Kommandeur Seebataillon besucht die Infanterie
Kommandeur Seebataillon besucht die Infanterie
- Datum:
- Ort:
- Hammelburg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf den Besuch des Stellvertreters des Inspekteurs der Luftwaffe folgt einen Tag später an der Infanterieschule in Hammelburg der des Kommandeurs des Seebataillons, Fregattenkapitän Norman Bronsch. Er besuchte seine Soldatinnen und Soldaten in der Ausbildung. Den infanteristischen Anteil ihrer Ausbildung erleben die Marinesoldaten an der bayerischen Infanterieschule.
„Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu dürfen“, kommt Gastgeber Brigadegeneral Michael Matz, General der Infanterie und Kommandeur der Infanterieschule, dem Fregattenkapitän entgegen. „Sie wollen erst einmal etwas Theorie machen, habe ich gehört“, scherzt Matz. Mit Briefings rund um die Infanterieschule und der Lehrgruppe B beginnt der Besuch. In der Lehrgruppe B absolvieren die Marinesoldaten ihre derzeitige infanteristische Ausbildung. Die nächste Station ist die Nahkampfhalle: kein unbekannter Ort für den Fregattenkapitän.
Tagesgeschäft Nahkampf
Bronsch selbst war vor 14 Jahren auf dem Einzelkämpferlehrgang und hat den militärischen Nahkampf kennengelernt. In einer seiner folgenden Verwendungen war er Kompaniechef der Boarding-Kompanie: „Da war der Nahkampf das Tagesgeschäft“, erinnert er sich. Zusammen mit dem Inspektionschef der V. Inspektion, Oberstleutnant David Thomas, sieht der Fregattenkapitän bei der Nahkampfausbildung zu, fachsimpelt und stellt Unterschiede fest zwischen dem, was die Anforderungen des Seebataillons sind und dem, was das Heer klassisch unter Nahkampf versteht. „Wir haben in der Marine natürlich nicht den klassischen Kombattanten vor uns, sondern vielmehr den Zivilisten auf einem Frachter, der vielleicht einen schlechten Tag hat“, erläutert er. Der Grundgedanke sei jedoch der gleiche: Genauso wie die Basiselemente, die hier ausgebildet würden, ziele alles darauf ab, Distanz zwischen sich und dem Gegenüber zu schaffen, sodass man nötigenfalls die Waffe einsetzen könne. Auch ein Lehrgangsteilnehmer bestätigte: „Hier kann ich viel für mich mitnehmen, auch wenn sich gewisse Unterschiede auftun.“
Mehr Selbstständigkeit
Die zweite Station des Tages ist das Einzelkämpfer-Außenlager. Dort werden Soldaten aus dem Seebataillon ausgebildet. Auch hier verlangt die kompetenzorientierte Ausbildung nach mehr individueller Leistung als noch vor einigen Jahren. „Heute entscheiden die Gruppenführer selbst, welcher Weg genommen, wo ein Handstreich durchgeführt und wie das Ziel erreicht wird. Früher waren hierbei bestimmte Punkte vorgegeben“, so der Lehrgruppenkommandeur, Oberstleutnant Andreas Wiechert. So wie der Lehrgang jetzt aufgebaut sei, entstehe der Druck von ganz allein, denn es sei nur von den Lehrgangsteilnehmern abhängig, was als Nächstes passiere und wie sich die militärische Lage entwickle, so Wiechert. „Damit wird neben dem körperlichen Training auch das Bewusstsein gestärkt, dass Entscheidungen mit allen daraus resultierenden Konsequenzen getroffen werden müssen.“
Scharfer Schuss
Mit einem Besuch der Schießausbildung beendet Bronsch seinen Rundgang an der Infanterieschule in Hammelburg. Marine und Infanterie ergänzen sich in der Ausbildung rund um die Themen der Infanterie. Den zu Fuß kämpfenden Soldaten mit seiner Handwaffe oder auch nur mit seinen Händen gibt es auch an Bord eines Schiffes oder rund um Hafenanlagen im täglichen Dienst. So ist die Marinesicherung mit Sicherungssoldaten ein vollwertiges Mitglied der Familie der Infanterie.