Panzergrenadierbrigade 37 nun Forward Land Forces zum Schutz von Litauen
Panzergrenadierbrigade 37 nun Forward Land Forces zum Schutz von Litauen
- Datum:
- Ort:
- Rukla
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- 3 MIN
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission der enhanced Vigilance Activities wird mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 offiziell beendet. Während eines feierlichen Appells im litauischen Rukla hat der Kommandeur Feldheer, Generalleutnant Harald Gante, am 12. Dezember die Verantwortung für den Folgeauftrag des Deutschen Heeres an die Panzergrenadierbrigade 37 übergeben.
Bis die Panzerbrigade 45, auch Brigade Litauen genannt, dort ihre vollständige Einsatzbereitschaft erreicht hat, werden ab 1. Januar 2025 die Soldatinnen und Soldaten der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ als Forward Land Forces (FLF)-Brigade bereitstehen, um im Ernstfall nach Litauen zu verlegen. Damit ist die Brigade 37 ab 2025 der Großverband mit der höchsten Einsatzbereitschaft im Heer.
In Rukla hatten sich am 12. Dezember 2024 für die Kommandoübergabe hohe Militärs und Gäste aus verschiedenen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten versammelt. Abordnungen der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ und des sächsischen Großverbandes waren auf dem Appellplatz angetreten.
Der Kommandeur Feldheer, Generalleutnant Gante, sagte in Rukla: „Mit der Panzergrenadierbrigade 37 kommt eine erfahrene Truppe nach Litauen. Sie sind die ersten Kräfte, die Deutschland versprochen hat, um Litauen gegen mögliche russische Aggressionen zu verteidigen. Ich weiß diesen Auftrag bei Ihnen in guten Händen. Sie sind hervorragend ausgebildet und verstehen Ihr Handwerk.“
Es sei nicht nur der Wechsel von einem Kontingent zum nächsten Kontingent, so Gante. Damit gehe die Bundeswehr dazu über, eine komplette deutsche Division, die Division 2025, in Richtung NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke auszurichten. „Das ist die bessere Demonstration von Abschreckung gegenüber Russland, wenn es darum geht die litauische Grenze zu verteidigen.“
Fähigkeiten der Panzerbrigade 21 gestärkt
Seit Januar 2024 hatte die Panzerbrigade 21 innerhalb der Mission enhanced Vigilance Activities (dt.: verstärkte Wachsamkeits-Aktivitäten, eVAenhanced Vigilance Activities) der NATONorth Atlantic Treaty Organization den Auftrag, mit einem vorgeschobenen Gefechtsstand – einem Forward Command Element – in Litauen dauerhaft präsent zu sein. Wenn die Sicherheitslage es erfordert hätte, wäre die Brigade bereit gewesen, aus Deutschland zügig nach Litauen zu verlegen. Im Verlauf des Jahres war der Großverband für verschiedene Übungen wie Quadriga und Grand Eagle mit rund 2.000 Soldatinnen und Soldaten zur Abschreckung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke eingesetzt. Damit demonstrierte das Heer den engen Schulterschluss mit den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnispartnern.
Der Kommandeur der Panzerbrigade 21, Brigadegeneral Marco Eggert, zog in Rukla eine positive Bilanz des Einsatzes seiner Soldatinnen und Soldaten. „Unsere Mission hat nicht nur zum Sicherheitsgefühl Litauens beigetragen, sondern auch unsere eigenen Fähigkeiten signifikant gestärkt“, sagte er. Besonders die Erfahrungen in planerisch komplexen Straßenmärschen über Tausende Kilometer über See, Luft und Land hätten sich als wertvoll erwiesen.
Erfahrungen als Schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization
Mit Beginn des Ukrainekrieges hatte die NATONorth Atlantic Treaty Organization ihre Verteidigungsbemühungen zum Schutz der Ost- und Südosteuropaflanke verstärkt. Dazu gehörte auch von September 2022 bis Dezember 2024 die eVAenhanced Vigilance Activities-Mission, an der sich die Bundeswehr in Polen, in der Slowakei und Litauen beteiligte.
Nun setzt die Panzergrenadierbrigade 37, unter Führung von Oberst David Markus, als FLF-Brigade diesen Auftrag zur Rückversicherung der baltischen Staaten fort. Die Soldatinnen und Soldaten der FLF-Brigade bleiben ebenfalls in Deutschland stationiert, stehen jedoch für die schnelle Verlegung nach Litauen bereit.
Diese Rolle ist für die Panzergrenadierbrigade 37 nicht neu. In den Jahren 2022 bis 2024 stellte sie einen Leitverband für die multinationalen Landanteile der NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force (NRFNATO Response Force). Dieser Auftrag umfasste auch die Führung der Very High Readiness Joint Task Force-Land (VJTFVery High Readiness Joint Task Force-L) 2023, der Schnellen Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Gemeinsam mit weiteren Truppenteilen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner stand die Brigade in diesen Monaten dem Verteidigungsbündnis mit einer kurzen Reaktionszeit und voll ausgestattet zur Abschreckung und Krisenreaktion zur Verfügung. Aktuell führt die Brigade mehr als 6.000 Soldatinnen und Soldaten in acht aktiven und einem nicht-aktiven Bataillon.