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Lernen unter Auflagen: Ausbildung im Heer trotz Corona

Lernen unter Auflagen: Ausbildung im Heer trotz Corona

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
3 MIN

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Auch in der Coronakrise durchlaufen junge Rekrutinnen und Rekruten die Grundausbildung. Der Ausbildungsbetrieb wurde entsprechend angepasst, die Ziele bleiben: Handlungs- und Führungsfähigkeit erhalten, um den Auftrag zu erfüllen.

Rekruten in Uniform sammeln sich zur Ausbildung um eine Karte, die auf dem Boden ausgebreitet ist.

Unter Schutzmaßnahmen kann die Ausbildung der Rekrutinnen und Rekruten im Deutschen Heer weitergehen

Bundeswehr/Marco Dorow

Das Heer hat schnell und nachhaltig notwendige Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 im eigenen Verantwortungsbereich umgesetzt. Erkennbar ist, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen. So wurden beispielsweise die strengen Hygieneauflagen und Befehle auf allen Ebenen in den Dienststellen diszipliniert umgesetzt, zeigen Wirkung und sind jetzt die Grundlage dafür, dass im Heer der Ausbildungs- und Übungsbetrieb lageangepasst und mit Augenmaß wieder weitergeführt werden kann.

Die Vorgesetzten vor Ort haben die Pflicht, unter Beachtung örtlicher Gegebenheiten und Schutzmaßnahmen den Ausbildungs- und Übungsbetrieb zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für die Grundausbildung.

Orientierung für Vorgesetzte

Für diese Aufgabe stehen jetzt vom Deutschen Heer eigens formulierte Leitlinien zur Verfügung, die genau erklären, auf welche Art und Weise die Schutzmaßnahmen umzusetzen sind. Die Leitlinien setzen die Vorgaben aus den Hygienekonzepten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr um.

Beispielsweise sind Prüfkriterien festgelegt. So gilt für alle Soldaten unter anderem ein Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern. Soll in Gebäuden ausgebildet werden, muss dies in gut lüftbaren Räumen stattfinden. Die Ausbildungszeit im Gebäude darf dabei eine Zeit von 30 Minuten nicht überschreiten. Können diese und weitere Prüfkriterien nicht eingehalten werden, greifen die Leitlinien zur Gestaltung der Ausbildung und Übung im Heer.

Was ist der Inhalt der Leitlinien?

Ein Ausbildungsblock muss mindestens 14 Tage ohne Unterbrechung lang sein. Für die ersten 14 Tage ist die Kohortenbildung bindend. Das bedeutet: Die Rekrutinnen und Rekruten, aber auch ihre Ausbilder müssen sich gemeinsam als Gruppe von ihrer Umgebung distanzieren, um gegenseitiger Ansteckung vorzubeugen.

Beispielsweise ist für die gesamte Grundausbildungszeit die Gruppenebene die maximale Größe einer Kohorte. Eine Gruppe besteht in der Regel aus maximal zehn Soldaten und einem Gruppenführer. In dieser Zeit sollen alle Soldaten in der Kaserne untergebracht werden, wenn dies durch die regional zuständigen Überwachungsstellen für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr angeordnet wird. Sollte nach 14 Tagen kein Krankheitsfall eintreten, können die Soldaten die Isolierung, beispielsweise für das Wochenende, verlassen. Im Anschluss, wenn die Ausbildung weiterläuft, heißt es dann für alle wieder 14 Tage Kohortenbildung.

Die Maßnahmen dienen gleichermaßen dem Gesundheitsschutz der Soldatinnen und Soldaten, helfen, eine Übertragung aus dem zivilen Umfeld und umgekehrt zu vermeiden und stellen so sicher, dass das Heer auch unter Covid-19 einsatznah, aber auch sicher ausbilden kann.

Wann beginnt meine Grundausbildung?

Für alle Rekruten, die am 1. Juli 2020 eingestellt werden, beginnt die gemeinsame Grundausbildung der Offiziersanwärter und Mannschaften mit der Präsenzausbildung am 3. August 2020. Ergänzend wird für Offiziersanwärter einmalig ein weiterer Diensteintritt zum 1. August 2020 mit Beginn der Präsenzausbildung am 3. August angeboten.

Für Feldwebel- und Unteroffiziersanwärter, die ebenfalls am 1. Juli 2020 eingestellt werden, beginnt die Präsenzausbildung bereits mit ihrem Einstellungstermin am 1. Juli 2020. Für Feldwebel- und Unteroffiziersanwärter, die erst im Juli beworben werden, wurde einmalig ein zusätzlicher Einstellungstermin am 1. August 2020 festgelegt. Deren Dienstantritt wird dann der 3. August 2020 sein.

Insgesamt sind die Maßnahmen eine flexible Lösung, um die Herausforderungen anzunehmen und auch weiterhin verlässlich den Auftrag zu erfüllen.

von Peter Müller

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