupps, also Diensthundeführer plus Hund, ihren Dienst. Seit 2021 sind Dutch und Willy ein festes Team, 24 Stunden jeden Tag, das ganze Jahr. Bei der Übung Komet 2023 werden sie als Teil der Fallschirmjägertruppe bei der Befreiung der Übungsstadt Schnöggersburg eingesetzt.

Die Suche im U-Bahn-Schacht 

Diensthundeführer, Diensthund und zwei sichernde Soldaten stehen vor einem Soldaten am Boden.

Mit seinem hochfeinen Geruchssinn gelingt es dem Diensthund, Menschen in einem U-Bahntunnel aufzuspüren

Bundeswehr/Marco Dorow

Der feindliche Soldat gibt nicht auf und hat Waffen und Sprengstoff im U-Bahn-Schacht versteckt. Oben kämpfen Dutch und Willy mit den Fallschirmjägern noch Häuser frei. Sie suchen nach versteckten Ladungen an Türen und Fenstern oder machen in kniffligen Situationen im Gebäude den Weg frei für Folgekräfte. Als die Gebäude von Schnöggersburg befreit sind, geht es für die K9-Teams weiter. K9 werden Diensthundeteams international genannt. Die Bezeichnung geht zurück auf die gleichartige Aussprache vom englischen „canine“, übersetzt Hund. 

Willy und Dutch haben nun den Auftrag, versprengten Feindkräften nachzusetzen. Als Biosensor kann der Hund nach geruchlicher Wahrnehmung anzeigen, wo sich Feindkräfte verstecken. „Ich muss als Diensthundeführer meinen Hund genau lesen können“, sagt der Hauptfeldwebel. „Es ist deshalb extrem wichtig, dass wir viel mit unseren Hunden arbeiten, um unseren Hund so gut wie möglich kennenzulernen und zu verstehen.“ In einem Schacht stellt Dutch schließlich den Soldaten, findet seine Waffe und Sprengstoff.

Ein Rudel fürs Leben

Ein Soldat läuft mit einem Diensthund auf einer Straße mit Lastwagen in einer Stadt.

Der Diensthundeführer muss die Signale des Hundes genau lesen können

Bundeswehr/Marco Dorow

Die Hunde sind dual ausgebildet – sowohl im Schutzdienst als auch im Aufspüren von Sprengstoffen und Kampfmitteln. Gibt es Sprengfallen an Türen oder irgendwelchen gefährlichen Punkten? Bevor die Fallschirmjäger in ein Gebäude reingehen, Türen oder Fenster öffnen, setzen die Diensthundeführer den Hund an. Zeigt Dutch ein Signal, muss die Stelle geräumt oder umgangen werden. 

Nach dem aktiven Dienst behalten die Hundeführer in der Regel ihren Hund. Dann wird ein Pflegevertrag abgeschlossen. Die Hunde werden nur abgegeben, wenn es dann wirklich privat nicht mehr möglich ist. „Der Hund ist für uns ein Familienmitglied. Wir verbringen 24/7 mit dem Tier, nehmen ihn nach dem Dienst am Abend mit nach Hause“, erklärt Hauptfeldwebel Willy K. die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier.

*Name geändert

Im Dienst der Fallschirmjäger

  • Vier Soldaten stehen mit jeweils einem Diensthund an der Leine auf einem Platz.

    Im Fallschirmjägerregiment 31 aus Seedorf leisten vier Diensthundetrupps ihren Dienst

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Mehrere Hunde mit einem Maulkorb stehen neben ihrem Hundeführer.

    Dutch ist ein vierjähriger Schäferhund-Rüde und bildet mit dem Fallschirmjäger Willy K. einen Diensthundetrupp

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Drei Soldaten mit Hund laufen mit Waffen durch einen U-Bahnschacht.

    Zwei Fallschirmjäger und ein Diensthundetrupp wollen in einem U-Bahntunnel Menschen aufspüren, die möglicherweise feindlichen Kräften angehören

    Bundeswehr/Marco Dorow
von Peter Müller

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