Heer
Ein Jahr vor der Ausbildungsreform

Letzte Vereidigung von Hammelburger Offizieranwärtern

Letzte Vereidigung von Hammelburger Offizieranwärtern

Datum:
Ort:
Hammelburg
Lesedauer:
3 MIN

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Die Offizieranwärter und Offizieranwärterinnen des Offizieranwärter-Bataillons 2 aus Hammelburg wurden letztmalig im Kurpark zu Bad Bocklet vereidigt. Nicht nur Generalmajor a. D.außer Dienst Berthold Graf von Stauffenberg stellte klar: Der Beruf des Soldaten ist mehr als ein Job.

Ein Soldat trägt eine große Fahne, zahlreiche Soldaten sind angetreten.

Einmarsch der Truppenfahne unter Begleitung des Heeresmusikkorps Kassel

Bundeswehr/Alena Schleicher

Am 19. September 2019 legten circa 500 Offizieranwärter des Offizieranwärter-Bataillons 2 im Kurpark des Staatsbades Bad Bocklet ihren Eid ab, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“.

Vor dem Zeremoniell begrüßte das Offizieranwärter-Bataillon 2 die Familienangehörigen und Gäste mit einem abwechslungsreichen Programm. So wurde das „Leben im Felde“ und das „Überqueren von Gewässern“ realistisch veranschaulicht. Die Einzelkämpferinspektion des Ausbildungszentrums Infanterie zeigte ihr Können im militärischen Nahkampf und die Fähigkeiten der Diensthunde der Feldjäger aus Erfurt und Roding.

Rede des Bürgermeisters

„Dieser 19. September wird einen herausragenden Platz in Ihrem Leben und Ihrem Dienst für unser Land einnehmen. Schauen Sie nach vorn auf die Verantwortung, die Sie übernehmen“, begrüßte Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall die 400 Soldaten und 100 Soldatinnen, darunter auch 50 Kadetten aus 18 weiteren Nationen.

Ein Mann spricht an einem Rednerpult.

Generalmajor a. D.außer Dienst Berthold Schenk Graf von Stauffenberg spricht zu den Offizieranwärtern, die zum Gelöbnis angetreten sind

Bundeswehr/Alena Schleicher

Bürgermeister Sandwall erinnerte anlässlich des 75. Jahrestages an das 1944 von Claus Schenk Graf von Stauffenberg ausgeführte Attentag auf Adolf Hitler. „Der Name Stauffenberg steht für Mut, Verantwortung und bewusste Selbstlosigkeit.“ Die Aufgabe heutiger Bundeswehrsoldaten sei mitunter auch die Verteidigung der Menschenrechte, der Menschenwürde und der Freiheit. Dies sei wichtig in einer Welt, die immer intoleranter werde. Die Gäste und Angehörige bat Sandwall: „Es ist unsere Aufgabe, den jungen Soldaten unseren Respekt zu zollen und sie zu unterstützen.“ Als Bürgermeister sicherte er den Soldaten die Verbundenheit des Marktes Bad Bocklet zu: „Wir alle sind stolz auf Sie.“

Kein Beruf wie jeder andere

Seinen Stolz auf die Offizieranwärter sowie auf seine Ausbilder betonte auch Oberstleutnant Mathias Steiger, Kommandeur des Offizieranwärter-Bataillons 2, in seiner Ansprache an seine ihm anvertrauten Soldaten. Auch wenn die Vereidigung die vorerst letzte des Hammelburger Offizieranwärter-Bataillons 2 ist, so sei diese über die Jahre schon zu einer Tradition in Bad Bocklet geworden. Die Offizieranwärter-Bataillone werden ab September 2020 aufgelöst, die Offizierausbildung reformiert. Ab dann liegt sie dezentral in den Händen der Verbände der jeweiligen Truppengattung. Die enge Patenschaft zwischen dem Offizieranwärter-Bataillon 2 und der Gemeinde Markt Bad Bocklet sowie diverse gemeinsame Veranstaltungen, so der Kommandeur weiter, sind dabei das sichtbare Zeichen der gesellschaftlichen Anerkennung und gegenseitiger Wertschätzung.

Musiker in Uniform marschieren auf einer Wiese auf, Soldaten sind angetreten.

Einmarsch des Heeresmusikkorps Kassel

Bundeswehr/Alena Schleicher

„Der künftige Weg im Offizierleben ist spannend und durchaus eine Herausforderung“, wandte sich Steiger seinen jungen Soldaten zu, „aber langweilig wird es nie“. Der Bataillonskommandeur machte ihnen Mut, auf ihrem weiteren Weg Erfahrungen zu sammeln und diese in der Verantwortung über ihnen anvertraute Menschen zu nutzen. „Der Beruf des Soldaten ist kein Beruf wie jeder andere“, fasste Steiger zusammen.

Das Stichwort griff Generalmajor a. D.außer Dienst Berthold Schenk Graf von Stauffenberg in seiner Festrede auf und begrüßte die angetretenen jungen Frauen und Männer als „meine jungen Kameraden“. Stauffenberg war vor 63 Jahren selbst Offizieranwärter – des 3. Offizieranwärterjahrgangs – gewesen. Der Beruf des Soldaten sei mehr als ein Job, es sei eine Berufung, deren Ethos und moralischen Grundsätze auch bei Wiedereintritt in das Zivilleben weiter zu bewahren seien, sagte er.

Die Werte der Demokratie

Obergefreiter Janka Elisa Oettle sagte als Sprecherin der Offizieranwärter, es sei für sie ein Privileg, für Frieden und Freiheit in Deutschland dienen zu dürfen. „Offizier der Bundeswehr ist mehr als ein Beruf.“ Man müsse „Vorbild in eigenständigem Denken und Handeln“ sein und trage Verantwortung für das Leben anderer und für das ganze Land. „Wir stehen hinter den Werten der Demokratie und stehen für sie ein“, versicherte die junge Offizieranwärterin.

von Offizieranwärter-Bataillon 2 

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