Kommando Heer: In der Krise einsatzbereit
Kommando Heer: In der Krise einsatzbereit
- Datum:
- Ort:
- Strausberg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Soldatinnen und Soldaten des Kommandos Heer in Strausberg arbeiten in der Coronakrise daran, die Einsatzfähigkeit der Landstreitkräfte jederzeit zu gewährleisten. Dafür wurde das Führungszentrum des Heeres eingesetzt. Es ist eine zentrale Task Force, die die Fäden zur Führung des Heeres in der Hand hält – flexibel, initiativ und lageangepasst.
Das Führungszentrum mit seinen verschiedenen Zellen hat die Aufgabe, der Führung jederzeit ein aktuelles Lagebild bereitzustellen, Maßnahmen vorzubereiten und Entscheidungen zu ermöglichen: jeden Tag, immer aktuell. Damit soll die Handlungsfähigkeit der Landstreitkräfte Deutschlands in der Coronakrise erhalten bleiben. „Indem wir diese Kernaufgaben erledigen, halten wir der Bevölkerung den Rücken frei und sind zur Stelle, wenn wir im Inland gebraucht werden“, erklärt der Chef des Stabes, Generalmajor Alexander Sollfrank.
Führungszentrum in Strausberg
Im Führungszentrum in Strausberg arbeitet ein Lagezentrum. Es sammelt jeden Tag alle Informationen die Krisenlage betreffend und stellt sie übersichtlich zusammen. Das geht von der Lage in den Einsätzen und der Meldung zur Zahl erkrankter Soldaten, über Bitten der Bundesländer auf Amtshilfe nach Artikel 35 des Grundgesetzes, bis zum derzeitigen Stand von Ausbildung und Übungen in den Verbänden. „Wenn bei uns zum Beispiel das Kommando für Territoriale Aufgaben der Streitkräftebasis anfragt, wie viele Soldaten für zivile Unterstützungsleistungen zur Verfügung stehen, prüfen wir die Machbarkeit“, sagt Oberst Helmut Clobes, Chef des Führungszentrums. Dann werde überlegt, wie der Sanitätsdienst der Bundeswehr oder zivile Organisationen wie Krankenhäuser und Feuerwehren zum Beispiel mit Fahrzeugen und Personal beim Transport und der Lagerung von Material wie Schutzanzügen und -masken geholfen werden kann.
Der Umsetzung dieser Amtshilfe widmet sich wiederum die Planungszelle, die auch zum Führungszentrum gehört. „Wir müssen schnell reagieren. Denn jeden Tag ändert sich die Lage. Die Heeresführung muss jederzeit über den letzten Stand der Ereignisse informiert sein, um Befehle herausgeben zu können“, sagt Oberst Heiko Diehl aus der Abteilung Einsatz, Ausbildung, militärische Nachrichten im Kommando Heer.
Heeressoldaten helfen im Inland
Die Verbindung zu den zivilen Stellen beim Führungszentrum hält Hauptmann Ingmar Pfeffer. Er hat den Überblick über den Inhalt und die Zahl der Bitten um Amtshilfe. Und er weiß, woher sie kommen: „Sie werden von verschiedenen Stellen an uns herangetragen. Bei der Streitkräftebasis gibt es bereits 130 Anfragen, wovon an uns ein Teil weitergeleitet wird. Wir erhalten aber auch direkt welche über die Landeskommandos und die Bataillone vor Ort“, sagt Pfeffer. Die Hilfsanforderungen würden dann schnell, rechtlich und auf die praktische Umsetzbarkeit hin geprüft.
Schnell und flexibel
So verteilten Soldaten der Panzergrenadierbrigade 37 vor einigen Tagen Lebensmittel an wartende Lkw-Fahrer an der deutsch-polnischen Grenze. Sie hatten mit ihren Fahrzeugen tagelang in kilometerlangen Staus gestanden, da polnische Grenzer wegen der Corona-Pandemie strenger kontrollieren. „Gerade jetzt helfen Soldaten des Heeres beim Aufbau und später dem Betrieb von Drive-In-Teststationen im Saarland“, so Pfeffer.