Mit feinster Biosensorik den Feind finden
Mit feinster Biosensorik den Feind finden
- Datum:
- Ort:
- Letzlingen
- Lesedauer:
- 2 MIN
In einem U-Bahn-Schacht in Schnöggersburg: Oben dringen die Fallschirmjäger Haus für Haus in die Stadt ein. Sie kämpfen gegen den Feind, der den Ort zuvor in seine Gewalt gebracht hat. Einige feindliche Kräfte versuchen, sich in der Unterwelt zu verstecken und mit Guerilla-Taktik von innen heraus zu sabotieren. Das müssen die Fallschirmjäger unterbinden. Dabei helfen ihnen tierische Kameraden. Einer von ihnen ist Dutch, vier Jahre alt.
Dutch ist kein Mensch. Er ist ein stattlicher Schäferhund-Rüde, ausgestattet mit feinster Biosensorik und extrem professioneller Ausbildung und Erziehung. Sein Herrchen, Hauptfeldwebel Willy K.* ist Diensthundeführer und Gruppenführer im Fallschirmjägerregiment 31. Im Regiment leisten insgesamt vier Trupps, also Diensthundeführer plus Hund, ihren Dienst. Seit 2021 sind Dutch und Willy ein festes Team, 24 Stunden jeden Tag, das ganze Jahr. Bei der Übung Komet 2023 werden sie als Teil der Fallschirmjägertruppe bei der Befreiung der Übungsstadt Schnöggersburg eingesetzt.
Die Suche im U-Bahn-Schacht
Der feindliche Soldat gibt nicht auf und hat Waffen und Sprengstoff im U-Bahn-Schacht versteckt. Oben kämpfen Dutch und Willy mit den Fallschirmjägern noch Häuser frei. Sie suchen nach versteckten Ladungen an Türen und Fenstern oder machen in kniffligen Situationen im Gebäude den Weg frei für Folgekräfte. Als die Gebäude von Schnöggersburg befreit sind, geht es für die K9-Teams weiter. K9 werden Diensthundeteams international genannt. Die Bezeichnung geht zurück auf die gleichartige Aussprache vom englischen „canine“, übersetzt Hund.
Willy und Dutch haben nun den Auftrag, versprengten Feindkräften nachzusetzen. Als Biosensor kann der Hund nach geruchlicher Wahrnehmung anzeigen, wo sich Feindkräfte verstecken. „Ich muss als Diensthundeführer meinen Hund genau lesen können“, sagt der Hauptfeldwebel. „Es ist deshalb extrem wichtig, dass wir viel mit unseren Hunden arbeiten, um unseren Hund so gut wie möglich kennenzulernen und zu verstehen.“ In einem Schacht stellt Dutch schließlich den Soldaten, findet seine Waffe und Sprengstoff.
Ein Rudel fürs Leben
Die Hunde sind dual ausgebildet – sowohl im Schutzdienst als auch im Aufspüren von Sprengstoffen und Kampfmitteln. Gibt es Sprengfallen an Türen oder irgendwelchen gefährlichen Punkten? Bevor die Fallschirmjäger in ein Gebäude reingehen, Türen oder Fenster öffnen, setzen die Diensthundeführer den Hund an. Zeigt Dutch ein Signal, muss die Stelle geräumt oder umgangen werden.
Nach dem aktiven Dienst behalten die Hundeführer in der Regel ihren Hund. Dann wird ein Pflegevertrag abgeschlossen. Die Hunde werden nur abgegeben, wenn es dann wirklich privat nicht mehr möglich ist. „Der Hund ist für uns ein Familienmitglied. Wir verbringen 24/7 mit dem Tier, nehmen ihn nach dem Dienst am Abend mit nach Hause“, erklärt Hauptfeldwebel Willy K. die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier.
*Name geändert