Heeresprägung – Führer, Erzieher und Ausbilder werden
Heeresprägung – Führer, Erzieher und Ausbilder werden
- Datum:
- Ort:
- Dresden
- Lesedauer:
- 3 MIN
„Auf ihrem Weg zum Offizier und damit zum Führer, Ausbilder und Erzieher erwartet Sie eine Ausbildungswoche, in der wir Ihre geistige Fitness, Ihr handwerkliches und fachliches Können fordern und fördern.“ Brigadegeneral Olaf Rohde, Kommandeur der Offizierschule des Heeres, hat am 20. September rund 700 junge Offizieranwärter in Dresden begrüßt. Für die angehenden Soldatinnen und Soldaten in Führungsverantwortung beginnt damit die neu eingeführte Heeresprägungswoche.
Es ist der Auftakt in eine Woche, bei der sich alle Offizieranwärter des 90. Offizieranwärterjahrganges an der Offizierschule des Heeres in der Landeshauptstadt Sachsens versammeln. Das einwöchige Modul Heeresprägung findet erstmalig statt und ist ein Teil der seit 2020 neu gestalteten Offizierausbildung. Für die fast 700 Offizieranwärter ist diese Woche der Abschluss der Offizieranwärterausbildung. Aus allen Truppengattungen kommen die jungen Soldaten in Dresden zusammen. Für viele der jungen Kameraden wird sich direkt an die Woche das Studium in einer der Bundeswehruniversitäten anschließen.
Drei Säulen der Heeresprägung
Die Kasernengeschichte der Heeresoffizierschule macht sie zu einem historisch geprägten und heute noch prägenden Lernort für die Offiziere. Seit 140 Jahren werden auf dem Gelände der heutigen Graf-Staufenberg-Kaserne Offiziere ausgebildet. „Die meisten der hier Angetretenen sind seit 15 Monaten in der Offizierausbildung. Sie wurden in ihrer Truppengattung geprägt und zu Vorgesetzten ausgebildet“, erklärt General Rohde in seiner Rede zur Begrüßung der angehenden Offiziere. „Die kommende Woche wird auf Ihre bisher gemachten Erfahrungen aufbauen“, so Rohde weiter. Es gelte während der Prägungswoche, den Blick über die Truppengattung hinweg zu weiten. Die Heeresprägungswoche wird dabei durch drei Säulen getragen: Korpsgeist und Zusammenhalt, Festigung des beruflichen Selbstverständnisses sowie die Einordnung der Truppengattungen in das Zusammenwirken von Landstreitkräften. Diese drei Aspekte sind das Rüstzeug für jeden Offizier, für ihn als Vorbild und militärischen Führer.
Was erwartet die Offizieranwärter?
Schulkommandeur Rohde sieht im Schwerpunkt all der Themen rund um die Zusammenkunft die Ausprägung des Teamgeistes. „Wir sind als Landstreitkräfte nur dann erfolgreich, wenn alle Truppengattungen zusammenarbeiten und wir als Team im Zusammenhalt eine Gemeinschaftsleistung erbringen.“ Es gehe dabei um Korpsgeist, Selbstbewusstsein, aber auch um Stolz auf erbrachte Leistungen, führt Rohde aus. Für jeden Einzelnen gehe es dabei um die persönliche Haltung und das berufliche Selbstverständnis, forderte er von den angetretenen Nachwuchsoffizieren ein. In den nächsten Tagen in Dresden leisten die jungen Soldaten praktischen Dienst, betätigen sich sportlich, hören Vorträge und nehmen an Diskussionen teil. „Bei all Ihrem Tun wird das gemeinschaftliche Erlebnis absolut im Vordergrund stehen.“
Führe und gestalte
Führen mit Auftrag ist das Leitprinzip im Heer. Das Denken und Handeln im Sinne der übergeordneten Führung zeichnet jeden Soldaten aus. Der militärische Führer, der Offizier in seiner Eigenschaft als Vorgesetzter, ist besonders dazu angehalten. Schon der erste Nachmittag der Woche bringt die jungen Soldaten in genau diese Situation. Fahnenjunker Gabriel Seegerer aus dem Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken ist in einer Gruppe mit dem Mountainbike unterwegs. Quer durch die Dresdener Heide geht es von Station zu Station. Für den 26-Jährigen steht schon jetzt fest: „Der Austausch über die Truppengattungen hinweg, aber auch die Gemeinschaft zu erleben, baut Vorurteile ab und erleichtert das Kennenlernen untereinander.“ Mit dem Blick auf die noch vor ihnen liegende Woche sind die Erwartungen hoch. Offizieranwärter wie Seegerer wollen erfahren, was es bedeutet, Offizier im Heer der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr zu werden und zu sein.