Heer
Gegen Bedrohung aus der Luft

Heeresflugabwehrtruppe wird neu aufgestellt

Heeresflugabwehrtruppe wird neu aufgestellt

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

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Das Heer stellt die Heeresflugabwehrtruppe neu auf. Zunächst sollen die Soldatinnen und Soldaten der Truppengattung am Standort Lüneburg stationiert werden. „Die Fähigkeiten der zukünftigen Heeresflugabwehrtruppe sind für das Überleben auf dem Gefechtsfeld essenziell“, erklärt dazu der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais.

Studienbild: Ein Gefechtsfahrzeug auf einer Wiese mit Bergen und Himmel als Hintergrund.

Erstbefähigung der Flugabwehrtruppe: Der GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer wird mit dem Flugabwehrsystem Skyranger 30 ausgestattet. 19 dieser Systeme werden dafür beschafft.

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In aktuellen Konfliktsituationen sind die Operationen von Landstreitkräften am Boden angesichts massiver und neuer Bedrohungen aus der Luft einer steigenden Gefahr ausgesetzt. Täglich sehe man, so der Inspekteur des Heeres, wie der Kampf mit klassischen Luftkriegsmitteln, also Flugzeugen und Hubschraubern, vor allem mit Raketen und Drohnen in der Ukraine, aber auch im Nahen und Mittleren Osten, geführt werde.

Als größte Teilstreitkraft reagiere das Heer mit der Neuaufstellung auf die vom Generalinspekteur der Bundeswehr angewiesene Planung eines Luftverteidigungssystems. 2012 war die Heeresflugabwehrtruppe als Teil der Kampfunterstützungstruppen außer Dienst gestellt und vollständig aufgelöst worden. Nun, mit der Refokussierung auf den Auftrag der Landes- und Bündnisverteidigung, wird sie wieder benötigt.

Personal auswählen und ausbilden

Das Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz sieht eine Kooperation der Teilstreitkräfte Luftwaffe und Heer vor und wird ohne neu geschaffene Stellen, also dienstpostenneutral, realisiert. Die Luftverteidigung des Heeres wird als Erstbefähigung zunächst mit dem Flugabwehrsystem Skyranger 30 ausgestattet. Als Hauptwaffensystem der Luftwaffe wird das Flugabwehrraketensystem IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range beschafft. Damit wird die mobile Flugabwehr (short range) des Heeres mit weiterreichender Flugabwehr (medium range) der Luftwaffe kombiniert. Die gesamte Planung der Neuaufstellung ist auf diesen gemeinsamen Einsatz von Heeres- und Luftwaffenkräften ausgerichtet.

Neben der Beschaffung der Fahrzeuge und Geräte wird es für das Heer vor allem darum gehen, zunächst Personal für die neue Truppe zu identifizieren. Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr hat bereits damit begonnen. Noch in diesem Jahr werden erste Soldatinnen und Soldaten ausgebildet.

Zudem werden am Standort Lüneburg erste Strukturen zum Aufbau der neuen Heeresflugabwehrtruppe entstehen. Dazu ist geplant, im kommenden Jahr einen Aufstellungsstab zu Koordinierung und Steuerung der neuen Fähigkeiten einzusetzen. Im Jahr darauf, 2026, wird eine Einheit das Skyranger-System erhalten. Bis in das Jahr 2028 wird die Truppe dann schrittweise vervollständigt.

Skyranger schließt Fähigkeitslücke

Ein Soldat im Dienstanzug schaut freundlich in die Kamera.
Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres Bundeswehr
„Mit dem Skyranger wollen wir zunächst eine qualitative und quantitative Erstbefähigung zum Schutz gegen Bedrohung aus der Luft sicherstellen.“

Die Basis für das Flugabwehrsystem Skyranger 30 ist der GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer. Darauf werden die Komponenten zur Flugabwehr installiert. Sie bestehen aus einer Maschinenkanone im Kaliber 30 Millimeter und dem Lenkflugkörper Stinger. Das System ist so konzipiert, dass es ohne großen Aufwand mit bereits bestehenden Komponenten der Luftverteidigung kombiniert oder in deren Einheiten schnell integriert werden kann.

Eine erste Beschaffung eines Prototyps sowie weiterer 18 Serienfahrzeuge des neuen Flakpanzers ist bereits vorgesehen. Die Lieferung des Prototyps soll bis Ende 2024 erfolgen. Weitere Seriengeräte werden nach erfolgreicher Qualifikation ab Anfang 2026 erwartet.

von René Hinz

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